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Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition)

Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition)

Titel: Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magali Ségura
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Herzen einander, und Stück für Stück zeichnete sich ein Lächeln auf ihren Lippen ab.
    » Wie ist das möglich?«, fragte Eline, die nicht erst Eleas Königsmal sehen musste, um ihr zu glauben.
    » Das ist reichlich kompliziert und sehr schmerzlich«, antwortete Elea und senkte den Blick zum Boden, während sie nach Worten suchte. » Es wäre vielleicht besser, zunächst Elisa zu besuchen.«
    » Mistra geht gewöhnlich erst sehr spät schlafen, und die Wand ihres Zimmers grenzt an das Elisas. Wir müssen, glaube ich, trotz unserer Ungeduld warten. Zur Sicherheit.«
    Elea hob den Kopf wieder, um zu nicken, und schenkte Eline ein kleines Lächeln, bevor sie erklärte: » Ich muss weit ausholen, bis zum Ende des Krieges der Jahrhunderte, zum ersten Sieg der Drei Feen des Ostens über den Hexergeist Ibbak vor vierhundert Jahren. Die Gottheiten des Guten befragten die großen Linien der Zukunft und fanden so heraus, dass sie für die nächste Schlacht einen Zufluchtsort benötigen würden. Dazu nutzten sie die Bosheit eines Mannes aus. Er hatte sich der schlimmsten Missetaten schuldig gemacht; sie verwandelten ihn in ein Ungeheuer im Verbotenen Wald.«
    » Versuchst du mir zu erzählen, dass dieser Ort ein Heiligtum der Feen ist?«
    » Ja, Ibbak hat keinerlei Macht über das Gebiet. Das Ungeheuer ist zur lebenden Legende geworden, und der Geist des Bösen hat es nie für notwendig erachtet, sich darum zu kümmern.«
    » Das ist unmöglich– Hunderte von Menschen sind gestorben, und die Feen sollen dahinterstecken?«
    » Nein«, beruhigte Elea sie. » Sie haben dem Ungeheuer zwar gewisse Fähigkeiten verliehen, damit es als Niedergeist durchgehen kann, aber sie haben nicht in sein Morden eingegriffen.«
    » Was du da sagst, schmerzt mich. Ich habe so sehr zu den Feen gebetet, dass ich schon nahe daran war zu glauben, dass sie nicht existieren– und nun verkündest du mir, dass ihre Macht mit einem bösartigen Wesen verbündet ist, das sich noch nicht einmal um ein Menschenleben schert.«
    Elea antworte nicht sofort. » Manchmal ist der Tod notwendig, damit das Gute von neuem herrschen kann. Und dieses Ungeheuer tötet nicht mehr. Zumindest nicht mehr so viel wie früher«, verbesserte sie sich.
    » Woher weißt du das?«
    » Es ist mein Lehrmeister.«
    Prinzessin Eline war wie erstarrt. Was sie hörte, überforderte sie. Sie wollte aufspringen und davonlaufen, um ihrem Verstand Zeit zum Nachdenken zu geben.
    » Ich verstehe nichts mehr«, sagte sie, unsicher, was sie glauben sollte.
    Elea glitt auf den Boden und trat an sie heran. Sie blieb stehen, die Hand auf einen spiralförmigen Pfosten des großen Himmelbetts gelegt. Eline hatte sich hinter die mit Punkten und weißen Ranken bestickten Vorhänge geflüchtet.
    » Ich habe mich nicht für dieses Leben entschieden«, erklärte Elea ihr. » Ich bin nicht als Prinzessin, sondern als Kriegerin erzogen worden. Deshalb bin ich allerdings noch lange keine Verbrecherin– ich habe nie irgendjemanden getötet. Meine Hände sind genauso unbefleckt wie deine.«
    Eline kehrte um und ging bis zu dem Bettpfosten gegenüber von Elea.
    » Aber warum du?«, fragte sie wie ein Kind, das sich verlaufen hatte.
    » Weil ich aus der Königsburg geholt und an einem geschützten Ort in Sicherheit gebracht werden musste. Der König hat unter dem Einfluss eines Tranks, den Korta ihm verabreicht hat, versucht, mich bei meiner Geburt zu töten.«
    » Du lügst!«, rief Eline. » Mein Vater hätte niemals eine solche Tat begangen!«
    » Unter dem Einfluss des Elixiers des Wahnsinns kann selbst der friedfertigste aller Menschen morden.«
    » Nein! Nein!«, protestierte Eline und wandte sich ab, um ihre Bestürzung über diese unleugbare Wahrheit zu verbergen. » Er ist ein gerechter, anständiger Mann.«
    » Gerecht? Wie kannst du das sagen, da er dich doch unter dem Vorwand eines unbegründeten Gesetzes zwingt, täglich einen Schleier zu tragen?«
    Eline öffnete den Mund, doch die Stimme versagte ihr. Sie senkte den Kopf und stützte sich an den Bettpfosten.
    » Aus Schmerz heraus kann das Herz Fehler begehen. Ich kann ihm seine Handlungsweise nicht mehr zum Vorwurf machen, denn ich weiß, dass er sie aus tiefster Seele bereut.«
    » Hat der König dir das erklärt?«
    » Nein«, antwortete Eline mit einem leichten Kopfschütteln. » Aber ich bin bis auf Elisa die einzige Person, die ihn den Blick senken lässt. Er hat es nur ein einziges Mal gewagt, mich anzusehen, aus tränenfeuchten

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