Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rache ist Dein

Die Rache ist Dein

Titel: Die Rache ist Dein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
Vom Netzwerk:
antwortete Marge. »Sie könnten mit dem zusammenhängen, was Ihrem Mann passiert ist.«
    »Das kann ich mir nicht vorstellen«, entgegnete Lark. »In der Zeitung stand, die Opfer waren Frauen mit Kindern.«
    »Es gab auch andere, von denen Sie vielleicht nichts wissen«, fuhr Marge fort. »Die Verbrechen eskalieren. Wir wollten Sie fragen, ob Sie in letzter Zeit Drohanrufe bekommen haben ... «
    »Sie glauben, jemand hat es auf mich abgesehen?« fragte Lark mürrisch und zweifelnd. »Bißchen spät dafür, finden Sie nicht? Mein Mann wurde vor einem Jahr ermordet.«
    »Sie haben also keine Drohanrufe bekommen?«
    »Nein. Nichts. Ich habe der Polizei von Anfang an gesagt, daß ich die Sache für einen Zufall halte. Weil Armand diese protzige rote Corniche fuhr und sich sehr auffällig kleidete. Sie wissen schon, Goldketten und eine dicke Oyster Rolex. Er war jemand, den man nicht so leicht übersah.« Lark wippte mit dem Fuß. »Jemand hat ihn beobachtet ... kannte seine Gewohnheiten ... betrachtete ihn als leichte Beute, weil Armand einfach ... auffallend war. Niemand hat es auf mich abgesehen. Der Blitz schlägt nicht zweimal an derselben Stelle ein.« Tut er doch, dachte Marge. »Ihr Mann hatte Feinde.«
    »Das passiert, wenn man ein erfolgreicher Geschäftsmann ist.« Wieder sog sie tief den Rauch ein. »Da schafft man sich rasch Neider. Die Zeitungen haben Armand als großen Macher dargestellt. Kein Wort davon, wie hart er gearbeitet hat. Er hatte einen Traum. Und dann kommt so ein verdammtes Schwein und zerstört alles.« Sie blies Rauch aus. »Ich habe letztes Jahr über vieles nachgedacht, während ich auf die Auszahlung der Versicherung gewartet habe.«
    »Und, hat sie gezahlt?«
    »Endlich!« verkündete Lark. »Vor drei Wochen. Haben lange genug gebraucht, die Drecksäcke. Das Haus steht jetzt zum Verkauf. Sobald das über die Bühne ist, hau ich ab. Armand und ich haben eine Eigentumswohnung in der Marina. Da hab ich alles, was ich brauche, einschließlich Portier. Dieses Haus ist viel zu groß für mich ... ganz zu schweigen von den Erinnerungen. Und ich brauche das Geld vom Verkauf, um Armands Schulden zu bezahlen.« Sie wurde bitter. »Himmel, was für ein Schlamassel. Ich bin fast durch mit den Schuldnern und der Abwicklung des Bankrotts. Das Jahr war schrecklich.«
    »Muß schlimm sein, sich mit Gelddingen zu befassen, wenn man noch trauert«, meinte Marge. »Ja, kann schon sein.« Lark drückte die Zigarette in einem Keramikaschenbecher aus. »Noch zwei Gerichtstermine, dann bin ich frei wie ein Vogel, sagt der Anwalt.«
    »Haben Sie noch Kontakt mit Armands Partnern?« fragte Marge.
    »Lady, ich hab nicht mal mit Armands Freunden Kontakt. Ich brech alle Brücken hinter mir ab. Was nicht heißen soll, daß es mir mit Armand nicht gut gegangen ist. Aber ich will nur noch raus.« Nicht gerade der Inbegriff der verzweifelten Witwe, dachte Oliver. Aber wer konnte ihr das verübeln? Sie hatte den Mann wahrscheinlich geheiratet, weil sie ein gutes Leben wollte — Geld, Drogen, Sex, Affären mit dem Botenjungen, wenn der Alte unterwegs war. Statt dessen war ihr Mann ermordet worden, hatte ihr einen Haufen Schulden hinterlassen und — das Schlimmste in L.A. — auch noch für schlechte Presse gesorgt.
    »Sie haben also weder Drohbriefe noch merkwürdige Anrufe bekommen?« vergewisserte sich Oliver noch mal. »Meinen Sie den Stöhner?« Oliver starrte sie an.
    »Ich mach nur Spaß!« sagte Lark. »Keine merkwürdigen Anrufe, außer von den Anwälten der Gegenseite. Und ich will Ihnen etwas sagen, Detective Oliver. Lieber hab ich es mit einem obszönen Stöhner zu tun, als mit irgendeinem Anwalt.«
    Beinahe hätte Cindy es geschafft, unbemerkt davonzukommen, aber Tropper fing sie ab. Sie grüßte höflich. Seine Erwiderung klang wie ein Vorwurf. »Machen Sie Schluß für heute, Officer Decker?«
    »Ja, Sir, nach einem langen Tag.« Wie viele Überstunden erwartet er denn noch von mir? »Wo wollen Sie hin?« fragte er.
    »Zum Essen mit meinem Vater«, log sie. Tropper nickte. »Eines Tages würde ich den Lieutenant gerne kennenlernen.«
    Wie soll man auf so was reagieren? Cindy rang sich ein Lächeln ab. »Schön.«
    Er schwieg, schien auf mehr zu warten. Erwartet er etwa sofort eine Einladung? »Tja, ich muß mich beeilen.« Noch ein gezwungenes Lächeln. »Einen höherrangigen Beamten soll man nicht warten lassen.«
    »Das gefällt mir, Decker«, sagte der Sarge. »Das gefällt mir sehr.«
    »Wiedersehen,

Weitere Kostenlose Bücher