Die Ratte des Warlords (German Edition)
richtig an, Mister Kepler", bestätigte Abudi. "Wie i mmer. Sie sind ein guter Taktiker. Und weiter?"
"Den Rest reime ich mir vor Ort zusammen", antwort ete Kepler. "Solche Pläne haben die Eigenheit auszuarten, wenn man sie zu genau festlegt."
"Gut. Wann brechen Sie auf?"
"Hängt davon ab, wie gut der Mercedes vorbereitet ist."
Es war besser, jetzt etwas Zeit zu investieren, als auf halber Strecke liegen zu bleiben. Abudi nickte. Wie es schien, wollte er sich sofort darum kümmern.
" Die Straßen dahin sind halbwegs gut, wenn wir in zwei Stunden losfahren, sind wir morgen bei Anbruch der Nacht dort", beruhigte Kepler ihn. "Geben Sie Kobi die MP, am besten mit einem Schalldämpfer, den Benz, Wasser, Ersatzräder und Benzin." Kepler überlegte. "Geben Sie ihm Geld. Lassen Sie in diesem Kaff Bescheid sagen, dass wir kommen. Ich brauche noch einen Stadtplan, einen Führer in die Stadt und die Details, wo ich den Knilch finde."
"Ich bin immer wieder entzückt von Ihnen", gestand Abudi ihm b efriedigt.
Kepler lächelte leicht zurück.
"Sie bezahlen mich auch fürstlich."
Abudi blickte ihn skeptisch an , er wartete auf den nächsten Hieb. Dumm war er nicht, anscheinend hatte er das Spielchen durchschaut. Aber obwohl der General gesagt hatte, Politik würde ihn entzücken, fand Kepler, dass es genug war.
"Wenn alles fertig ist, soll Kobi mich abholen. Kümmern Sie sich um die Frau?", bat er. "Geht etwas schief, sorgen Sie bitte dafür, dass sie heimkommt."
Abudi neigte kurz den Kopf und drückte ihm die Hand.
"Viel Erfolg", wünsc hte der General. "Bis in drei oder vier Tagen."
Kepler ging hinaus, während Abudis Sekretär ins Büro eilte.
Am Eingang bekam Kepler die Glock zurück und fuhr zu seiner Hütte.
Katrin saß auf ihrem Bett. Kepler sagte ihr, dass er für einige Tage weg müsse, und dass ihr jemand das Essen bringen würde. Sie nickte s chweigend.
Kepler konzentrierte sich auf seine bevorstehende Aufgabe. Er überprüfte sorgfältig das AWSM, die Tasche, und seinen Rucksack. Nachdem er damit fertig war, zog er eine frische Hose, ein frisches Shirt und die Weste an. Die Siebzehner Glock mit dem Schalldämpfer darauf steckte er in die schräge Brusttasche. Dann überprüfte er, ob alles fest und gut zugänglich saß. Über die Weste zog er eine leichte Jacke an, dann war er fertig und ging hinaus.
Kobi fuhr fast auf die Minute genau zu der festgesetzten Zeit mit der gelbl ichen Limousine des Generals vor, stieg aus und grinste Kepler an. Er war zwar ein Windbeutel, aber zuverlässig, loyal, und meistens dachte er mit. Er hatte sich auch so angezogen, dass er erst auf den zweiten Blick als Kämpfer zu erkennen war. Kepler war zufrieden. Kobi lief zu ihm und schüttelte ihm die Hand.
"Guten Tag, Chef", sagte er fröhlich.
Kepler hieß ihn zu warten und ging in die Hütte. Er nahm seinen Rucksack und die Gewehrtasche.
"Bis dann, Katrin ."
Sie sah ihn an.
"Pass auf dich auf", sagte sie.
Es war keine Floskel, erkannte Kepler an ihrem Blick als er h inausging.
Kobi tänzelte vor Aufregung, während Kepler seine Taschen auf den Rücksitzen verstaute, der Kofferraum war voll mit Benzinkanistern und zwei Reifen.
"Darf ich fahren, Chef?" , fragte der Sudanese bettelnd.
Kepler gewährte mit einer lässigen Handbewegung. Kobi sprang auf den Fahrersitz und öffnete ihm von ihnen die Beifahrertür. Kaum dass Kepler eingestiegen war, reichte er ihm eine Mappe.
"H ier, bitte. Wohin?"
"Westen", antwortete Kepler und schlug die Mappe auf.
In den nächsten Stunden las er. Ein handschriftlicher Bericht über sein Ziel, einen Seboh Matu, war zwar knapp, eigentlich nur eine Ansammlung von Fakten, aber informativ. Der Kerl war unter dreißig, ein krimineller Senkrechtstarter, unerfahren und ohne ein durchdachtes Konzept. Er mochte Gangsterfilme, machte seine Geschäfte mit roher Gewalt und hielt sich für unantastbar. Er umgab sich mit einer Leibwache, führte sich wie ein König auf und ließ die Lauferei von anderen besorgen. Seine Geschäfte wickelte er von einer Kneipe aus ab.
Kepler studierte den Stadtplan von Al Muglad und überlegte die groben Umrisse des Einsatzes. Danach legte er die Mappe weg. Den Rest würde er vor Ort machen. Das Entkommen war der Knackpunkt, aber er hatte schon eine Idee.
Er streckte sich im Sitz aus soweit es ging, sah in das selige Gesicht seines Einweisers und musste schmunzeln.
"Schönes Auto", sagte Kobi, als er seinen Blick bemerkte. Dann streiche lte er die MP, die in
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