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Die Rasse der Flügelmenschen

Die Rasse der Flügelmenschen

Titel: Die Rasse der Flügelmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Lokomotiven waren etwas solider gebaut, um zwei hohe Masten mit quadratischen Segeln tragen zu können. Mit einem Holz, von fast metallischer Härte, einer Ölversorgung für die Radlager anstelle von Kugellagern und schließlich bei der hurrikanartigen Stärke der diomedanischen Winde war dieses System recht praktisch.
    »Es ist für Sie noch nicht zu spät, um umzukehren, Mylady«, sagte Wace. »Ich besorge Ihnen ein paar Mann Bewachung.«
    »Nein.« Sie legte ihre Hand auf den Bogen, den man für sie gemacht hatte. »Hier stehen wir alle zusammen, oder wir gehen zugrunde. Als Herrscherin eines Planeten darf ich nicht hinten bleiben.«
    Van Rijn räusperte sich. »Das ist der Jammer mit euch Aristokraten«, murmelte er. »Bei euch hat man nur das Aussehen und den Mut ausgebildet, nicht aber das Gehirn. Ich würde zurückgehen, wenn man mich hier nicht brauchte, um zu zeigen, daß ich Zutrauen zu meinen eigenen Plänen habe.«
    »Haben Sie das?« fragte Wace skeptisch.
    »Lassen Sie doch den Unsinn«, fuhr ihn van Rijn an. »Natürlich nicht.« Er stapfte zu dem Stabswagen zurück, den man ihm eigens gebaut hatte.
    Wace und Sandra hatten jeder einen eigenen Wagen, aber sie hatte ihn gebeten, ihr in ihrem Wagen Gesellschaft zu leisten. »Verzeihen Sie mir, wenn ich alles so dramatisch hinstelle, Eric, aber vielleicht müssen wir sterben, und das ist sehr einsam, wenn man nicht die Hand eines anderen Menschen halten kann.« Sie lachte ein wenig außer Atem. »Oder wir können wenigstens reden.«
    »Ich fürchte –« Er räusperte sich, als könnte er dadurch den Kloß loswerden, der in seiner Kehle saß. »Ich fürchte, Mylady, ich kann nicht so gut Konversation machen, wie Freier van Rijn.«
    »Oh«, grinste sie, »genau das habe ich gemeint. Ich habe gesagt, wir können reden, nicht er.«
    Und trotzdem wurde sie genauso schweigsam wie er, als die Züge sich in Bewegung setzten.
    Da sie keine Uhren hatten, konnten sie kaum schätzen, wie lange die Reise dauerte.
    Hin und wieder hielt eine Windstille oder Gegenwind die Karawane auf. Die Soldaten waren nervös und unruhig. Sie waren gewöhnt, in einem Tag von den Bergen bis zur Küste zu eilen und nicht auf dieser Schienenbahn dahinzukriechen. Es ließ sich natürlich auch nicht vermeiden, daß die Späher der Drak’honai sie von oben ausmachten, und so segelte eine Abteilung Flöße mit Verstärkungen in die Bucht von Sagna.
    Tatsächlich drehte sich Diomedes zwischen der Abreise von Salmenbrok und der Schlacht von Mannenach achtmal um seine Achse.
    Die Hafenstadt lag an der Küste der Bucht, geschützt von den umgebenden Hügeln. Es war eine grimmig anmutende Ansammlung von Steintürmen, die untereinander mit Tunnels und gedeckten Brücken verbunden waren. Über diese Türme ragten ein halbes Dutzend großer Windmühlen hinaus. Vor der Stadt lag ein kleiner Hafendamm, den die Drak’honai etwas ausgeweitet hatten. Draußen auf dem dunklen Wasser schaukelten etwa drei Dutzend feindliche Schiffe.
    Als sein Zug zum Halten kam, sprang Wace aus Sandras Wagen. Selbst gegen den Wind hörte er den Donner der Schwingen, als die Drak’honai sich in die Lüfte erhoben. Aber der Himmel über ihm war schwarz von den Lannachska, und der Feind wagte es noch nicht, anzugreifen.
    Trolwens neues Artilleriekorps lud in Windeseile die Geschütze aus dem Zug und baute sie auf, während Streifen und Patrouillen über ihren Köpfen schwebten. Wace fluchte und rannte zu einer Gruppe von Soldaten. »He, ihr dort! Weg da! Was macht ihr denn? Hier, du und du und du, ihr geht in den Wagen und macht die Lafette los.« Nach einer Weile merkte er gar nichts mehr von den Kämpfen um ihn.
    Die Garnison von Mannenach und die auf dem Seewege angekommenen Verstärkungen schickten nun einige Geschwader vor, die kurz mit den Lannachska plänkelten und sich dann wieder in die Stadt zurückzogen. Die Drak’hoTruppen waren in der Minderzahl, Trolwens Überlegungen, daß kein Admiral es wagen würde, die Hauptflotte ohne Verteidiger zu lassen, solange Lannachs Macht noch ungebrochen war, hatte sich als richtig erwiesen. Dazu kam noch, daß die Seeleute nichts Rechtes mit den seltsamen Angriffsformationen anzufangen wußten.
    Im Laufe einer Stunde kam es schließlich zum Kampf zwischen den beiden Horden. Immer wieder stießen die Drak’honai, die die absolute Luftüberlegenheit hatten, durch die Reihen von Trolwens Fliegern. Aber mit Hilfe des Pfeiferkorps schlossen sich die Lufttruppen immer gleich

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