Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Ratte des Warlords (German Edition)

Die Ratte des Warlords (German Edition)

Titel: Die Ratte des Warlords (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
Vom Netzwerk:
abgeschlagen wurde, sah Katrin für einen kurzen Moment seine Augen. Er blickte sie kurz an, bevor er sich in den Kampf stürzte. Seine blauen Augen wirkten eisig kalt und absolut ruhig.
    Der Kampf war so schnell, dass das kurze Verharren des We ißen, nachdem er den Afrikaner erschossen hatte, Katrin wie eine Ewigkeit vorkam. Sie dachte erst, er wüsste nicht, was er tun sollte und würde zögern. Dann sah sie, dass er nicht ratlos war, sondern sich aus verengten Augen umblickte.
    Kepler nahm den Arm herunter und drehte sich zu den Männern um, mit denen er über zwei Jahre gekämpft hatte. Sie sahen ihn aus großen Augen an.
    "Keiner rührt sich", sagte er deutlich warnend.
    Er sah sie an und nach einigen Sekunden war er sich sicher, dass sie gehorchen würden. Dennoch vorsichtig beugte er sich über Sobi, ohne die Glock einzustecken und die Männer aus den Augen zu lassen. Er ertastete das Sattelitenhandy und zog es heraus. Nach jedem Knopfdruck die Augen auf die Milizen hebend, fand er Abudis Nummer und drückte auf den Anrufknopf.
    "Kepler", sagte er, als Abudis Sekretär abnahm , "den General, sofort."
    " Nicht jetzt..."
    Kepler nahm das Iridium vom Ohr, streckte es nach vorn von sich, hob mit der Rechten die Glock auf dieselbe Höhe und drückte ab. Als der Schuss verhallt war, nahm er das Telefon ans Ohr.
    "Sofort", wiederholte er.
    "Abudi", meldete sich der General einige Augenblicke später.
    "Ich habe eben Sobi getötet", sagte Kepler laut damit die Milizen es hörten.
    "Wieso?", interessierte der General sich.
    Lediglich angespannte Neugier schwang in seiner Stimme mit, nicht s anderes.
    "Wir haben eine Gruppe Reisender kontrolliert, vier Männer und eine Frau, e uropäische Touristen, keine Gefahr", berichtete Kepler. "Sobi wollte das Mädchen mitnehmen. Ich habe ihm gesagt, dass Sie so etwas verbieten, aber er wollte die Frau trotzdem haben. Ich habe Nein gesagt, er schlug nach mir. Ich habe ihn verprügelt. Er griff nach seiner Waffe und ich erschoss ihn."
    Abudi hatte ihn komplett ausreden lassen. Kepler hörte angespannt ins Telefon, bekam jedoch nur ein belustigtes, wie er fand, Atmen mit. Weil Abudi immer noch nichts sagte, sprach Kepler weiter.
    "Sobi war Ihr Neffe , Sir", sagte er jetzt um einiges leiser. "Also, wo stehen wir beide jetzt, Mister Abudi? Sagen Sie es mir sofort, ich habe keine Lust, weitere Männer umzubringen, nur um später selbst zu sterben."
    "Also, Mister Kepler, ehrlich", antwortete Abudi seufzend. "Einen Orden kri egen Sie dafür natürlich nicht. Über eine Prämie lasse ich mit mir reden."
    Er klang so heiter, dass Kepler verdutzt blinze lte.
    "Was?", fragte er fassungslos.
    "Nun denn, lieber Mister Kepler", begann Abudi unverblümt zufrieden, "jetzt habe ich Sie da, wo ich Sie schon lange haben wollte. Sie haben sich soeben auf den Posten des Einheitskommandeurs hochgeschossen."
    "Nein ...", begann Kepler.
    "Doch", unterbrach Abudi ihn sofort barsch. "Denken Sie mal nach. Wieso spr achen Sie eben wohl so laut? Weil die Männer neben Ihnen stehen, richtig?"
    "Ja ..."
    "Wenn Sie nicht sofort das Kommando übernehmen, verlieren Sie den R espekt, den Sie sich erarbeitet haben."
    "Wieso?", fragte Kepler verwundert.
    "Dafür, dass Sie so lange in Afrika sind, kennen Sie uns aber gar nicht", seufzte Abudi. "Mister Kepler", sein Ton wurde hart, "Sie sind eine arrogante weiße Ratte. Sie haben eben Ihren Major getötet. Jetzt müssen Sie beweisen, dass Sie eigentlich noch viel kälter und rattiger sind, ich formuliere es mal so. Anschließend befördere ich Sie und alles wird gut."
    Der letzte Satz hatte sich geradezu begeistert angehört.
    "So...", machte Kepler verdattert.
    "Ich erläutere es Ihnen ausführlich, wenn Sie wollen ", bot Abudi an. "Später."
    Kepler bedachte sämtliche Aspekte der Situation, die ihm auf die Schnelle ei nfielen. Der General hatte wohl Recht, und er seufzte ergeben.
    "Noch etwas", sagte Abudi. "Nehmen Sie die Frau mit", befahl er.
    "Wieso das?"
    "Für einen so klugen Mann sind Sie bisweilen bemerkenswert blöd. Der Streit ist doch wegen ihr losgegangen, oder? Ich brauche sie, um den Anschein von Gerechtigkeit zu wahren. Nach dem Gespräch kann sie gehen. Sie dagegen bleiben ja hoffentlich", fügte er abwartend hinzu. "Ist jetzt alles klar?"
    "Ja", erwiderte Kepler unschlüssig. "General, kann ich Ihnen vertrauen?", fragte er dann geradeheraus.
    Er hatte es ruhig gefragt, aber Abudi war clever genug, die Frage und die Dr ohung darin wahrzunehmen und

Weitere Kostenlose Bücher