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Die Rebellin von Leiland 1: Maske (German Edition)

Die Rebellin von Leiland 1: Maske (German Edition)

Titel: Die Rebellin von Leiland 1: Maske (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magali Ségura
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den schönen Pandemer handeln musste, von dem ihre Schwester ihr erzählt hatte.
    »Bist du Estelle?«, fragte er. »Vic hat mich gebeten, dich zu rufen, sie ist in dem Haus dort.«
    »Vic? Ich komme schon! Hilfst du mir, vom Karren zu steigen? «
    Andin hob sie hoch und setzte sie sacht auf dem Boden ab. Vor ihm ragte eine Masse auf, die sogar die Sonne verdunkelte. Es war Sten.
    »Wohin gehst du mit meiner Frau, junger Fremder?«, fragte er in einem Ton, der nur zum Scherz angriffslustig klang.
    »Lass ihn in Ruhe, Väterchen. Vic braucht mich, er hat mich nur abgeholt.«
    Der Riese neigte den Kopf zu ihr, und sie stellte sich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen sanften Kuss. Wie zerbrechlich sie in seinen Armen wirkte! Sie war genauso groß wie Vic, aber in den Händen eines solchen Mannes hätte man sie für eine Blume zwischen Bärenpranken halten mögen! Väterchen ? Was für ein Spitzname! Doch in seinem Blick und seinen Gebärden lag unendliche Zärtlichkeit, als er seine Frau mit dem Fremden gehen ließ.
    Als sie auf das Haus zugingen, wagte Andin es, die Frage zu stellen, die ihm auf den Lippen brannte: »Vic. Das ist nicht ihr echter Vorname, nicht wahr?«
    »Warum? Findest du, dass er nicht zu ihr passt?«
    Andin zog eine wenig überzeugte Schnute.
    »Na gut, ich habe sie so genannt. Das steht für Victoria , den Sieg. Viele Leute haben das übernommen, das ist alles. Und du? Du bist Andin, wenn ich mich nicht irre? Dann muss ich dir dafür danken, sie vor diesem Ungeheuer Korta gerettet zu haben. Ohne dich wären unsere Hoffnungen verloren!«
    Andin hörte nur halb zu; Leidenschaft wallte neu in ihm auf. Sie hieß nicht Vic, das E als Unterschrift musste also ihrem Vornamen entsprechen.
    Elea, Elea , wiederholte er im Geiste immer wieder fröhlich.
    Als sie zurück ins Haus kamen, war Victoria damit beschäftigt, ein Pulver auf den Arm des Kindes aufzutragen, um die Wunde auszutrocknen. Sie hatte der Mutter auch eine Reihe von Kräutern gegeben, aus der sie Aufgüsse zubereiten sollte. Das einzige Problem war jetzt, die Infektionsquelle auszumachen. Diese Krankheit war sehr ansteckend und konnte sich rasch ausbreiten und das Dorf verwüsten. Es war kaum zu glauben, dass nur das kleine Mädchen betroffen sein sollte. Victoria befragte die Kleine: Es war zwei Tage her, dass sie sich Imma genähert hatte. Sie hatte den Schal der Hexe auf der Türschwelle aufgehoben, und ihr Arm war erst seit einem Tag befallen.
    Victoria gab Estelle und Andin einen Trank und begann in besorgtem Tonfall ihre Erklärung: »Estelle, du wirst deine Talente zum Einsatz bringen! Gib dieses Mittel allen hier Anwesenden. Du kennst die kleinen Krankheiten und die Heilmittel dagegen, ich vertraue dir. Wenn dir irgendetwas verdächtig vorkommt – eine Wunde, die nicht heilt, oder rote, rissige Hautschuppen – trägst du dieses Pulver auf und rufst mich. Das ist eine von Erwans Schöpfungen, und ich glaube, dass es das beste Mittel ist, das man in einem solchen Fall bekommen kann. Wenn du fertig bist, dann mach, wenn du nicht zu müde bist, mit den Einwohnern von Aces und den anderen Dörflern weiter.«
    Sie war schon aufgestanden, um Estelle Platz zu machen, die sich entzückt zeigte. Die junge Frau konnte sich endlich nützlich machen!
    Victoria fuhr ernst fort: »Ich muss diese Hexe unbedingt aufsuchen. Sofern sie noch am Leben ist! Wir müssen herausfinden, woher die Infektion stammt!«
    Sie wollte eilig hinausgehen, als ihre Hüfte ihr ins Gedächtnis rief, dass sie kaum laufen konnte. Herrisch pfiff sie ihr Pferd, Zarkinn, herbei und rief nach Joran. Andin war ihr auf die Türschwelle gefolgt und war erstaunt, bei diesem Namen einen Falken eintreffen zu sehen. Er hatte nicht geträumt, Joran war ein Vogel, gewiss – aber riesenhaft, kein kleiner Greifvogel! Sobald sie auf Zarkinn aufgesessen war, erklärte die junge Frau die ganze Situation dem Tier, das auf ihrer Hand hockte, als würde sie mit einem menschlichen Wesen sprechen. Andin hatte den unangenehmen Eindruck, dass die gelben Augen ihn feindselig anstarrten.
    Auf Victorias Einladung hin konnte Andin sie zu Immas Haus begleiten. Es lag ganz am Ende des Dorfs recht isoliert an einem der Hänge des Hohlen Hügels, halb begraben unter zwei verdorrten Lindenbäumen.
    Manche Dorfbewohner hatten sie zu dieser kleinen Hütte aus Holz und Steinen aufbrechen sehen. Die Maske geht zur Hexe! Die Aceser unterbrachen ihre Arbeit und liefen zu der elenden Hütte, um zu gaffen. Was

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