Die Rasse der Flügelmenschen
Feldzug werden.«
»Und wie wollen Sie ihn überhaupt aufbauen?« fragte T’heonax böse.
»Indem ich ihn zwinge, sich uns in einem Entscheidungskampf zu stellen, Sir. Ich möchte die Hauptmacht unseres Heeres sowie ein paar eingeborene Führer nehmen und dort oben von Stadt zu Stadt ziehen. Ich will systematisch alles vernichten, was wir finden, die Wälder niederbrennen und das Wild erschießen. So können sie die großen Treibjagden nicht abhalten, die sie brauchen, um ihre Frauen und Kinder zu ernähren. Früher oder später werden sie alle waffenfähigen Männer sammeln müssen, um sich uns entgegenzustellen. Und dann werde ich sie vernichten.«
»Aha.« T’heonax nickte. Und dann fragte er grinsend: »Und wenn Sie vernichtet werden?«
»Herr Admiral, Sie wissen, daß jeder Krieg ein Risiko mit sich bringt. Aber ich bin überzeugt, daß mein Plan ungefährlicher ist, als hier herumzusitzen und darauf zu warten, daß die Erd’honai eine neue Teufelei aushecken.«
»Und die Flöße«, fragte T’heonax. »Natürlich, sie liegen weit draußen auf dem Meer, aber nicht zu weit, um sie nicht in ein paar Stunden Flug zu erreichen. Was soll denn die Armee der Herde daran hindern, sich irgendwo in den Bergen, ohne Ihr Wissen, zu sammeln und dann die Flöße anzugreifen, bevor Sie uns zu Hilfe kommen können?«
»Ich wollte, daß sie das tun würden.« Delp sprach jetzt wieder mit etwas mehr Begeisterung. »Aber ich fürchte, daß ihre Anführer nicht so dumm sind. In der ganzen Seegeschichte hat noch nie eine Flugstreitkraft ohne Unterstützung vom Wasser eine Flotte besiegen können, Sir. Sie kann bestenfalls, und das nur unter schweren Verlusten, ein oder zwei Flöße einnehmen … für kurze Zeit, wie zum Beispiel bei dem Angriff, als sie die Erd’honai stahlen. Und dann kommen die anderen Schiffe und vertreiben sie wieder. Wissen Sie, Sir, Flieger können ja keine Kriegsmaschinen benutzen, Katapulte und Flammenwerfer und so weiter, womit man aber allein eine Seemacht besiegen kann. Dagegen können die Mannschaften der Flöße in Deckung bleiben und nach oben schießen und einen Flieger nach dem anderen herunterholen.«
»Natürlich.« T’heonax nickte. »Das ist alles so offensichtlich, daß es Zeitvergeudung ist, darüber zu sprechen. Ihre Ansicht ist also, wenn ich Sie richtig verstanden habe, daß ein kleiner Kader von Wachen genügen würde, um einen Angriff der Lannachska, wie groß er auch sein mag, abzuwehren?«
»Und wenn wir Glück haben, sogar den Feind noch lange genug auf dem Meer festzuhalten, bis ich mit der Hauptstreitmacht komme. Aber, wie schon gesagt, Sir, sie werden vernünftig genug sein, um so etwas nicht zu versuchen.«
»Sie nehmen viel an, Kapitän«, murmelte T’heonax. »Sie nehmen nicht nur an, daß ich Ihnen erlauben werde, in die Berge zu gehen, sondern sogar, daß ich Ihnen das Kommando übertrage.«
Delp beugte den Kopf und ließ die Schwingen fallen. »Ich bitte um Entschuldigung, Sir.«
»Ich glaube, es wäre am besten, wenn Sie mit Ihrer Flottille hier in Mannenach blieben.«
»Wie Sie befehlen, Herr Admiral. Werden Sie meinen Plan trotzdem erwägen?«
»Aeak’ha soll Sie fressen!« knurrte T’heonax. »Ich kann Sie nicht leiden, Delp, wie Sie sehr wohl wissen, aber Ihr Plan ist gut, und Sie sind der beste Mann, um ihn auszuführen. Ich werde Ihnen das Kommando geben.«
Delp stand starr und steif da.
»Und jetzt machen Sie, daß Sie hinauskommen«, sagte T’heonax.
Als Delp gegangen war, wandte sich der Admiral an seinen Favoriten. »Sehen Sie mich nicht so betrübt an«, sagte er. »Ich weiß genau, was Sie denken. Dieser Bursche wird seinen Feldzug siegreich abschließen und noch beliebter werden, und eines Tages wird er sich Flausen in den Kopf setzten und versuchen, die Admiralitätswürde zu erlangen.«
»Ich frage mich nur, wie Sie dem entgegentreten wollen, Mylord«, sagte der Höfling.
»Ganz einfach.« T’heonax grinste. »Ich kenne solche Typen. Solange Krieg ist, besteht keine Gefahr, daß er rebelliert. Also soll er doch die Lannachska besiegen, wenn er Lust hat. Er wird dann die Überreste ihrer Streitkräfte verfolgen, um ganz sicher zu sein, daß er auch ganze Arbeit geleistet hat. Und dabei … ein Pfeil von irgendwo. So etwas läßt sich leicht arrangieren.«
9. Kapitel
Es brannten keine Lagerfeuer, denn das Holz dieser Gegend war verbraucht worden. Und das Hinterland war von den Soldaten leergegessen worden, und weder Wild noch
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