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Die Räder der Zeit: Roman (German Edition)

Die Räder der Zeit: Roman (German Edition)

Titel: Die Räder der Zeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jay Lake
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Schiff in Bereitschaft versetzen.«
    Laute Befehle folgten, und die Mannschaft machte sich eilig ans Werk. Am Ufer erhoben sich mächtige Rauchschwaden aus einem großen Gebäude hinter den Kanonenbooten.
    Feuer? Der Mönch hatte einen Brand entfacht?
    Wenn sonst schon nichts anderes, so musste Childress auf jeden Fall die Unverfrorenheit dieser Frau bewundern. Die Maske Poinsard konnte von ihr noch einiges lernen.
    Ein weiterer Alarm wurde ausgelöst. Ihr Landungstrupp tauchte hinter dem hintersten Kanonenboot auf und ruderte mit großem Eifer.
    Etwas war anders.
    Childress zählte.
    Fünf Männer, nicht vier, in der Barkasse. Obwohl er sich über ein Ruder beugte, war der fünfte einfach zu groß.
    Sie drehte sich um und kletterte den Kommandoturm hinauf. »Wir sollten ablegen, sobald die Barkasse an Bord ist«, teile Childress Leung mit, der die Küste mit einem Feldstecher absuchte.
    Er gab den Befehl, die Maschinen startbereit zu halten und den Anker zu lichten, nach unten weiter. Dann sprach er zu Childress, leiser und auf Englisch. »Ich kann von hier aus sechs Kanonenboote erkennen und ein weiteres direkt neben diesem schweren Kreuzer. Schlägst du tatsächlich vor, diesen Hafen vor ihren Augen zu verlassen?«
    »Schlägst du vor, auf eine bessere Gelegenheit zu warten? Lass die Mannschaft zur Parade auf Deck antreten, lass sie den Menschen in Port Said zuwinken und stell dich dumm. Wenn sie uns schnelle Schiffe hinterherschicken, werden wir anhalten und uns auf unser Unwissen berufen. Wenn wir wirklich etwas erreichen wollen, dann sollten wir unsere Chance im offenen Meer suchen.«
    »Wir sind also auf dem Weg nach Malta«, hielt Leung fest.
    »Ja.« Childress dachte kurz nach, fand aber keine bessere Antwort. »Alle anderen Wege sind uns jetzt versperrt. Die einzige Möglichkeit, diesem Unsinn zwischen dem Himmlischen Königreich und der britischen Krone ein Ende zu setzen, besteht darin, in die innersten Kreise der avebianco zu gelangen.« Allerdings hätte sie nur zu gerne die Meinung des Mönchs in dieser Frage gehört.
    Die Barkasse ging längsseits. Al-Wazir kletterte keuchend und mit hochrotem Gesicht als Erster an Bord. »Bringt sie unter Deck«, knurrte er.
    Childress rief zu ihm hinunter. »Unter Deck mit Ihnen, Bootsmann, bevor man Sie entdeckt.«
    Er drehte sich zu ihr um, und ihre Blicke trafen sich. »Bin ich froh, Sie zu sehen.« Al-Wazir trat an den Turm heran und grunzte, als er einhändig durch die Luke nach unten kletterte.
    Etwas explodierte an Land und wirbelte Dachziegel und Holzfragmente in die Luft.
    »Das ist unsere Einladung zum Abschied«, sagte Childress.
    »Eine Magazinexplosion. Unangenehme Angelegenheit.« Leung rief nach unten: »Deckparade, Abschiedsgruß an unsere Gastgeber.« Er hob die Kappe des Sprachrohrs und verlangte langsame Fahrt voraus. Dann dirigierte er das Unterseeboot mithilfe des Lotsen aus dem Hafen.
    Sobald sie das offene Meer erreicht hatten, befahl Leung die Mannschaft unter Deck und das Boot tauchbereit. Er, Childress und der Lotse blieben auf dem Turm, suchten den Himmel nach Luftschiffen und das Wasser achtern nach Verfolgern ab. Mehrere Schiffe verließen Port Said, aber bisher schien das SIKM Inerrancy nicht zu ihnen zu gehören.
    »Ich mache mir Sorgen wegen dieser Kanonenboote«, sagte Leung zu ihr. »Sie fahren wesentlich schneller, als wir es können.«
    »Darüber weiß ich nichts.«
    »Es ist Ihr Schiff.« Seine Stimme klang zwar sanft, aber es schwang auch etwas Bedrohliches mit.
    Obwohl es ihr Schmerzen bereitete, sich mit dem Mann zu streiten, der ihr so ans Herz gewachsen war, wusste sie, dass sie sich dem Problem direkt stellen musste, auch wenn ein Teil von ihr das nicht wollte. »Nein, Kapitän, das ist Ihr Schiff. Ich bin im besten Falle nur eine Art Admiral, der das ausspricht, was getan werden muss. Doch wenn wir uns den Feinden Ihres Volks stellen müssen, werde ich alles in meiner Macht Stehende tun, um uns alle am Leben zu erhalten. Und dazu gehört auch, Sie als einen Matrosen von vielen darzustellen.« Sie hielt inne, damit er ihre Worte aufnehmen konnte, und dachte dabei: Ich bin immer noch eine Frau, und du bist immer noch ein Mann. »Hätten Sie es bevorzugt, wenn ich Ihre Autorität in allen Situationen anerkenne? Selbst im Angesicht eines wütenden britischen Offiziers?«
    »Dieses Verhalten kann ich nicht billigen.«
    »Nein«, stimmte sie ihm zu. »Aber wir haben Erfolg gehabt.«
    »Es gibt neue Schwierigkeiten«, sagte

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