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Die Rebellin von Leiland 1: Maske (German Edition)

Die Rebellin von Leiland 1: Maske (German Edition)

Titel: Die Rebellin von Leiland 1: Maske (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magali Ségura
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Kräftigsten das ins Wasser geworfene Gift nicht mehr als zehn Tage überleben würden! Was war nun wieder geschehen? Nichts ging, wie es sollte! Seit fast zwei Jahren scheiterte alles, was er unternahm! Alles – seit dem Erscheinen der Maske!
    Der Hass erstickte ihn, als er an die Kämpferin dachte, aber jetzt ergriff ihn auch ein seltsames Gefühl der Verzückung, wenn er sich an den Blick der Kleinen erinnerte. Diese neue Empfindung ertrug er nicht. Er nahm einen Schemel und zerschlug ihn brutal an der Wand. Mit ihren seltsamen Augen war sie eine Gesandte der Drei Feen – sie war seine Feindin.
    Plötzlich zügelte er seinen Zorn. Was für ein elender Dummkopf ich doch bin! Sie war viel zu schwer verletzt, um das Land zu durchstreifen. Dieser Rauch war sicher nur eine List. Die Maske versuchte nur, ihn damit zu demoralisieren. Er hasste sie, er würde sich auf die ein oder andere Weise an ihr rächen! Das musste er, um diese seltsame Faszination zu beenden.
    Er ließ sich heftig in einen Sessel fallen und strich sich nachdenklich mit grausamem Blick das schwarze Bärtchen. Einer seiner Finger fuhr über die Narbe auf der Wange. Widerstandsgeist kochte in ihm hoch. Er musste eine Entscheidung fällen, beschließen, was er Ibbak verkünden würde. Er hatte die Frist schon einen Tag aufgeschoben …
    Die Tür zu seinen Gemächern öffnete sich; Muht kam herein.
    »Dir hat wohl niemand je beigebracht zu klopfen, bevor du eintrittst!«, zischte Korta.
    »In meinem Land gilt es als unschicklich, sich allein einzuschließen oder zu verstecken«, antwortete der Scylenkrieger, während er seinen Skalpumhang abnahm.
    Er goss sich ein Glas Wein ein und ließ sich selbstbewusst in einem Sessel nieder. Sein Shat-Hunt diente seinem nackten Rücken als Kissen. Korta wusste nicht, ob er ihn lieber erwürgen oder ihm den Bauch aufschlitzen wollte.
    »Ich dachte, dir wäre es lieber, mich gepfählt zu sehen?«, sagte Muht ruhig mit einem Lächeln.
    »Führe mich nicht zu sehr in Versuchung! Ich könnte mich für mehrere Todesarten zugleich entscheiden«, antwortete der Herzog ernst und versuchte, sein Bewusstsein abzuschirmen. »Ich hoffe, dass du mir gute Neuigkeiten bringst, bevor du abreist.«
    Muht antwortete nicht gleich. Er hatte die Überreste des zerschlagenen Schemels bemerkt. Unter dem Vorwand, erst trinken zu wollen, bevor er sprach, studierte er die Bilder, die durch Kortas Verstand huschten, und sah noch einmal, wie sich der nachtblaue Blick mit der Vision der Pfählung, die dem Herzog so teuer war, abwechselte. Der Scylenkrieger verstand nicht, wie ein Mann sich so von einem bloßen Weib bezaubern lassen konnte. Er wollte die Frage schon stellen, überlegte es sich aber anders und antwortete doch auf die Forderung: »Es gibt keine Verräter auf dieser Burg. Zumindest keine Verräter an deiner Sache. Viele wissen nicht um deine Taten, und die, die es tun, fürchten dich zu sehr, um deine Anschläge zu vereiteln. Es ist unmöglich, dass jemand außer dir weiß, wie man seinen Geist abschirmt. Mein Volk hat Stillschweigen darüber geschworen. Aus meiner Sicht hat die Maske ein anderes Mittel, mit dem sie deine Pläne im Voraus errät. Ich bin weiterhin davon überzeugt, dass sie eine Hexe ist.«
    Korta war mit dieser Antwort überhaupt nicht zufrieden. Und dennoch sah er keine andere Erklärung! Die blauen Augen erschienen wieder in seinem Kopf. Er schlug kräftig mit der Faust auf den Tisch. Muhts platinblonde Brauen schossen vor Überraschung hoch, und ein Tropfen Wein spritzte aus seinem Glas und glitt langsam zwischen den Haaren auf seinem weißen Oberkörper hinab.
    »Ich muss sie aufhalten, ich muss sie töten!«, schrie der Herzog. »Ich bin zu nahe am Ziel!«
    Seit achtzehn Jahren bereitete er diese Machtübernahme vor! Er hatte schon geglaubt, dass ihm nichts mehr im Weg stehen würde! Es machte ihn wahnsinnig!
    »Zumindest in dem Punkt sind wir uns einig«, murmelte Muht und wischte den Tropfen flüchtig mit einem langen, akalischen Zopf aus seinem Umhang ab.
    Korta hörte ihn nicht. Er fragte sich, wie er vor dem Hexergeist seine Empfänglichkeit für die Reize des jungen Mädchens verbergen konnte.
    »Du hast noch immer nicht mit ihm gesprochen«, verkündete Muht in missbilligendem Ton. Es war ihm gelungen, ein paar Gedanken zu deuten.
    Korta wollte aufstehen, um ihn zum Schweigen zu bringen, aber ein heftiger Kopfschmerz überrumpelte ihn. Er sackte in seinem Sessel zurück. Es war keine Warnung, die dazu

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