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Die Ranch

Die Ranch

Titel: Die Ranch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steel Danielle
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das Gesicht, was sehr sexy wirkte.
    »In diesem Outfit müsstest du deinen Cowboy restlos betören«, meinte Mary Stuart. »Nur schade, dass du so hässlich bist.« Plötzlich konnte sie es kaum erwarten, Hartley wieder zu sehen. Im Augenblick waren sie nur Freunde, aber wenn mehr daraus wurde? Ein faszinierender Gedanke …
    Auf dem Weg zum Ranchhaus trafen sie Benjamin, der sich sofort zu Mary Stuart gesellte und an ihrer Seite weiterging. Sie erblasste, als hätte sie einen Geist gesehen. Wie hartnäckig er ihre Nähe suchte … Das erschien ihr fast unheimlich.
    »Wo ist deine Mom, Benjamin?«, fragte Zoe. Sie spürte Mary Stuarts Unbehagen und verstand den Grund des beklemmenden Gefühls. Wenn sie Todd auch nie kennen gelernt hatte, stellte sie fest, dass der Junge ihr auf erstaunliche Weise glich.
    »Die schläft«, antwortete er in beiläufigem Ton, »und mein Dad hat gesagt, ich soll allein frühstücken.«
    »Warum darf sie schlafen und ich nicht?«, klagte Tanya.
    »Weil sie im achten Monat schwanger ist«, erklärte Zoe.
    »Wenn ihr mir nicht ein bisschen mehr Schlaf gönnt, werde ich bei meiner Abreise wie eine alte Hexe aussehen. Es ist ungesund, so früh aufzustehen.«
    »Wer behauptet das?«
    »Ich!«
    Wenig später betraten sie den Speiseraum, gefolgt von Benjamin. Wie eine Klette klebte er an Mary Stuart, und sie beschloss, ihn zu ignorieren. Als sie an ihrem Ecktisch Platz nahmen, setzte er sich zu ihnen. Er amüsierte Zoe, und Tanya mochte ihn. Aber sie wollten Mary Stuarts Nerven schonen und schlugen ihm vor, bei seinen Freunden zu frühstücken, doch das lehnte er beharrlich ab.
    »Schon gut«, seufzte Mary Stuart schließlich. »Macht kein Aufhebens drum.«
    »Bist du okay?«, fragte Tanya.
    »Ja, natürlich«, versicherte Mary Stuart. Wenn sie Benjamins Gesellschaft auch erschütterte – sie konnte keine Welt ohne Kinder erschaffen.
    »Übrigens, gestern Abend hast du ein nettes Fax von deinem Mann gekriegt«, bemerkte Tanya und nippte an ihrem Orangensaft. »So liebevoll… Tut mir Leid, dass ich's gelesen habe. Die Versuchung war einfach zu groß. Wirst du antworten?«
    »Viel gibt's nicht zu sagen.« Und dann erinnerte sich Mary Stuart an den letzten Abend. Es war wie ein Traum gewesen, im Mondschein neben Hartley zu sitzen, seinen Arm um ihre Schultern zu spüren und sein Geständnis zu hören, dass er sie gern besser kennen lernen würde. »Gestern Abend habe ich Hartley erklärt, ich sei noch verheiratet.«
    »Hat er sich dafür interessiert?«
    »Warum sollte er?«, fragte Mary Stuart betont gleichmütig, doch sie konnte ihre Freundinnen nicht täuschen.
    »Weil er dir wohl kaum den Posten einer Sekretärin anbieten will«, erwiderte Tanya langsam, als würde sie mit einem zurückgebliebenen Kind sprechen. »Er mag dich.«
    »Mal sehen …« Nun bemerkte Mary Stuart, dass Benjamin sie unverwandt anstarrte.
    »Sie sehen wie meine Mom aus«, verkündete er. »Und wie Tante Mary.«
    »Seltsam – ich heiße auch Mary«, entgegnete sie, um Konversation zu machen. »Mary Stuart. Mein Daddy hieß Stuart. So nannte er mich, weil er sich einen Jungen gewünscht hatte.«
    »Oh … Haben Sie Kinder?«
    »Ja, eine Tochter. Sie ist schon zwanzig.«
    »Keine Söhne?«, fragte er und biss in das Brötchen, das Zoe ihm gegeben hatte.
    »Nein …« Um die Tränen in ihren Augen richtig zu deuten, war er noch zu klein.
    »Ich mag Jungs viel lieber. Hoffentlich kriegt Mom kein Mädchen. Die sind so dumm.«
    »Nicht alle.«
    Doch er ließ sich nicht von seinem Vorurteil gegen die Frauen abbringen. Verächtlich zuckte er die Achseln. »Wenn man sie nur ein bisschen anstupst, heulen sie.« Zoe und Tanya schauten sich lächelnd an. Vielleicht würde es ihrer Freundin gut tun, mit Benjamin zu reden, und das Gespräch wäre eine Art Schutzimpfung gegen künftige schmerzliche Begegnungen mit kleinen Jungen.
    »Manche Mädchen sind sehr tapfer«, verteidigte Mary Stuart ihr Geschlecht. Aber inzwischen hatte er das Interesse an diesem Thema verloren. Er aß eine Scheibe Speck, dann entdeckte er seinen Vater und eilte davon. Etwas später kam auch seine hochschwangere Mutter in den Speiseraum. Der Mann hatte Zoe am Vorabend erklärt, die Bergluft würde seiner Frau schaden.
    »Hoffentlich musst du sie nicht auf der Ranch entbinden, Zoe«, sagte Mary Stuart leise. »Sie scheint Drillinge zu erwarten.«
    »O Gott, nein! In Jackson Hole gibt's eine Klinik. Außerdem schleppe ich keine Geburtszange mit mir herum. Seit

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