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Die Ranch

Die Ranch

Titel: Die Ranch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steel Danielle
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mir schon besser.« Als Zoe seinen linken Arm berührte, schrie er auf. Der Knochen war gebrochen, allerdings hätte er viel schlimmere Verletzungen erleiden können.
    Nach einer Weile wandte er sich zu Mary Stuart, die seine Hand fest hielt, und sah Tränen über ihre Wangen rollen. »Warum weinst du? Bist du auch vom Pferd gefallen?«
    »Nein, du Dummkopf. Wie fühlst du dich?« Sie wollte ihn von Zoe ablenken. Mit zwei Stöcken, die Gordon geholt hatte, versuchte die Ärztin den Arm zu schienen. Beunruhigt schauten Hartley, Tanya und das Ehepaar aus Chicago zu. »Mein Arm tut weh«, jammerte Benjamin.
    Besänftigend strich Mary Stuart über sein Haar. Würde sie die Augen schließen, könnte sie sich vorstellen, Todd würde vor ihr liegen. Und sie wünschte, an jenem schrecklichen Tag vor einem Jahr hätte sie sich nur um einen gebrochenen Arm kümmern müssen. Benjamin war wenigstens noch am Leben. »Bald wird alles wieder gut, Schätzchen«, versprach sie. »Du bekommst einen wunderbaren Gipsverband, und wir werden unsere Namen draufschreiben und lustige Bilder zeichnen.«
    Er umklammerte Mary Stuarts Hand und ignorierte die anderen. Warum, wusste niemand. Vielleicht hatte ihn die Vorsehung zu ihr geschickt, um sie an Todd zu erinnern. Es kam ihr so vor, als würde ihr Sohn sie aus dem Jenseits besuchen. »Fährst du mit mir zum Krankenhaus?«
    »Das würde ich gern tun«, versicherte sie. »Aber erst mal holen wir deine Mommy. Ich wette, sie will dich begleiten.«
    »Die interessiert sich nur für ihr Baby«, erwiderte er und begann wieder zu schluchzen. Nun verstand Mary Stuart etwas besser, wieso er sich zu ihr hingezogen fühlte. Sie glich seiner Mutter, der er wegen des Babys grollte. Hatten sich ihre Wege gekreuzt, damit sie einander halfen? Offenbar lag in der Begegnung ein tieferer Sinn.
    »Hör mal …« Damit sie besser mit ihm reden konnte, streckte sie sich an seiner Seite im Staub aus. »Deine Mommy liebt dich sehr. Klar, sie freut sich auf das Baby, aber du wirst immer ihr Erstgeborener bleiben. Ich hatte einen kleinen Jungen, der war so wie du. Und ich liebte ihn ganz besonders, weil ich ihn vor meiner Tochter bekommen hatte. Niemals wird deine Mommy das Baby mehr lieben als dich, glaub mir.«
    »Wo ist Ihr kleiner Junge jetzt?«, fragte er neugierig.
    Mary Stuart zögerte nur kurz. »Im Himmel. Ich vermisse ihn sehr.«
    »Ist er gestorben?«
    Zu bedrückt, um die Frage zu beantworten, nickte sie nur.
    »Unser Hund ist auch gestorben …« Plötzlich würgte er, erbrach und beschmutzte Mary Stuarts Cowboyhemd. Zoe war nicht überrascht und erklärte mit leiser Stimme ihrer Freundin, er habe eine Gehirnerschütterung.
    »Alles ist gut, Benjamin«, flüsterte Mary Stuart und wischte sein Gesicht mit einem Handtuch ab, das ihr irgendjemand gegeben hatte. Bis zur Ankunft der Sanitäter blieben alle bei ihm. Zoes Sorge hatte nachgelassen. Inzwischen war sie überzeugt, dass er außer der Gehirnerschütterung, dem Armbruch und ein paar blauen Flecken keine Verletzungen erlitten hatte. Er konnte von Glück reden. Während die Ambulanz heranfuhr, wankte seine Mutter schwerfällig in den Korral. Gordon hatte sie holen lassen. Bei Benjamins Anblick brach sie in Tränen aus. Hastig versicherte Zoe, dem Jungen sei nichts Schlimmes zugestoßen.
    »O Benjie!« Mühsam kauerte die verzweifelte Mutter neben dem Kind nieder. »Ich liebe dich so sehr.« Mit tränenerstickter Stimme dankte sie allen, die ihm geholfen hatten, und Mary Stuart lächelte.
Habe ich dir nicht gesagt, dass deine Mommy dich liebt?,
schien ihr Blick auszudrücken.
    Bevor die Sanitäter ihn auf eine Bahre legten, küsste sie seine Wange, und die Erinnerung an den süßen Duft der Kindheit brach ihr fast das Herz. Trotz des Erbrochenen und des Staubs und der Pferde roch er wie ein kleiner Junge. »Ich habe dich sehr lieb, Schätzchen«, wisperte sie. Wieder einmal glaubte sie, mit Todd zu sprechen, und es war schmerzhaft und tröstlich zugleich.
    Nachdem die Ambulanz davongefahren war, stand sie reglos da und weinte. Und dann wurde sie von starken Armen umfangen. »Tut mir so Leid …« Der Schmutz, der an ihr klebte, störte Hartley nicht. »Wäre ich damals nur bei Ihnen gewesen …«
    Unter Tränen lächelte sie ihn an. Warum wurde ihr plötzlich dieses Glück geschenkt? Dachte der Allmächtige, sie hätte genug gelitten? Oder war es nur blinder Zufall? Vielleicht träumte sie das alles nur. »Benjamin sieht wie mein Sohn aus«, versuchte

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