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Die Rache des Marquis

Die Rache des Marquis

Titel: Die Rache des Marquis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Offenbar bekam er kaum Luft. Aufgeregt schwenkte er seinen Hut umher. »Alles verloren, Mylord! Merlin bat mich, Ihnen auszurichten, es sei ein Wunder, daß nicht der ganze Häuserblock Feuer gefangen habe. Das Stadthaus des Grafen von Haselet wurde nur ein bißchen angesengt. Der Rauch wird zwar einigen Schaden angerichtet haben, aber die Außenmauern sind unversehrt.«
    »Perry, was …«
    »Dein Stadthaus stand in Flammen, Caine«, unterbrach Lyon seinen Freund. »Das versuchen Sie uns doch mitzuteilen, nicht wahr, Perry?«
    Der Diener nickte eifrig. »Es geschah keineswegs aus Achtlosigkeit«, verteidigte er sich. »Wir wissen nicht, wie es dazu kam, Mylord, weil nirgends Kerzen brannten – und auch kein Kaminfeuer, das außer Kontrolle geriet. Gott ist mein Zeuge – wir haben unsere Pflichten nicht vernachlässigt.«
    »Niemand macht Ihnen Vorwürfe.« Mühsam zügelte Caine seinen Zorn. Was würde denn noch alles schieflaufen? »Mit solchen Unfällen muß man immer rechnen.«
    »Es war kein Unfall.«
    Alle wandten sich zu Jade, die auf den Boden starrte, die Hände ineinander verschlungen. Sie wirkte so unglücklich, daß Caines Wut ein wenig nachließ. »Ist ja schon gut«, besänftigte er sie. »Was ich verloren habe, kann leicht ersetzt werden. Ist jemand verletzt?« fragte er Perry.
    Lyon beobachtete Jade, während der Dienstbote stammelnd berichtete, alle Leute seien rechtzeitig aus dem Haus gerannt. Erleichtert atmete Caine auf und wollte ihm Anweisungen geben, aber Lyon fiel ihm ins Wort.
    »Ich rede mit der Polizei und kümmere mich um dein Personal. Du mußt Jade aus London wegbringen.«
    Caine nickte. Er wollte Jade nicht erschrecken, und deshalb behielt er seine Vermutung, der Brand könnte mit ihren Verfolgern zusammenhängen, für sich.
    »Perry, gehen Sie in die Küche und trinken Sie etwas«, schlug Lyon vor. »Auf der Anrichte finden sie Ale und Brandy.«
    Während der Reitknecht davoneilte, schauten Caine und Lyon abwartend auf Jade. Sie blickte immer noch zu Boden und rang die Hände.
    Da sie ihr Schweigen nicht brach, fragte Caine: »Wieso glaubst du, daß es kein Unfall war, Jade?«
    Sie seufzte tief auf. »Weil sie schon zum dritten mal ein Feuer gelegt haben. Das scheint ihnen besonderen Spaß zu machen.« Als sie den Kopf hob, sah Caine Tränen in ihren Augen.
    »Immer wieder werden sie es versuchen – bis sie dich erwischen – und mich«, ergänzte sie hastig. »In einem Haus …«
    »Soll das heißen, diese Männer wollen Sie bei lebendigem Leib verbrennen lassen?« rief Lyon.
    »Nicht nur mich«, wisperte sie und zeigte auf Caine.
    »Ihn auch.«

6
     
    Jade wischte sich die Tränen von den Wangen. »Irgendwie müssen sie herausgefunden haben, wer du wirklich bist, Caine. Als ich in die Taverne ging, hielt ich dich für Pagan … Aber sie haben es anscheinend schon die ganze Zeit gewußt. Warum sollten sie sonst dein Haus anzünden?«
    Er legte einen Arm um ihre Schultern und führte sie in den Salon zurück. »Monk hat ihnen sicher nichts verraten. Ich habe keine Ahnung, wie sie es in Erfahrung brachten … Aber lassen wir das jetzt. Jade, du mußt mir endlich alles erzählen. Keine Halbwahrheiten mehr!«
    Lyon folgte ihnen ins Zimmer und schloß die Tür hinter sich. Dann nahm er gegenüber dem Sofa Platz, auf das sich Jade und Caine gesetzt hatten.
    Sie wandte sich zu Lyon. »Ich dachte, wir hätten sie letzte Nacht abgeschüttelt, als wir in die Themse gesprungen sind. Wenn Sie Perry sagen, er solle seine Suche nach Caine zum Schein fortsetzen, werden etwaige Beobachter nicht herausfinden, wo wir sind.«
    Lyon fand diese Idee ausgezeichnet und eilte zu dem Reitknecht in die Küche. Beschwörend schaute Jade in Caines Augen. »Ich kann nicht bei dir bleiben. Das ist mir jetzt klargeworden. Diese Schurken würden dich löten, um an mich heranzukommen. Ich habe versucht, dich nicht zu mögen – leider erfolglos. Ich würde es nicht ertragen, wenn dir etwas zustieße.«
    Nach dieser Erklärung wollte sie aufstehen, aber Caine hielt sie fest und drückte sie an sich. »Ich habe mich auch bemüht, dich nicht zu mögen«, flüsterte er und küßte ihre Stirn. »Und es ist mir ebenso wenig gelungen. Nun sind wir offenbar aneinandergekettet, meine Süße.«
    »Ist das nicht sonderbar?«
    »Was meinst du?«
    »Gerade hast du dein Stadthaus verloren, wir beide schweben ins schrecklicher Gefahr, und ich kann nur dran denken, daß ich von dir geküßt werden möchte. Das ist doch

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