Die rätselhaften Worte
und die Meldung, der neue Detective Constable sei kurz nach seiner Ankunft bei einem Drink mit Jacqueline Ripley beobachtet worden, war zu den Akten gelegt worden, bis die erste Sendung ausgestrahlt wurde, die ihr den Namen Jax the Ripper eingebrockt hatte.
Seither hatte Bowler den Status des Haupttatverdächtigen, aber bisher war ihm nichts nachzuweisen, weshalb zumindest Pascoe, der um die strenge Überwachung wußte, ihn für unschuldig hielt.
Aber ihm wäre es nie eingefallen, einer fixen Idee Dalziels zu widersprechen. Außerdem pflegte der Dicke recht zu behalten.
Also meinte er fröhlich: »Dann würde ich sagen, wir klären mal ein paar Verbrechen auf, nur für den Fall, daß wir von einer versteckten Kamera beobachtet werden. Herzlichen Dank euch beiden für eure Beiträge zur Lösung meines kleinen Problems.«
»Was? Ach, das«, entgegnete Dalziel abschätzig. »Ich habe den Eindruck, das einzige Problem, das du hast, ist rauszufinden, wo dein Problem eigentlich liegt.«
»Na, da bin ich mir ziemlich sicher. Ich glaube, ich habe dasselbe Problem wie Hector letztes Jahr.«
»Hä?« meinte Dalziel, den der Hinweis auf den berühmt-berüchtigten Constable von Mid-Yorkshire verwirrte. »Hilf mir auf die Sprünge.«
»Weißt du es nicht mehr? Er ist in dieses Lagerhaus gegangen, wo sich ein Einbrecher befinden sollte. Und da war dieser Wachhund, ein riesiger Ridgeback, glaube ich, der genau im Eingang lag.«
»Ah ja, ich erinnere mich. Hector mußte an dem Hund vorbei. Und er wußte nicht, ob er tot, betäubt oder im Tiefschlaf war oder nur so tat, um ihn dann anzuspringen. Das war das Problem, nicht wahr?«
»Nein«, sagte Pascoe. »Er gab ihm einen Fußtritt, um es herauszufinden. Und dann hat der Hund die Augen aufgemacht.
Das
war sein Problem.«
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Vier
Der Zweite Dialog
H
allo.
Ich bin’s wieder. Wie geht’s?
Erinnerst du dich an unsere Rätsel? Hier ist ein neues.
Draußen schlinge ich mich durchs Moor,
Für den Tod und das Leben je einer,
Ohne Reim, ohne Witz, ein geistloser Tor
Weiß ich doch Gründe wie keiner.
Tief in die Landschaft eingebrannt,
Hat jeder Zickzack seinen Sinn,
Und wer Natur und Schrift erkannt,
Studiert ihr Wirken mit Gewinn.
Manch einer folgte der klaffenden Schlucht,
Fand Furten, hat den Sumpf umgangen,
Manch einer hat leidend den Tod gesucht,
um zu begreifen, was ich längst verstanden:
Was richtig schien, macht uns oft bang,
Bei klarem Licht, bei Tage blind
Wird uns der kurze Weg zu lang
Und der gerade Strich zum Labyrinth.
Was bin ich?
Hast du’s schon raus?
Beim Rätselraten warst du doch immer ein kluges Kerlchen!
In letzter Zeit habe ich viel über Wege nachgedacht, die Wege der Lebenden, die Wege der Toten, auch daß es vielleicht nur einen Weg gibt, und ich habe ihn betreten.
In den Tagen nach dem Beginn meines Großen Abenteuers war ich ziemlich beschäftigt, und so kam ich nicht dazu, diesen Anfang mit irgendeiner Feier zu begehen. Aber als das Wochenende näherrückte, verspürte ich den Drang, einmal etwas anderes, etwas Besonderes zu unternehmen. Und ich entsann mich, daß mir mein fröhlicher Pannenhelfer erzählt hatte, wie er sich nach seiner Rückkehr von Korfu gefreut hatte, weil in der Stadt ein neues griechisches Lokal eröffnet hatte.
»Die Taverna in der Cradle Street«, sagte er. »Das Essen ist nicht schlecht, und es gibt einen Hof, wo sie Tische und Sonnenschirme aufgestellt haben. Natürlich ist es nicht das gleiche, als würde man in Korfu draußen sitzen, aber wenn an einem schönen Abend die Sonne scheint und die Kellner in blauweißen Kostümen herumlaufen und dieser Junge auf dem griechischen Banjo klimpert, dann kannst du die Augen zumachen und dir vorstellen, du wärst wieder im Süden.«
Es war wirklich nett, jemanden so begeistert von Reisen, ausländischem Essen und so weiter erzählen zu hören. Die meisten Briten fahren nur ins Ausland, um sich ihre Überlegenheit gegenüber allen anderen Menschen auf der Welt zu beweisen.
Da unten auch?
Die menschliche Natur bleibt sich in allen Lagen gleich.
Jedenfalls dachte ich mir, ich versuche es mal mit der Taverna.
Das Essen war akzeptabel und der Wein in Ordnung, auch wenn ich mein Experiment mit Retsina nach dem ersten Glas aufgab. Anfangs war es ein bißchen kühl draußen unter den künstlichen Olivenbäumen, aber das Essen wärmte mich bald auf, und dank der Kerzen auf den Tischen wirkte es richtig malerisch. Drinnen im
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