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Die Räder der Zeit: Roman (German Edition)

Die Räder der Zeit: Roman (German Edition)

Titel: Die Räder der Zeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jay Lake
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Leung und rückte damit ein wenig von seinem Eigensinn ab. »Meine Seekarten dieser Region umfassen nur wenige Informationen und dienen lediglich der Übersicht. Ein vernünftiger Mann kann mit diesen Karten das Schiff nicht sicher navigieren.«
    »Malta liegt im Nordwesten. Das Mittelmeer ist wohl kaum ein Hort plötzlich auftauchender Riffe und unerwarteter Felsspitzen. Halten Sie von Inseln und Uferbereichen einfach ausreichend Abstand.«
    »Sie haben von Schiffsnavigation nicht die geringste Ahnung, oder, Maske?«
    »Nein, habe ich nicht.«
    »Ich auch nicht«, sagte der Mönch hinter ihnen.
    Leung, der sich nie aus der Ruhe bringen ließ, zuckte merklich zusammen. Childress schüttelte einfach nur den Kopf.
    »Wer sind Sie –« Bevor der Kapitän sie weiter befragen konnte, unterbrach ihn Childress mit einer kurzen Geste. »Willkommen zurück. Ihre Talente versetzen mich in Erstaunen.«
    Der Mönch grinste breit. »Dann lassen Sie sich erstaunen.« Sie holte ein großes Papierbündel aus ihrem Gewand hervor. »Ich nehme an, Sie sind in der Lage, Britisch zu lesen.«
    Childress nahm das Bündel entgegen. Es handelte sich um mehrere Karten, die hastig zusammengefaltet und dabei ein wenig zerknittert worden waren. »Kapitän, ich glaube, wir haben hier unsere Antwort.«
    »Nicht alle Antworten, die wir benötigen.« Seine Stimme war kühl. »Ihre Machenschaften sind mehr als besorgniserregend, Maske. Trotz allem habe ich Sie unterstützt und versucht, nachzuvollziehen, was Sie tun. Aber diese … Frau … befindet sich ohne mein Wissen und ohne meine Erlaubnis an Bord meines Schiffs. Ich verlange zu erfahren, wer und was sie ist. Und warum sie hier ist.«
    Der Mönch kramte einen kleinen Lederbeutel hervor und begann, eine Jadepfeife zu stopfen. Ihre Augen funkelten, während sie den Blick auf den Kapitän gerichtet hielt. »Sie, Sir, sprechen mit der Wundertäterin, die das allsehende britische Auge in Port Said von Ihrem Schiff abgelenkt hat. Ich habe zur gleichen Zeit auch noch den großen Kerl befreit. Wenn Ihnen das nicht als Beweis ausreicht, dass unsere Interessen sich überschneiden, dann sind Sie tatsächlich ein größerer Narr als der Mann, der seine Treueschwüre bricht, seiner Nation in Kriegszeiten den Rücken kehrt und wertvolles Kriegsgerät entwendet.«
    »Bitte, Kapitän«, sagte Childress. »Ich kenne diese Frau ein wenig.«
    »Dass Sie überhaupt etwas über diese Frau wissen, gibt mir in Bezug auf die Befehlskette eindeutig recht«, fuhr Leung sie wütend an und verlor die Beherrschung. Er brüllte in das Sprachrohr. »Bai! Alle Luken dicht. Niemand betritt oder verlässt das Schiff, bis ich anderslautenden Befehl gebe.«
    Peinliches Schweigen herrschte. Dann sagte Leung leise: »Binnen einer Stunde wird im gesamten Schiff die Gerüchteküche brodeln.« Sein Zorn hatte sich bereits wieder gelegt. »Die Disziplin an Bord ist schon seit Langem beeinträchtigt, aber die Vorstellung, dass ich vollständig die Kontrolle darüber verloren habe, wer an Bord der Five Lucky Winds kommt oder sie verlässt, wird sich als wesentlich schädlicher erweisen.«
    Der Mönch zeigte nicht das geringste Anzeichen von Reue. »Es ist Zeit für eine neue Weltordnung«, stellte sie fröhlich fest. »Das Deck eines abtrünnigen Unterseeboots ist sicherlich nicht der schlechteste Ausgangspunkt für eine solche Bewegung.«
    »Was tun Sie hier?«
    Sie deutete mit der rauchenden Pfeife auf Childress. »Ich folge ihr.«
    »Sind Sie ein weißer Vogel?«
    »Nicht im Geringsten.«
    »Also sind Sie ein Mitglied des Schweigenden Ordens?«
    Ein weiteres unbekümmertes Grinsen. »Sie scheinen das zu denken.«
    Leung blieb in diesem Punkt hartnäckig. »Wem dienen Sie dann?«
    »Den Interessen der Weltgemeinschaft.« Sie zog genüsslich an ihrer Pfeife. »Die vertreten werden durch einen streitsüchtigen alten Mann mit schlechter Verdauung, der auf den Namen Jade-Abt hört.«
    »Wer?«, fragte Childress im gleichen Atemzug wie Leung.
    Kitchens
    Er konnte sich nicht neben das Mädchen Paolina hocken. Sein gesamter Körper war ausgelaugt, und jeder Knochen schmerzte. Sich wie sie auf das Deck zu setzen erschien ihm einfach als würdelos. Er hatte jedoch keine Alternative.
    »Mister Levine«, rief er auf das Hauptdeck hinunter. »Suchen Sie die Kombüse, und finden Sie jemanden, der mit einem chinesischen Herd umgehen kann. Wir werden bald alle etwas zu essen haben wollen.«
    »Die Kombüse, jawohl, Sir«, antwortete der alte

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