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Die Rebellin von Leiland 1: Maske (German Edition)

Die Rebellin von Leiland 1: Maske (German Edition)

Titel: Die Rebellin von Leiland 1: Maske (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magali Ségura
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aufrecht stehen zu sehen! Aber etwas störte ihn – er erkannte diesen Körperbau nicht wieder. Diesmal war die Maske ein Mann! Der Betrüger hatte recht breite Schultern und war einige Zoll über sechs Fuß groß!
    In seinem ersten Erstaunen vergaß Korta ganz, dass ein Schwert auf ihn gerichtet war. Im Handumdrehen war er entwaffnet, und seine Hand ließ unter dem Schmerz des Schnitts das Schmuckstück zu Boden fallen. Keiner der Männer der Maske hatte je solche Schnelligkeit an den Tag gelegt. Für Korta war die Identität dieser neuen Maske ein zusätzliches Rätsel. Heute geriet er eindeutig von einer Überraschung in die nächste! Wa rum nur sind die Scylen gleich zu Anfang des Kampfs geflohen?
    Andin hob das kleine Füllhorn mit der Klingenspitze auf und wollte schon gehen, als Korta, der wieder zur Besinnung gelangt war, sich auf ihn stürzte. Aber der Kampf endete sofort: Der Adlige brach unter der Wucht eines Geschosses, das ihn im Nacken traf, zusammen. Oben im Baum hatte das Mädchen-mit-den-blauen-Augen eine harte Frucht ergriffen und sie mithilfe von Andins Taschenriemen geschleudert. Jetzt wankte die junge Frau und hatte stärkere Schmerzen: Bei der Anstrengung hatte sich eine ihrer Wunden wieder geöffnet, und der Blutfluss hatte erneut eingesetzt.
    Andins Amalyse hob sich von seiner Stirn. Er kletterte auf den Baum, so schnell er konnte, um die junge Frau festzuhalten, bevor sie in die Tiefe stürzen konnte. Sie glitt in seine Arme. Er drückte sie fest an sich, und der Atem an seinem Hals beruhigte ihn. Insgeheim machte er ihr Vorwürfe dafür, dass sie sich nicht ruhig verhalten hatte: Er hätte sehr gut allein zurechtkommen können! Ein weiteres Mal wickelte er sie in seinen Umhang und legte sie auf den Ast.
    Als die junge Frau die Augen wieder öffnete, streckte Andin ihr das Schmuckstück hin. Mit einem Lächeln der Erleichterung und Dankbarkeit nahm sie ihm den funkelnden Gegenstand aus den Händen und führte ihn an ihre Brust. Sie schloss die Augen und brachte mit schwacher Stimme hervor: »Joran … Joran … Höre mich, ich flehe dich an. Ich brauche dich.«
    Andin war verblüfft. Er hatte geglaubt, dass sie ihren Anhänger nur aus der Furcht heraus hatte wiederhaben wollen, dass er ihre Identität enthüllen könnte. Wer ist Joran? Wie kann sie ihn mit diesem einfachen Metallstück rufen?
    Ein Vogelschrei erscholl im Wald. Einige Augenblicke später glitt ein gewaltiges Tier über die Bäume hinweg. Man hätte glauben können, dass es einen Ort suchte, an dem es ins Blattwerk eindringen konnte. Als es ihm endlich gelang, auf einem Ast über Andin zu landen, bemerkte dieser, wie riesenhaft und eindrucksvoll das Tier war. Er hatte noch nie einen Vogel dieser Größenordnung gesehen!
    Das Tier legte dem Mädchen-mit-den-blauen-Augen den Schnabel an die Wange und wurde zur Antwort gestreichelt. Es drehte sich zu Andin um und musterte ihn aus gelben Augen. Der junge Mann fühlte sich unbehaglich unter diesem Blick, der voller Argwohn war. Der Vogel schien mit verdächtig viel Intelligenz begabt zu sein.
    Das gigantische Geschöpf war groß genug, um die junge Frau auf dem Rücken wegzutragen. Andin würde sie verlieren; sie benötigte echte Hilfe und brauchte ihn nicht länger. Schweren Herzens nahm er es hin. Ohne darauf zu warten, dass man es von ihm verlangte, half er dem Vogel, sie sich auf den Rücken zu laden, und schnallte sie mit dem dort befindlichen Geschirr fest.
    Die Schöne schien nicht mehr so sehr unter ihren Verletzungen zu leiden. Aber eine gewaltige Müdigkeit überkam sie, als hätte ihr die Ankunft des Vogels den Rest ihrer Kraft geraubt. Ihre Augen schienen nicht mehr in der Lage zu sein, klar zu sehen, und sie streckte zitternd die Hand nach Andins Gesicht aus, um sich ihre Amalyse zurückzuholen. Der junge Mann bedeckte sofort ihre Hand mit den Fingern, um ihr zu helfen, seine Wange zu erreichen. Ihr Aufbruch tat ihm weh, sie wirkte so schwach … Ein Vogel entriss sie ihm, wie in den Dunklen Wäldern, und er hatte kaum Hoffnung, sie mühelos wiederzufinden.
    Die Pflanze glitt über die beiden Handgelenke und stieg auf dem Arm ihrer Herrin empor, die wieder das Bewusstsein verlor. Langsam lösten sich die Finger des Mädchens aus denen Andins und hinterließen ihm einen großen, flachen Goldring, der als Anhänger an einer Kette hing.
    Im selben Moment drehte der Vogel sich zu dem jungen Mann um und neigte den Kopf. »Ich werde mich um sie kümmern. Danke«, sagte er in

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