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Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition)

Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition)

Titel: Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magali Ségura
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wer letzten Endes der Herr von Leiland sein würde! Er vergaß ihre bezaubernden Augen und zog Kraft aus seinem Hass.
    Das Mädchen-mit-den-blauen-Augen glaubte, Prinzessin Elisa ohne sein Wissen heilen zu können. Lächerliche Anmaßung! Sie musste ja erst einmal herausfinden, welche Gifte zum Einsatz gekommen waren! Selbst wenn man davon ausging, dass dies möglich war– sie war schließlich eine Heilerin–, musste sie erst noch das Gegengift herstellen. Die einzige Pflanze, die wirksam und damit unersetzlich war, war auf diesen Welten sehr selten. Auch wenn die junge Frau die Geheimnisse der Dunklen Wälder kannte, konnte sie nicht allein binnen eines Tages die Blume des Weißen Erwachens finden, sofern sie nicht über die Hilfe eines Führers oder eines Kenners verfügte.
    Korta begann wieder zu lachen und konnte nicht mehr aufhören. Es spielte doch keine Rolle, ob sie Erfolg hatte oder nicht! Sie würde sterben, so wie all die großen Ärzte, die auf die Burg gekommen waren! Diesmal unter allen Ehrbezeugungen der Amalysen!
    Er drehte sich zu Muht um– für den Kampf gerüstet, bereit zu siegen. Der Ruhm umstrahlte schon seine Stirn. Ein neuer Gedanke war ihm gerade in den Sinn zu kommen, ein Gedanke, der zu gut war, um ihn zu verstecken: Er entzückte Muht ebenso, wie er ihn erstaunte, und so ließ er dem Herzog die Befriedigung, seine Überlegung laut auszusprechen: » Du wolltest eine Menschenjagd? Ein paar Skalps für deinen Umhang? Der Grund, aus dem ich die Grenzen habe bewachen lassen, besteht nicht mehr. Ich habe die Rückkehr all meiner Männer befohlen und setze genug Vertrauen in dich, um dir den Befehl über sie anzuvertrauen! Du wirst später fünfzig Mann mehr als abgesprochen nach Akal führen können. Heute Nacht werden wir unsere Truppen aufstellen. Ich schicke ein paar Soldaten auf die Wege, die die Dunklen Wälder mit dem Verbotenen Wald verbinden– nur um zu erfahren, ob sie versucht hat, die Pflanze zu finden. Danach reden wir über unsere neue Abmachung. Die Maske lässt uns alle Zeit, die wir brauchen, um ihr einen würdigen Empfang zu bereiten!«
    Die ersten Sommertage schienen verfrüht zu kommen: Der Tau auf den dichten Blättern verdampfte rasch im Laufe der Stunden, und die funkelnden, diamantgleichen Perlen machten einem warmen, etwas drückenden Sonnenlicht Platz. Andin und Elea litten im fliegenden Galopp über den Waldweg nicht allzu sehr darunter.
    Seit über drei Stunden hielten Nis und Zarkinn eine gute Geschwindigkeit, ohne echte Anzeichen der Ermüdung zu zeigen. Ihre Reiter waren in Eile, sie mussten vor Sonnenuntergang zurückkehren.
    Aber plötzlich scheuten die Pferde wild und warnten ihre Reiter vor einer Gefahr. Elea richtete sich in den Steigbügeln auf und sah sich um.
    » Wölfe«, sagte sie.
    » Wenn San dabei ist, haben wir nichts zu befürchten«, antwortete Andin ruhig.
    » In diesem Wald gibt es mehrere Wolfsrudel. San ist mein einziger Freund, und selbst er hat große Schwierigkeiten, seine Instinkte zu zügeln, wenn er hinter einem Pferd herläuft. Wir haben keine Zeit, Halt zu machen– also los, Galopp!«
    Andin musste Nis nicht erst irgendeinen Befehl erteilen: Sie war schon längst zur Flucht bereit. Und als sie die Wölfe aus dem Dickicht hervorkommen sah, beschleunigte sie eindrucksvoll und holte Zarkinn binnen kürzester Zeit ein. Die beiden Pferde vergaßen die Anzahl der Meilen, die sie schon gelaufen waren, und ihren Wettstreit untereinander: So schnell sie konnten, stürmten sie auf die Dunklen Wälder zu. Elea und Andin hatten Mühe, sie wieder zu zügeln.
    Die junge Frau richtete sich noch einmal auf und musterte die Formen der Bäume fern hinter sich.
    » Es hat keinen Zweck, unsere Pferde zu ermüden– die Wölfe sind faul.«
    » Siehst du? Ich bin nicht der Einzige, der das sagt«, bemerkte Andin, um seine nervöse Stute zu beruhigen.
    » Nein, vielleicht hat sie recht. Wahrscheinlich folgt uns ein Wolf– aber wenn Zarkinn nicht mehr reagiert, muss es sich um San handeln. Er ist hartnäckiger als die anderen. Reiten wir weiter! Er wird uns schon einholen.«
    Sie ritt mit Andin in einem langsamen Trab weiter, der den Pferden nach einem solchen Galopp gut tat. Schließlich setzten sie ihre Reise auf diesem letzten Stück zu Fuß fort. Seite an Seite erreichten sie die Grenze der Dunklen Wälder.
    Plötzlich wich Nis heftig vor Andin zurück, und der junge Mann, der von San am Knöchel gepackt worden war, fand sich auf dem Bauch liegend am

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