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Die Raumfalle (Orion 06)

Die Raumfalle (Orion 06)

Titel: Die Raumfalle (Orion 06) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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auch nur den Mund aufmachst und hustest«, keuchte Hasso und sah zu, wie sich die leichte Tür zu öffnen begann, »dann bist du in jedem Fall vor uns bei deinen Ahnen – falls sie Wert darauf legen, ihren unerzogenen Nachkommen bei sich zu haben.«
    Die Tür hinter ihnen war jetzt wieder geschlossen, und die andere öffnete sich.
    Mit einem Griff schlossen sie die Anzüge, mit der anderen Hand schaltete Mario beide Versorgungssysteme ab. Er legte warnend die Finger vor den Mund; die Funkgeräte blieben ausgeschaltet.
    Dann rannten sie durch die Nacht der ORION zu.

 
8
     
    Drohung erfüllte den kahlen Raum, in dessen Mitte McLane saß und von drei Männern in Schach gehalten wurde. Tourenne war aufgestanden und bewegte sich unruhig neben dem Schreibtisch hin und her.
    Plötzlich vollführte er eine Vierteldrehung und starrte den Commander an. Das Gesicht des Deportierten verzog sich zu einer undefinierbaren Grimasse. Tourenne sagte:
    »Ich muß sagen, unsere kleine Plauderei macht mir Spaß, Commander.«
    Cliff würgte einen Fluch hinunter und schwieg.
    »Sie sind in der Tat der letzte Vertreter der Erde, den ich in meinem Leben sehe.«
    »Das scheint Sie zu freuen!«
    Tourenne lächelte dünn.
    »Nun – ich habe Glück gehabt. Es hätte ein dümmeres Exemplar der Gattung Homo sapiens sein können. Und ich hasse Dummheit!«
    Unbewegten Gesichtes erwiderte Cliff:
    »Dann müssen Sie sich selbst sehr hassen.«
    Tourenne zog die Brauen hoch und kam einige Schritte näher.
    »Inwiefern?« fragte er in künstlichem Erstaunen.
    »Ihrem geschulten Verstand dürfte es nicht schwerfallen, selbst daraufzukommen.«
    »Man hat mir zwar auf der Erde hinreichend oft und lange zu verstehen gegeben, daß ich schlecht sei ... aber dumm? Das ist neu.«
    »Jedenfalls ist es richtig.«
    Cliff nickte verbindlich und legte seine Unterarme bequem auf die harte Unterlage. Jetzt drückten die Fesseln nicht mehr so fest.
    »Sie haben einen bis ins Letzte ausgetüftelten Plan entwickelt und dabei den wichtigsten Faktor glatt vergessen. Völlig übersehen!«
    Interesse glomm in Tourennes kalten Augen auf.
    »Nämlich?« fragte er kurz.
    »Wie wollen Sie ein Raumschiff wie die ORION VIII ohne geschultes Personal bis ins Operationsgebiet der Extraterrestrier bringen?«
    Tourenne lachte leise.
    »Mann!« sagte er ehrlich erstaunt, »Sie haben ja keine Ahnung, wieviel Spezialisten sich auf Mura befinden und darauf brennen, wieder ein Raumschiff fliegen zu können.«
    McLanes Lachen war ausgesprochen beleidigend.
    »Und wann haben Ihre sogenannten Spezialisten zum letztenmal ein Großraumschiff dieser Klasse geflogen, wenn ich fragen darf.«
    Tourenne überlegte kurz, dann erwiderte er:
    »Mein bester Mann kam vor drei Jahren hierher.«
    »Was hat er verbrochen?«
    Leichthin entgegnete Tourenne:
    »Hat aus Eifersucht seinen Astrogator in einen der Phosphorsümpfe gestoßen.«
    McLane grinste den Anführer der Verbannten mitleidig an.
    »Vor drei Jahren! Wenn Sie den Mann heute an die ORION VIII lassen und er bewegt auch nur zwei falsche Schalter, dann ist er verloren. Und das Schiff dazu, was für Sie nicht ohne Wichtigkeit ist. Das ist ungefähr so, als ob Sie einen Fernsehdarsteller, der einmal einen Commander gespielt hat, für einen Raumfahrtfachmann hielten.«
    Heftig sagte Tourenne:
    »Sie wollen bluffen ...!«
    »Sehen Sie«, erwiderte Cliff gelangweilt, »ich weiß, in welcher Lage ich mich befinde. Ich bin Ihnen ausgeliefert, aber ich hasse es, gewisse Dinge umsonst zu tun. Ich habe nichts mehr zu verlieren. Und wenn Sie mich hier mit Ihren reizenden Apparaturen umbringen, werde ich harfespielend von einer kleinen rosa Wolke zusehen, wie Ihr Spezialist Sie mitsamt Ihrer gesamten Bande noch in der Lufthülle von Mura erledigt. Schade um das schöne Schiff.«
    Es sah aus, als würde Tourenne dieses stichhaltige Argument anerkennen und aufgreifen. Es schob sich zwischen seinen Plan und die Wirklichkeit und stellte einen Hemmfaktor dar, der berücksichtigt werden mußte. Schließlich funktionierte der Plan nicht ohne Raumschiff.
    Nachdenklich erkundigte sich Tourenne:
    »Hat sich so viel verändert?«
    McLane zuckte mit den Achseln und fragte müde:
    »Haben Sie einen Mann, der etwas von der Herstellung und der Aufrechterhaltung künstlicher Schwerkraftfelder versteht?«
    Tourenne war jetzt richtiggehend beunruhigt und fragte schnell:
    »Künstliche Schwerkraftfelder ... das gibt es nicht.«
    »Das gibt es nicht nur«, erwiderte Cliff,

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