Die Rache ist Dein
Klatsch und Tratsch aus, hat aber keine Ahnung, wie sie an einen Profikiller kommen soll. Also wendet sich Lark an Dex, der ihr ein paar Namen nennt, weil er Armand nicht leiden kann. Wie findest du es bis jetzt?«
»Interessant.« Decker sah in seine Notizen. »Gut, Lark redet mit Dex, der ihr Auftragskiller nennt. Und dann?«
Oliver war beeindruckt. »Du hast das alles mitgeschrieben?«
»Nur in Stichworten. Wie geht's weiter?«
»Lark hat Dex um Hilfe gebeten, und er hat sie an Bederman verwiesen.«
»Warum sollte Dex ihr helfen wollen?«
»Weil er sauer war, daß Armand seine Frau gevögelt hat«, erwiderte Oliver. »Dann beschließt Lark, sich auch an Tarkum zu rächen und benutzt denselben Kontakt - Bederman. Ein paar Monate lang, ein halbes Jahr läuft alles bestens. Dann fängt diese Serie von Carjackings an, und wir sehen uns auch anderswo um. Und ich stoße in Hollywood auf Tarkum und beginne, Fragen zu stellen. Um zu sehen, ob ihr Fall mit den neueren Fällen zusammenhängt. Was natürlich nicht funktioniert, weil Tarkum wahrscheinlich nichts mit den Fällen in Devonshire zu tun hat. Das hast du selbst gesagt.«
»Ich hab gesagt, das könnte sein.«
»Ich stolpere über Tarkum, und du denkst an Crayton, weil es in beiden Fällen um reiche Leute mit schicken Autos ging, statt um glücklose Mütter und Kinder in alten Autos. Dann erzähle ich Os-mondson, daß mich Tarkum an Crayton erinnert. Osmondson redet darüber, und Bederman kriegt das mit. Er wird ein bißchen nervös. Als erstes ruft er Lark an. Sie gibt zu, daß sie Stacy Mills gegenüber zu viel geplaudert hat und bittet Bederman, Stacy einen ordentlichen Schreck einzujagen. Was uns wiederum nur noch neugieriger macht, weil wir jetzt drei ähnliche Fälle haben statt zwei. Aber Lark ist das egal. Sie will nur Stacy loswerden.«
»Warum würde Bederman mitmachen?« fragte Decker. »Um seine Haut zu retten.«
»Der Mann ist ein Cop, Scott. Er muß doch wissen, daß das nur unsere Neugier weckt.«
»Vielleicht ist Bederman dämlich.«
»Oder ...« Decker dachte nach. »Oder Bederman dachte, der Überfall auf Stacy Mills würde untergehen. Dann betrete ich die Bühne und rolle den Crayton-Fall neu auf. Bederman wird nervös, weil Cindy nicht nur meine Tochter ist, sondern auch Crayton gekannt hat.«
»Und er bekommt den Eindruck, daß er nicht so viele Löcher abgedichtet hat, wie er dachte«, fügte Oliver hinzu. »Also wird er noch nervöser. Er muß rausfinden, wieviel Cindy weiß. Aber wie?«
»Durch Beaudry«, sagte Decker. »Bederman kann Cindy nicht ausquetschen, weil er Angst hat, daß sie mit mir redet und er dann wirklich in der Tinte sitzt. Was tut er statt dessen? Et bittet seinen Ex-Partner um einen Gefallen. Aber wie kriegt er ihn dazu, sie auszuhorchen?«
»Das weiß ich vielleicht«, meinte Oliver. »Cindy hat erzählt, daß Beaudry als etwas langsam und schwerfällig gilt. Möglich, daß Bederman ihn aus ein paar kitzligen Situationen gerettet hat und wollte, daß Beaudry sich revanchiert. Nur ist es nicht Beaudry, der sie ausgequetscht hat, sondern eher Hayley. Ich weiß immer noch nicht, auf wessen Seite sie steht.«
Decker überlegte. »Hat Beaudry Cindy wegen Informationen über Clayton ausgequetscht?«
»Ich frag sie. Oder du kannst sie fragen. Jemand sollte sie fragen.«
»Eine hübsche Theorie«, sagte Decker. »Natürlich würde es mir wesentlich besser gefallen, wenn wir was finden, das Bederman mit dem Fall in Verbindung bringt.«
»Ich mach mich auf die Suche.« Oliver hielt inne. »Wäre nett, wenn ich meine Partnerin hätte ...«
»Laß Marge in Ruhe. Sie hat lange genug gewartet.«
»Ich weiß. Ich wünsch ihr alles Gute. Hoffentlich weiß sie, was sie tut. Ich hatte auf jeden Fall keine Ahnung.«
»Niemand hat das. Das ist das Phantastische am Elternleben. Es gibt keine festgelegten Regeln.«
28
Im Park spannte sich eine Hängebrücke aus grauen Eichenbrettern, mit Stahlbolzen verbunden. Sie war sehr stabil gebaut, weil sie Stunde um Stunde, tagein, tagaus, Jahr für Jahr wild auf und ab hüpfende Kinder aushalten mußte.
Rinas Stimme war über dem Geschrei kaum zu verstehen. »Hannah, hör auf. Das kleine Mädchen will über die Brücke.«
Zu Rinas Überraschung blieb Hannah stehen, schlug die Hand vor den Mund mit der Zahnlücke und kicherte. »Entschuldigung.« Sie ging zu der etwa Zweijährigen, streckte ihr die Hand hin, sprach mit übertrieben mütterlichem Ton, der ihre hohe Kinderstimme
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