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Die Rache des Marquis

Die Rache des Marquis

Titel: Die Rache des Marquis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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lehnten im Türrahmen und beobachteten die Szene. Beide bemühten sich, nicht zu lachen.
    »Du willst also nicht brav sein, Dakota?« fragte Jade.
    Das Baby gurgelte fröhlich. Als sie sich seufzend auf den Boden setzte, kroch der Kleine endlich zu ihr. Sie wußte nicht, wie sie ihn hochheben sollte. Soviel sie gehört hatte, waren Babyhälse im ersten Lebensjahr nicht stark genug, um die Köpfe tragen zu können. Aber Dakota erschien ihr kräftig genug. Gutgelaunt gluckste er. Welch ein lieber Junge … Sie konnte nicht widerstehen und faßte ihn behutsam an. Zärtlich streichelte sie seinen weichen Haarflaum, dann schob sie die Hände unter seine Achselhöhlen und zog ihn vorsichtig auf ihren Schoß.
    Sie versuchte, ihn an die Brust zu drücken, aber er wollte etwas anderes. Er packte sie an den roten Locken und riß daran, während er nach seiner Mahlzeit suchte. Es dauerte eine Weile, bis sie seine Absicht erkannte.
    »Nein, nein, Dakota. Deine Mama muß dich stillen. Wollen wir sie suchen, Liebling?«
    Langsam erhob sie sich, das Baby an sich gepreßt. Es zerrte immer noch an ihrem Haar, was ziemlich weh tat, doch das störte sie nicht. Der Kleine roch so gut. Und er war bildhübsch. Von der Mutter hatte er die blauen Augen geerbt, vom Vater die dunklen Locken. Zärtlich streichelte Jade seinen Rücken und gurrte.
    Als sie sich umdrehte, entdeckte sie die beiden Männer und errötete. »Sie – Sie haben einen wunderbaren Sohn, Lyon«, stammelte sie.
    Caine blieb an der Tür stehen, während Lyon zu Jade ging und die Babyfinger aus ihrem Haar zu lösen versuchte. Sie schaute Caine an und staunte über seine seltsame Miene, in der sie Zärtlichkeit las, aber auch noch etwas anderes. Leider konnte sie seine Gedanken nicht lesen. »Ich habe nie zuvor ein Baby im Arm gehalten«, erklärte sie Lyon, nachdem er ihr seinen Sohn abgenommen hatte.
    »Ich finde, Sie sind ein Naturtalent. Meinst du nicht auch, Dakota?« Er schwenkte den Kleinen, der sofort zu grinsen begann, hoch in die Luft.
    Christina eilte in den Salon und reichte ihrer Freundin den geschliffenen Dolch. Die Klinge steckte in einer weichen Lederscheide. »Jetzt ist er scharf genug. Das Etui habe ich genäht, damit Sie sich nicht stechen.«
    »Vielen Dank«, erwiderte Jade.
    »Du wirst keinen Dolch brauchen«, verkündete Caine und schlenderte zu den beiden Frauen. »Gib ihn mir, ich werde ihn für dich verwahren, meine Süße. Sonst könntest du dich verletzen.«
    »Nein, ich behalte den Dolch. Er ist ein Geschenk von meinem Onkel, und ich habe ihm versprochen, diese Waffe stets bei mit zu tragen.«
    Als sie vor ihm zurückwich, fügte er sich ihren Wünschen. »Wir müssen jetzt gehen. Lyon, du wirst …«
    »Ja«, bestätigte Lyon, »sobald ich …«
    »Sofort«, unterbrach Caine seinen Freund.
    »Die beiden scheinen in einer anderen Sprache zu sprechen«, sagte Christina zu Jade.
    »Sie wollen nicht, daß ich mir Sorgen mache.«
    »Dann verstehen Sie also, was sie meinen?«
    »Natürlich. Lyon soll mit seinen Nachforschungen beginnen. Offensichtlich hat Caine ihm ein paar Hinweise gegeben. Und wenn Ihr Mann etwas Wichtiges herausgefunden hat, wird er sich mit Caine in Verbindung setzen.«
    Lyon und Caine starrten sie erstaunt an. »All diese Schlüsse hast du aus unseren knappen Worten gezogen?«
    »Ja, Caine. Sie sollen doch feststellen, ob neuerdings jemand vermißt wird, nicht wahr, Lyon?«
    »So ist es«, gab Lyon zu.
    »Dafür werden Sie eine Beschreibung brauchen. Die Nase des armen Mannes war durch den Sturz etwas verunstaltet. Trotzdem sah ich, daß er schon ziemlich alt war – etwa vierzig. Er hatte graues Haar, buschige Brauen und kalte braune Augen. Nicht einmal im Tod wirkte er friedlich. Und er war sehr dick. Auch das ist ein Grund, warum ich ihn für ein Mitglied der feinen Gesellschaft halte.«
    »Wieso?«
    »Weil er mehr zu essen hatte, als er brauchte. Und seine Hände wiesen keine Schwielen auf. Er war gewiß kein Arbeiter.«
    »Setzen Sie sich«, schlug Lyon vor, »und beschreiben Sie auch die anderen Männer.«
    »Da kann ich Ihnen leider nicht helfen. Ich sah sie kaum und weiß nicht, ob sie groß oder klein, dünn oder dick sind. Jedenfalls waren sie zu dritt.« Jade seufzte, und Caine vermutete, daß sie immer noch unter diesem schrecklichen Erlebnis litt. Immerhin hatte sie beobachtet, wie ein Mann in den Tod gestürzt war. Und da sie einem guten Haus entstammte, konnte sie nicht an ein solches Grauen gewöhnt sein.
    Jade war

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