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Die Rasse der Flügelmenschen

Die Rasse der Flügelmenschen

Titel: Die Rasse der Flügelmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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führte seine Truppen in die Stadt.
    Nachher konnte er sich nicht mehr genau an den Kampf erinnern, er wußte nur, daß er hart und blutig war.
    Die Lannachska nahmen Mannenach ein, weil sie gut genug ausgebildet waren, um im Erdkampf bestehen zu können. Unvorbereitet, wie die Drak’honai darauf waren, gaben sie Fersengeld und rannten wie die Ratten durch die Tunnels, um den Himmel zu erreichen, an dem sie sich allein sicher fühlten.
    »Ich glaube, jetzt haben wir es geschafft«, keuchte der Mensch.
    »Nicht ganz«, sagte Tolk betrübt. »Dort, die Bucht.«
    Wace hielt sich an einem Geländer fest, um nicht hinunterzufallen.
    Unten am Meer gab es keine Hafenmole und keine Schuppen mehr, alles war von einer riesigen schwarzen Rauchwolke eingehüllt. Aber die Flöße und Kanus der Drak’honai waren bis an das Land herangefahren und bildeten eine Landungsbrücke, und über diese zerrten die Seeleute Katapulte und Flammenwerfer, die sie von den Schiffen abmontiert hatten.
    »Sie haben einen guten Kommandeur«, sagte Tolk. »Er hat zu schnell herausgefunden, daß unsere neuen Methoden auch ihre Schwächen haben.«
    »Was hat Delp vor?« flüsterte Wace.
    »Bleiben Sie da und sehen Sie zu«, meinte der Herold. »Wir können jetzt nichts mehr machen.«
    Die Drak’honai hatten immer noch die Überlegenheit in der Luft. Als Wace in den grauen, mit Regenwolken überzogenen Himmel hinaufblickte, sah er, wie sie langsam die Lannachska einschlossen.
    »Sie sehen es«, sagte Tolk. »Es ist richtig, daß ihre Flieger nicht viel gegen unsere Fußtruppen ausrichten können, aber der feindliche Anführer hat kapiert, daß auch das Gegenteil zutrifft.«
    Trolwen war ein zu guter Taktiker, um auf diese Weise einen Keil in seine Front treiben zu lassen. Seine Flieger zogen sich kämpfend Zentimeter für Zentimeter zurück.
    Auf dem Boden bauten die Seeleute unter dem Feuerschutz der Flöße ihre Artillerie auf. Sie hatten mehr davon als die Lannachska und waren auch bessere Schützen. Ein paar Infanterieangriffe, die gegen sie vorgetragen wurden, wurden blutig zurückgeschlagen.
    »Unsere Maschinengewehre haben sie natürlich nicht«, sagte Tolk. »Aber leider haben wir auch nicht genug davon, um damit den Ausschlag zu geben.«
    »Was würden Sie denn tun?« stöhnte Wace.
    »Wollen wir doch zuerst überlegen, was geschehen wird«, sagte Tolk. »Wir haben unsere Züge verloren; wenn sie nicht schon erobert sind, dann werden sie doch sicherlich bald in Flammen aufgehen. Also sind unsere Vorräte hin. Unsere Streitkräfte sind gespalten worden, die Flieger sind vertrieben, wir Bodenkämpfer sind hier. Trolwen kann sich nicht bis zu uns zurückkämpfen, dazu hat er zu wenig Leute. Wir hier in Mannenach sind stärker als unsere augenblicklichen Gegner, wenigstens zahlenmäßig, aber ihrer Artillerie sind wir nicht gewachsen.
    Um also den Kampf fortzusetzen, müssen wir alle unsere großen Schilde wegwerfen und all das andere neumodische Zeug und uns wieder auf unsere konventionellen Lufttaktiken verlegen. Aber diese Infanterie ist für normalen Kampf nicht ausgerüstet, wir haben zum Beispiel sehr wenige Bogenschützen. Delp braucht sich nur auf den Flößen hinter seinen Feuerwaffen zu verstecken, und wir werden trotz unserer größeren Zahl nicht in der Lage sein, ihm etwas anzuhaben. Und er hat uns hier ohne Nachschub und ohne Verpflegung in der Zange. All die Waffen, die Ihre Mühle hergestellt hat, liegen nutzlos oben in Salmenbrok. Und sicherlich kommen bald Verstärkungen von der Flotte.«
    »Zur Hölle damit!« schrie Ware. »Wir haben immerhin die Stadt, nicht? Und die können wir halten, bis die Drak’honai auf ihren Flößen, verfaulen.«
    »Und was sollen wir essen, während sie verfaulen?« fragte Tolk. »Erd’ho, Sie sind ein guter Ingenieur, aber kein Stratege. Tatsache ist, daß Delp unsere Streitkräfte gespalten und deshalb praktisch schon gewonnen hat.«
     
8. Kapitel
     
    Auf den Decks wurde getanzt, und die Lieder der Seeleute klangen über die Sagna Bay in die Hügel hinauf. Hoch oben in den Segeln pfiff einer auf der Flöte die Melodie, tief unten dröhnte die große Trommel eines Aufsehers, nach deren Schlägen sonst die Ruder durch das Wasser zuckten, den stampfenden Takt. In einem Ring von Leibern, die Schwinge an Schwinge standen, mit schwitzendem Pelz und funkelnden Augen, wirbelte ein Seemann seine Frau in einem wilden Tanz herum, während hundert Kehlen ein Lied brüllten: »– wir segeln, wir segeln,

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