Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition)

Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition)

Titel: Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magali Ségura
Vom Netzwerk:
tödliche Folgen für sie gehabt. So senkte Elea den Schleier wieder über sie, verließ das Zimmer und schloss leise die Tür.
    » Hier.«
    Eline riss Elea aus ihren Gedanken, indem sie ihr ein kleines, hellrotes Fläschchen und ein anderes, dunkleres hinhielt.
    » Dieses hier hat mir der Herzog gestern gegeben. Das andere ist ein zwei Tage alter Rest. Das alte Mittel hat Elisa die Farben zurückgegeben, das jüngere hat sie noch kränker gemacht.«
    Elea nahm die beiden Flaschen und entkorkte sie. Eine roch stärker als die andere, ein seltsamer Duft, der ihr nicht unbekannt war. Aber der Name der Substanz kam ihr nicht in den Sinn, zumindest nicht sofort. Sie ärgerte sich ein wenig: Erwan hätte es sofort gewusst. Nun, darauf sollte es nicht ankommen– sie würde die Mittel mitnehmen!
    Sie ließ mithilfe ihres Füllhorns zwei winzige Phiolen erscheinen und goss ein wenig in beide. Prinzessin Eline war ergriffen von diesem Wunder, erlangte aber gleichzeitig ihr Vertrauen in die Macht der Feen zurück.
    » Es gibt keine Millionen von Kombinationsmöglichkeiten bei Giften«, erklärte Elea und wischte sich den Schweiß von der Stirn, als hätte sie selbst das Glas geblasen. » Mein akalischer Freund wird den Namen dieses Gifts herausfinden, wenn ich es selbst nicht kann, und ich werde auf das ursprüngliche tödliche Gift schließen.«
    » Danke, dass du mir neue Hoffnung schenkst«, antwortete Eline.
    » Ich war nicht über Elisas Krankheit unterrichtet, sonst wäre ich eher gekommen. Ich… wusste nicht einmal, dass die Königin tot ist«, brach es plötzlich aus ihr hervor. » All das habe ich erst am Vorabend deines Geburtstags erfahren.«
    Sie hielt einen Augenblick lang inne.
    » Ich dachte, ihr würdet zwar ein zurückgezogenes Leben führen, aber mit unserer Mutter an eurer Seite. Ich habe sie mir immer so schön wie eine Fee vorgestellt und sanft wie einen Traum. Mir haben die Arme und die Liebe einer Mutter nicht gefehlt, aber ich habe immer an euch beide gedacht. Erinnerst du dich an die Königin?«
    Eline sah sie an. Sie war gerührt über diese Frage, die für Elea so schmerzlich zu sein schien.
    » Meine Erinnerungen sind sehr verschwommen. Ich war ungefähr vier Jahre alt, als sie gestorben ist. Die Veränderungen in meinem Leben waren gewaltig, aber ich erinnere mich nur an ein Gesicht, so sanft, wie ein Kind es nur erhoffen kann, und so weiß wie der Tod, der sie holte. Dennoch ist mir das, was sie zu mir gesagt hat, nie aus dem Sinn gegangen. Sie flehte mich an, stark zu sein und zu überleben. Sie sagte mir, dass sie mich liebte, dass ich das niemals vergessen dürfte, aber sie bat mich vor allem, meine Schwestern zu beschützen und mich um sie zu kümmern.«
    Elines und Eleas Blicke begegneten sich.
    » Eine schwere Last für ein so kleines Kind, nicht wahr?«, sagte Eline und biss sich auf die Lippen. » Ich wollte Elisa nie verlassen, und was dich betrifft, so konnte ich nicht glauben, dass unsere Mutter verrückt war. Vielleicht wegen der an Wahnsinn grenzenden Verehrung, die unser Vater für sie empfand.«
    » Hast du nie an deiner Erinnerung gezweifelt?«
    » Nein.«
    Elea lächelte über diese Gewissheit.
    » Und du hast nie mit jemandem darüber gesprochen?«
    » Nie, noch nicht einmal mit Elisa.«
    » Warum?«
    Eline zuckte die Schultern, ohne sich dessen so recht bewusst zu sein. » Kinder spüren, wenn etwas nicht normal ist, und schweigen sehr oft darüber. Aber wie bist du in den Verbotenen Wald gelangt?«, fragte sie Elea nun ihrerseits aus. » In der Wiege lag ein totes Kind.«
    » Ein am selben Tag geborenes Kind, das eines natürlichen Todes gestorben war. Die Feen hatten ein Abkommen mit dem Ungeheuer des Verbotenen Waldes getroffen. Wenn es mich rettete…«
    » Es ist in der Lage, sein Revier zu verlassen?«, unterbrach Eline sie erschrocken.
    » Ja, in der Gestalt jedes beliebigen Tiers. Es kann gehen, wohin es ihm gefällt, aber es ist dann unfähig, irgendjemandem zu schaden.«
    Trotz dieser letzten Worte wirkte Eline nicht sonderlich beruhigt.
    » Die Feen haben ihm gesagt, dass sie ihm seine menschliche Gestalt zurückgeben würden, wenn es aus mir eine Kämpferin machte, die in der Lage wäre, eines Tages Korta entgegenzutreten.«
    » Aber das Ungeheuer ist ein unwürdiger Mann! Grausam! Du hast mir gesagt, dass er sich der schlimmsten Untaten schuldig gemacht hat!«
    » Ja, aber die Feen haben ihn zur Strafe entehrt, und wenn Joran eine einzige gute Eigenschaft hatte,

Weitere Kostenlose Bücher