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Die Ratte des Warlords (German Edition)

Die Ratte des Warlords (German Edition)

Titel: Die Ratte des Warlords (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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zurück. "Das würde ihnen zu viel Zeit fürs Suchen geben. Der Typ residiert gern herum, wir erledigen ihn erst am Abend."
    "Ah", machte Kobi. "Und wenn nicht?"
    "Dann warten wir bis morgen", sagte Kepler. "Aber es wird schon klappen." Er blickte weiter durch das Okular des Visiers. "Der Typ geht auch gerne raus und suhlt sich förmlich in der Achtung der anderen."
    In diesem Moment kam ein Junge zu Matu. Er war viel besser a ngezogen als die Kinder, die Kepler und Kobi bis jetzt gesehen hatten. Geradezu unterwürfig sprach der Junge mit dem Gangster, der ihn verachtend von oben herab anblickte und ein Geldbündel von ihm entgegennahm. Dann nickte er und einer der Männer, die neben ihm standen, warf dem Jungen einen Beutel zu. Der Junge fing ihn auf und sagte etwas, worauf Matu ihn mit einer lässigen, abschätzenden Handbewegung wegscheuchte. Dann drehte er sich um und ging wieder hinein.
    Kepler sah dem Jungen nach. Der Teenager hatte eine Schuluniform an, er gehörte wohl zur besseren Schicht der Stadt. Wahrscheinlich vertickte er für Matu Drogen an seiner Schule. Eigentlich taten er und Kobi den Leuten hier einen Gefallen, überlegte Kepler. Er schüttelte den Kopf und sah wieder zur Kneipe.
    Es war schon amüsant, wie Matu sich als großer Pate gab. Er kam bei fast j edem Geschäft an die Tür, zumindest wenn es sich um Jungen handelte. Mädchen und ältere Männer gingen zu ihm, jedoch nicht alle. Kepler wusste nicht mit Sicherheit, ob sie zu Matu wollten, aber was sollten sie sonst hier wollen.
    Einige Stunden später hatten Kepler und Kobi ihr Wasser aufgebraucht. Der Durst war noch erträglich und der Tag neigte sich lan gsam dem Ende zu. Bald musste Kepler schießen, wenn sie keinen zweiten Tag auf dem Dach verbringen wollten. Der Schalldämpfer half, das Geräusch des Schusses zu verzerren, die Mündungsflamme wurde auch eliminiert, aber Kepler wollte nicht schießen, wenn es ganz dunkel war.
    "Kobi, beim nächsten Mal ."
    Der Einweise r nickte und zog die MP zu sich ohne vom Fernglas aufzublicken.
    Zwanzig Minuten später kam Matu zusammen mit zwei Männern heraus. Er blieb im Eingang stehen, fingerte an einem Klunker an seiner Hand und sah abschätzend auf eine knapp angezogene Nutte zu seiner Rechten. Das Mädchen lächelte ihn auffordernd an und trat zu ihm. Matu musterte sie gönnerhaft, dann wechselten sie ein paar Worte miteinander. Endlich drehte er sich so, dass das Mädchen das Schussfeld nicht mehr verdeckte. Kepler entsicherte.
    " Umgebung?", flüsterte er.
    Kobi drehte den Kopf schnell von einer Seite zur anderen.
    "Alles ruhig", antwortete er.
    Kepler atmete aus, presste den Gewehrkolben gegen die Schulter und drückte dabei sanft den Abzug durch.
    Das eingekerbte Projektil zerlegte sich in Matus Kopf und zerfetzte ihn. Der Überschallknall des Geschosses hallte nur kurz zwischen den Häusern nach, während der Körper des Gangsters nach hinten hinüber fiel. Kepler lud schnell durch. Das Mädchen, dessen Gesicht und Oberkörper von Matus Blut und Gehirnmasse bedeckt waren, fing an hysterisch und sinnlos zu schreien. Matus Männer kamen endlich zu sich. Ungekonnt rissen sie Pistolen hinter den Gürteln hervor und streckten sie aus, ohne zu wissen wohin sie zielen sollten, nach oben blickte keiner von ihnen. Kepler könnte sie töten noch bevor ihnen klar sein würde, was eigentlich passierte. Die Nutte schrie immer noch grell. Einer der Männer brüllte sie an und das Schreien des Mädchens verkam zu einem Wimmern. Angeekelt, mit weit von sich gespreizten Armen lief es endlich davon.
    Kepler beobachtete weiter mit dem Finger am Abzug. Noch mehr Männer mit gezogenen Waffen kamen dazu. Sie diskutierten geschlagene zehn Minuten, bevor sie endlich ausschwärmten. So lasch wie sie sich dabei bewegten, hatten sie wohl immer noch keinen Plan. Kepler hatte zwar darauf gehofft, aber nicht wirklich damit gerechnet, dass sie so dermaßen amateurhaft waren. Aber Matus Männer schienen sich auch gar nicht so groß über den Tod ihres Anführers aufzuregen, für sie war es wie ein neuer toller Film.
    Kepler nahm das Magazin vom Gewehr ab, entlud es, steckte die Patrone ins Magazin und ließ es wieder am Gewehr einrasten. Dann klappte er das Zweibein ein, machte das Zielfernrohr zu und schraubte den Schalldämpfer ab. Anschließend verstaute er alles in der Tasche. Währenddessen packte Kobi das Fernglas weg. Sie legten sich mit den Köpfen zueinander entlang der Brüstung hin, Kepler mit der Glock,

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