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Die Ranch

Die Ranch

Titel: Die Ranch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steel Danielle
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und das Geheimnis zweifellos durchschaute. Ihr einziger Gedanke galt dem Mann, den sie liebte.
    Nach einer Weile erschienen Polizisten, um Tanya zu verhören. Sie schilderte die Ereignisse, und Zoe hörte ihr in wachsender Sorge zu. Wenn diese Geschichte an die Öffentlichkeit drang, würden hässliche Schlagzeilen in alle Welt hinausposaunen, Tanya amüsiere sich auf einer Touristenranch mit den Cowboys.
    Daran dachte auch Charlotte. Bevor die Beamten das Wartezimmer verließen, sprach sie mit ihnen, und sie nickten. Natürlich konnten sie Tanyas Aussage nicht ignorieren, aber keiner hielt es für nötig, die Presse zu verständigen. Aber sie kündigten an, einen Suchtrupp in die Berge zu schicken, der Gordons Angreifer aufspüren und das gestohlene Pferd zurückbringen sollte.
    Bald danach kam John Kroner in die Klinik. Jemand hatte ihn zu Hause angerufen, weil er der Hausarzt der Moose Ranch war. Ein paar Minuten lang sprach er mit Zoe. Dann ging er in den OP, um sich über den Zustand des Patienten zu informieren. Gordons Leben hing immer noch an einem seidenen Faden. Die Arterie war völlig durchtrennt worden, und er hatte sehr viel Blut verloren.
    Die Augen geschlossen, saß Tanya auf einer Bank im Wartezimmer. Charlotte blieb bei ihr, während Zoe und John im Flur umherwanderten.
    »Tut mir so Leid«, seufzte er. »Ihre Freundin sieht elend aus, Zoe. Hat der Kerl sie auch attackiert? Warum war sie mitten in der Nacht im Korral?«
    Zoe lächelte über seine Naivität. Inzwischen kannte sie ihn gut genug, um ihm zu vertrauen. »Weil sie Gordon liebt.«
    Das erklärte natürlich alles, und John nickte verständnisvoll.
    Eine Stunde später kam der leitende Chirurg mit einer so grimmigen Miene aus dem OP, dass Tanya fast in Ohnmacht fiel. Sie umklammerte Zoes Hand, und bevor der Arzt auch nur ein einziges Wort sagte, brach sie wieder in Tränen aus. Wer sie war, wusste er nicht, und es interessierte ihn auch nicht. Jedenfalls erriet er, dass er sich an sie wenden musste. »Er ist okay.« Schluchzend sank sie in die Arme ihrer Freundin.
    »Schon gut, Darling«, murmelte Zoe. »Er hat's geschafft.«
    »O Gott, und ich dachte, er würde sterben!« Diskret wandten sich die anderen ab und überließen Tanya ihrem Gefühlsausbruch. Der Chirurg erklärte Charlotte, abgesehen von der Arterienverletzung habe Gordon einen Bänderriss und einen schweren Schock erlitten. Aber nun bestehe kein Grund mehr zur Sorge. Eine weitere Operation sei vermutlich überflüssig. In ein oder zwei Wochen würde Gordon mit Hilfe einer entsprechenden Behandlung genesen und sich von seinem beträchtlichen Blutverlust erholen. Zum Glück hätten Zoe und Tanya gerade noch rechtzeitig Erste Hilfe geleistet. Der Doktor hatte sich gegen eine Bluttransfusion entschieden. Falls Gordon kein Fieber bekomme und keine zu starken Schmerzen habe, könne er schon am nächsten Morgen auf die Ranch zurückkehren.
    Charlotte dankte dem Chirurgen, und er ging wieder zu Tanya. »Möchten Sie den Patienten sehen?«, fragte er lächelnd. »Gemeinsam mit Ihrer Freundin haben Sie gute Arbeit geleistet und sein Leben gerettet. Hätten Sie die Blutung nicht gestoppt, wäre er innerhalb weniger Minuten gestorben.«
    »Ist er – bei Bewusstsein?«, stammelte Tanya, während sie mit ihm den Flur entlangging. Die anderen blieben im Wartezimmer und besprachen eifrig, was geschehen war.
    »Mehr oder weniger.« Was für eine hübsche Frau, dachte der Arzt. Vermutlich um die Dreißig. »Er ist ein bisschen groggy. Aber er hat mich gebeten, Sie sofort zu holen, wenn er zu sich kommt. Sie sind Tanny, nicht wahr?«
    »Ja«, bestätigte sie, folgte ihm ins Wachzimmer und zog einen Kittel an. Sie sah ein halbes Dutzend Schwestern und mindestens doppelt so viele Apparate.
    »Hi, Baby.« Lächelnd hob Gordon den Kopf, und sie neigte sich hinab, um ihn zu küssen.
    »Du hast mich zu Tode erschreckt.«
    »Tut mir Leid. Als ich ihn von den Pferden fern halten wollte, hat er mich erwischt.«
    »Beinahe hätte er dich ermordet. Du kannst von Glück reden.« Schaudernd dachte sie an die grausige Szene im Korral.
    »Der Doktor sagt, du hast mich gerettet.«
    In seinen Augen las sie alles, was er empfand, und küsste ihn wieder. »Ich liebe dich.«
    »Und ich liebe dich auch«, flüsterte er und schloss die Augen. Tanya fragte den Arzt, ob sie hier bleiben dürfe. Dagegen hatte er nichts einzuwenden. Sie eilte ins Wartezimmer und gab den anderen Bescheid.
    »Möchten Sie wirklich die

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