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Die Rebellin von Leiland 1: Maske (German Edition)

Die Rebellin von Leiland 1: Maske (German Edition)

Titel: Die Rebellin von Leiland 1: Maske (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magali Ségura
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Victoria zu heben. Er sah schuldbewusst drein. Die Prinzessin sah, wie sich der Mund der Maske vor Erstaunen öffnete – und heftig wieder zuklappte.
    »Mache ich dir keine Angst?«, stieß sie hervor und nahm Andins Goldring in die Hand.
    Er hob den Kopf wieder. Seine Lippen zogen sich zusammen. Seine Augen wussten nicht, wie sie Victoria ansehen sollten, denn er konnte ihr seine Anwesenheit und seine kostbaren Kleider nicht erklären. Er hatte ihr nur gesagt, dass er ein Bote war. Was wird sie nur denken?
    Die entkommene Amalyse kehrte nicht auf Victorias Handgelenk zurück. Sie gab sich damit zufrieden, unauffällig um Andins Handgelenk herumzugleiten, wobei sie zwischen Hellgrün und Weiß schwankte. Die junge Frau schloss die Finger um den Ring und riss mit einer abrupten, zornigen Bewegung die Kette ab. Sie drehte sich um und stieg eilig die Stufen wieder hinunter. Andin blieb entsetzt über ihre Geste zurück. Er wagte noch nicht einmal mehr zu atmen. Sie hatte ihm das Herz herausgerissen.
    Der Hofstaat glaubte, dass die Angst den Grafen von Allenberg so aufwühlte, und schenkte seinen geröteten Augen und seiner Verzweiflung gar keine Beachtung. Mistra bemerkte die Mörderpflanze nicht, aber sie beobachtete Eline, die sich leicht vor Andin stellte, um ihm die Hand zu drücken. Die Prinzessin war die Einzige, die den Kummer des jungen Mannes verstand.
    Andin reagierte nicht auf Elines Geste. Die Frau, die er mit Leib und Seele liebte, hatte ihn erdolcht. Er spürte die Amalyse nicht mehr und bemerkte nicht, dass sie auf Eline hinübergeglitten war, die keine Furcht mehr empfand. Er wirkte verloren und sah Victoria mit fassungsloser Miene an.
    »Ich will nicht für nichts und wieder nichts hergekommen sein!«, schrie diese und warf die Kette der wilden Amalyse zu.
    Die Pflanze stieß sie auf einen der Schleier, die noch immer auf dem Marmorboden lagen.
    »Seit Ihr Euch in diesem Palast verschanzt, ist es schwierig, das Überleben der Bevölkerung zu sichern! Und ich habe keine Lust, die Menschen zu einem Volk zu machen, das ständig Unterstützung benötigt. Ihr habt Euch an ihrem Elend bereichert und die Leute mit jedem Tag ein wenig mehr unterdrückt. Jetzt sind sie an der Reihe! Werft Euren Schmuck dieser Amalyse zu!«, rief sie zornig. »Versucht nicht, sie zu täuschen, Ihr habt gesehen, wozu sie in der Lage ist!«
    Der beeindruckte Hofstaat zögerte nicht viel länger: Als die Maske ihre Befehle sprach, verdunkelte sich die Amalyse und nahm eine beunruhigende, schwarze Farbe an.
    »Nimm dieses Geld, aber hör auf mit deinen Lügen!«, brüllte der König, der aus seiner Erstarrung erwachte. »Du bist nur eine Räuberin und Diebin! Du plünderst zu deiner eigenen Bereicherung! Sei wenigstens aufrichtig genug, nicht andere deiner Verbrechen zu beschuldigen! Du bist es doch, die mein Volk in Hunger und Elend stürzt!«
    Sein Eingreifen besänftigte Elea. Ihr Zorn war nicht gegen ihn gerichtet. Sie drehte sich um und sah ihn an.
    »Was wisst Ihr über meine Taten? Das, was Korta euch berichtet? Warum glaubt Ihr nur einem einzigen Mann? Geht selbst hinaus!«
    »Du tötest meine Wachen aus schierer Bosheit und Feigheit! Zwölf sind in einen deiner Hinterhalte geraten – und kein Einziger ist daraus entkommen! Du kannst nur feige und ehrlos sein, wenn du sie mit einer Überzahl angreifst und zum Vergnügen umbringst! Du weißt nicht, was es heißt, nur in Notwehr zu töten – du richtest hin! Dein Herz ist schwärzer als die Dunkelheit! Schwärzer als die Amalysen, derer du dich bedienst!«
    »Ich habe nie irgendjemanden getötet! Kein einziger Mensch ist je von meiner Hand gestorben, und ich habe meine Amalysen nie zu anderen Zwecken als zur Abschreckung eingesetzt!«
    Elea ging auf ihn zu. Sie war so an Jorans cholerischen Charakter gewöhnt, dass sie sich nicht mehr davor fürchtete, irgendjemandem mit Worten die Stirn zu bieten.
    »Korta macht Euch zum bloßen Werkzeug! Seht Euch um, und denkt ein wenig nach! Reist in Eure Landgebiete hinaus! Ihr werdet sehen, dass die meisten Dörfer wiedergeboren werden, statt an Eurer Gleichgültigkeit zu sterben! Ich versuche, sie wiederzubeleben, und Korta ist derjenige, der sie niederbrennt! Öffnet die Augen! Handelt! Reagiert!«
    Sie stand vor Seiner Majestät, und aus irgendeinem Grunde löste sie sich die Amalyse von den Augen. Die Drei Feen hatten ihnen diese Farbe nicht ohne Hintergedanken geschenkt. Sie konnte nicht nur dekorativen Zwecken dienen!
    Das

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