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Die Rache des stolzen Griechen

Die Rache des stolzen Griechen

Titel: Die Rache des stolzen Griechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Steele
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Quäntchen Mut zusammengenommen, und was machte er? Warf ihr ein gleichgültiges „Nein“ hin und sah aus, als würde er jeden Moment einschlafen! Wut überkam sie. Am liebsten hätte sie ihn gepackt und geschüttelt.
    Im ersten Moment wollte sie zur Villa zurück, dann stellte sie fest, dass sie nicht so zart besaitet war, wie sie gedacht hatte. Nein, sie würde nicht davonlaufen. Es würde später für sie nur umso schwerer werden, wenn sie am Abend zu ihm gehen musste, ohne dass sie zuvor den geringsten intimen Kontakt mit ihm hatte.
    „Warum wollen Sie mich nicht küssen?“, fragte sie und versuchte dabei, ihren Ärger nicht allzu sehr durchklingen zu lassen. „Ich dachte, genau das wollten Sie.“
    „Wenn ich mich recht erinnere, hängt die Freiheit Ihres Bruders davon ab, dass Sie den ersten Schritt tun.“
    „Ach.“ Verärgert blickte sie in sein regungsloses Gesicht. Dabei fiel ihr Blick wieder auf seinen Mund, und ihr Ärger wich dem Verlangen, diesen Mund unter ihren Lippen zu spüren. Verwirrt von ihren Gefühlen, schaute Clare aufs Meer hinaus, bis der Drang so stark wurde, dass sie nicht länger widerstehen konnte. Sie wandte sich wieder Lazar zu. Anscheinend war er eingeschlafen. Hätte ich nur nicht so lange gezögert, dachte sie frustriert.
    „Schlafen Sie?“, fragte sie leise für den Fall, dass er doch wach war.
    Nichts in seinem Gesicht ließ darauf schließen, dass er sie gehört hatte. „Nein, ich schlafe nicht“, erwiderte er dann, ohne die Augen zu öffnen. „Ich warte darauf, von Ihnen verführt zu werden.“
    Flammende Röte überzog Clares Gesicht. Einen Moment lang glaubte sie, es um seine Mundwinkel zucken zu sehen. Verkniff er sich etwa ein Lachen?
    „Ich habe noch nie jemanden geküsst“, platzte sie ungewollt heraus.
    Bei dieser Behauptung öffnete Lazar überrascht die Augen. Dann wurde sein Ausdruck hart, als wollte er sagen: Das können Sie Ihrer Großmutter erzählen. Dann schloss er wieder die Augen.
    Mit Herzklopfen saß Clare da und schaute ihn an. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Wenn sie sich mit Küssen auf die Nacht mit ihm vorbereiten wollte, musste sie den ersten Schritt tun.
    Mutig rückte sie ein Stück näher an ihn heran und beugte sich langsam über ihn. Ihr Herz raste. Ihr Gesicht war seinem jetzt so nah, dass er ihre Absicht bemerken musste.
    „Machen Sie nur weiter“, munterte er sie auf, ohne die Augen zu öffnen. „Tun Sie sich keinen Zwang an, und verführen Sie mich nach Strich und Faden.“
    Im ersten Moment ließ seine Aufforderung sie zurückschrecken, im nächsten beugte sie sich rasch über ihn und berührte mit ihren Lippen flüchtig seinen Mund. Ebenso rasch zog sie den Kopf wieder zurück. Aber es bestand kein Grund zur Panik, denn von Lazar kam nicht die geringste Reaktion.
    Clare musste zugeben, der kurze Kontakt mit seinen Lippen hatte ein wundervolles Gefühl in ihr ausgelöst. Es ärgerte und enttäuschte sie, dass er so unbeteiligt dalag und den Eindruck machte, als würde er vor Langeweile gleich einschlafen. Entschlossen wagte sie einen neuen Versuch, ihn zu küssen, und diesmal musste sie sich nicht dazu zwingen. Fest presste sie ihre Lippen auf seinen Mund und verharrte so lange, bis sie merkte, dass er sie mit seinen dunklen Augen forschend ansah. Dann setzte sie sich wieder auf.
    „Ist das alles, was Sie können?“, murmelte er.
    Noch nie war Clare sich ihrer Unzulänglichkeiten so bewusst gewesen wie in diesem Moment. „Ich sagte es Ihnen doch“, versetzte sie steif. „Ich habe keine Ahnung, wie man richtig küsst.“ Plötzlich konnte sie ihr Temperament nicht mehr zügeln, und ihr Ärger, ihr Frust und ihr Minderwertigkeitsgefühl brachen wie eine Vulkaneruption aus ihr heraus. „Es ist, als … als würde ich einen … einen Baumstamm küssen!“, explodierte sie.
    Sie sah, wie es in seinen Augen belustigt aufblitzte. Ein leises Lachen kam aus seiner Kehle. „Dann versuchen Sie es am besten gleich noch einmal“, ermunterte er sie.
    Unsicher schaute Clare ihn an. Sie spürte, wie Lazar sie mehr und mehr in seinen Bann zog, und fürchtete, diese Küsserei könnte außer Kontrolle geraten.
    „Ich verspreche Ihnen, nichts zu tun, was Sie nicht wollen“, sagte er, als sie zögerte.
    Irgendwo in ihrem Kopf begannen die gewohnten Alarmglocken zu schrillen, doch zum ersten Mal in ihrem Leben achtete Clare nicht darauf. Sie wurde nur noch von dem Drang beherrscht, Lazar zu küssen – richtig zu küssen.
    Zu ihrer

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