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Die Räder der Zeit: Roman (German Edition)

Die Räder der Zeit: Roman (German Edition)

Titel: Die Räder der Zeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jay Lake
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Ihre Verteidigung, Sir«, sagte der Messing. »Nicht unsere.«
    »Ich werde nicht nach London mitkommen«, stellte Paolina sachlich fest.
    Kitchens’ Stimme klang angespannt und traurig, als er wieder sprach. »Was mich anbelangt, so möchte ich mich bei Ihnen entschuldigen.« Er sah kurz zu ihnen hinüber und widmete seine Aufmerksamkeit dann wieder ihren Verfolgern. »Das Schicksal meines Lands hängt von dem ab, was nun geschieht. Ich kann Sie zu nichts zwingen, aber ich flehe Sie an, mir dabei zu helfen, sicher nach England zu gelangen.«
    »Von was für einem Schicksal reden wir hier?«, fragte Paolina.
     … Dunkelheit erhob sich auf den Ebenen Absaloms, und zweierlei Lieben wanden sich wie Schlangen in ihrem Busen …
    Kitchens schien zu zittern, während er die Verfolger betrachtete. »Wir sind eine Nation am Rande des Abgrunds.«
    Boas sammelte seine Gedanken. »An welchen Rand, Sir, soll sich das größte Empire in der Geschichte begeben haben?«
    »An den Rand des Wahnsinns.« Die Stimme des Sonderbeauftragten wurde zu einem Flüstern. »Ich fürchte, das Empire wird untergehen.«
    … die Flammen der Feuerstätte glätteten seine Knochen, bis sich der Prophet am dritten Tage erhob, aus der Asche wieder zusammensetzte und die eiserne Tür durchschritt, um dem König gegenüberzutreten …
    »Alle Reiche vergehen.« Boas versuchte zu verstehen, was das Sechste Siegel ihm damit hatte sagen wollen.
    »Vielleicht ist es nun an uns, dieses Schicksal zu erleiden«, antwortete Kitchens. »Aber nun ist ein Krieg ausgebrochen, der die Welt mit uns in den Untergang reißt. Sehen Sie sich auf diesem Deck um, auf dem wir gerade stehen. Noch vor einem Monat wäre dies unvorstellbar gewesen.«
    »Es ist meine Schuld.« Paolina klang niedergeschlagen. »Ich habe den Schimmer in Ihr Empire getragen. Die Chinesen haben mich nach Mogadischu verfolgt, wo sie mich von Boas weggeholt und den armen al-Wazir entführt haben. Das war die erste Salve, die in diesem Krieg abgefeuert wurde. Wegen mir und meiner Taschenuhr. Wäre ich nicht erschienen, dann gäbe es jetzt keinen Krieg.«
    … eine junge Frau ritt auf den mächtigen Schwingen eines kalten Windes; ihre Haare waren mit Eis durchflochten, während der Tod sie in sich selbst mit sich trug …
    »Ungeachtet all dessen herrscht nun Krieg«, sagte Kitchens, dessen Geduld von dieser Diskussion offensichtlich sehr beansprucht wurde. »Er folgt uns überallhin, er verbreitet sich in Afrika und auf der Mauer. Indien muss bereits zum Kriegsschauplatz geworden sein. Ein Krieg, der Zehntausende Leben kosten und Millionen ruinieren wird.«
    … wenn du ferne Wälder durchstreifst, werden die Sorgen der Waldbewohner die deinen, selbst wenn dein Herz noch zwischen den Schafherden und ihren Weiden weilt …
    »Dieser Krieg ist für mich ohne Belang«, teilte Boas dem Sonderbeauftragten mit. »Die Mauer wird nicht brennen. Der Herr hat sie erschaffen, und eure Armeen können sie nicht erobern.«
    »Vielleicht haben Sie damit recht, Sir. Aber das reicht mir nicht. Ein Krebsgeschwür frisst sich in das Herz Englands, und meine Aufgabe ist es, dieses Geschwür zu entfernen. Wenn ich meine Aufgabe erfülle, wird sich die Regierung ändern, und wir werden einen Grund haben, die Kampfhandlungen einzustellen, ohne dabei Schwäche zu zeigen.«
    Darüber musste Boas erst nachdenken. Paolina hielt ihn fest. Ihre Blicke trafen sich, aber er wusste nicht, was in ihr vorging.
    »Wen werden Sie töten?«, fragte sie.
    »Ich werde niemanden töten«, antwortete der Sonderbeauftragte und schien geistesabwesend zu sein. »Aber ich möchte einer von mir verehrten Frau zu sterben helfen.«
    … wenn du den Ratschlägen der Frauen folgst und die Priester in den verstaubten Räumen ihrer Tempel zurücklässt, wirst du eine andere Nation dein Eigen nennen …
    »Der Feind holt auf«, stellte Boas fest. »Wir sind beinahe in Schussreichweite, sollten sie bereit sein, auf ihr eigenes Luftschiff zu feuern.«
    Paolina starrte ihn an. »Dies hier ist nicht mehr ihr Luftschiff.«
    Wang
    Er rannte polternd in einen weiteren Flur, verfolgt von schreienden Männern. Dieser war mit Schachteln, Kartons und einer Reihe von Wischlappen und Besen vollgestellt.
    Er hatte keine Zeit, darüber nachzudenken, und lief nach rechts. Lautes Bellen war in der Nähe zu hören. Eine Glocke läutete »Alarm, Alarm, Eindringling, Eindringling«.
    Eine Doppelflügeltür vor ihm. Hier wurden Waren und Ausrüstung angeliefert.
    Er

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