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Die Rebellin von Leiland 3: Die Gefangene des Tyrannen (German Edition)

Die Rebellin von Leiland 3: Die Gefangene des Tyrannen (German Edition)

Titel: Die Rebellin von Leiland 3: Die Gefangene des Tyrannen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magali Ségura
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einzuheimsen.«
    Der Herzog aus Pandema erstarrte; er wirkte empört über diese Äußerungen.
    »Wenn man Euch so reden hört, könnte man fast annehmen, dass Ihr etwas Derartiges schon getan habt«, vermutete er mit verkniffener Miene.
    Joran erwiderte nicht gleich etwas. Er warf einen Blick auf den König von Pandema, der sich besonders für seine Antwort interessierte.
    »Vielleicht, vielleicht«, räumte der Kater dann gleichmütig ein. Er hob das Kinn, um Elisas Händen den Hals darzubieten, und sie kraulte ihn. Alle fragten sich, ob die junge Prinzessin sich so recht bewusst war, was sie unter den Fingern hatte.
    »Korta ist Herzog und steht an der Spitze des Königreichs Leiland. Es hat keinen Zweck, darüber nachzusinnen, wie er dorthin gelangt ist. Worauf es ankommt, ist doch, ihn aus dieser Stellung zu stürzen«, verkündete Prinz Philip mit Nachdruck.
    Elisa hob den Blick zu dem jungen Mann mit der silbernen Krone. Ihr Gesicht strahlte einen Hauch von Bewunderung aus, aber da Philips Blick ihr auszuweichen schien, seit sie in die Kutsche gestiegen war, widmete sie sich gleich wieder ihren mechanischen Liebkosungen. Sie mischte sich nicht in das Gespräch ein, nicht, weil sie nichts zu sagen gehabt hätte, sondern weil sie lieber zuhörte, wie es die Königin von Pandema ebenfalls tat. Schließlich wurde sie wieder ernst und blickte ins Leere.
    »Wir können nicht so einfach einen Mann hinauswerfen, der sich für einen König hält«, antwortete sein Vater ihm. »Wenn er beweisen kann, dass er rechtmäßig den Thron bestiegen hat, wird er beim Rat der Königreiche der Welt des Ostens Unterstützung finden und wir werden verlieren.«
    »Soll sich dieser Rat doch lieber um Akal und die Ungewöhnlichen Lande kümmern!«, brach es aus dem kleinen, rothaarigen Mann hervor, der tief in sein Kissen gesunken war.
    »Oberalchemist, die Ungewöhnlichen Lande sind kein Königreich, sondern ein Bund von Kriegerstaaten.«
    Erwan sagte lieber nichts zu dieser Ausrede, die er für fadenscheinig hielt.
    »Mein Ehrenwort und der offizielle Brief meines Vaters sollten dem Rat genügen.«
    »Nein, liebe Prinzessin«, antwortete ihr der König. »Eure Flucht wird als Aufgabe der Macht gedeutet. Obwohl ich verstehe, was Ihr getan habt, ist es nun einmal so, dass Ihr aus Sicht des Rats der Königreiche alle Glaubwürdigkeit verloren habt, so dass kein Dokument, das von Euch ausgeht, berücksichtigt werden wird. Wenn der Herzog eine Abdankung zu seinen Gunsten gefälscht hat, habt Ihr keine Chance.«
    Eline wirkte, als würde ihren Schultern eine schwere Last aufgebürdet. Joran ergriff das Wort:
    »Selbst, wenn er ein solches Dokument besäße, könnte er nicht als Herrscher gelten, da er nicht das Siegel des Königs von Leiland besitzt.«
    »Habt Ihr es?«, rief der Herrscher von Pandema erfreut.
    »Nein, ich habe nur das der Königin«, verkündete Eline und löste den Saphir aus ihrem Ring.
    Unter dem Edelstein war ein Siegel in die Fassung eingelassen, von dem ein übernatürliches Leuchten auszugehen schien.
    »Wo ist dann das Siegel Eures Vaters?«
    »Derjenige, dessen Gastfreundschaft Ihr heute Abend genießt, hat es in Verwahrung: Der Herzog von Yil. Genau genommen sein Sohn. Er ist auf der Burg geblieben und dient uns als Spion.«
    »Kann man diesem Mann vertrauen?«, fragte der König.
    »Thalan ist ein äußerst vertrauenswürdiger Mensch«, verkündete Eline. »Mein Vater empfand tiefe Zuneigung zu ihm, und Thalan sah es als seine ganze Ehre an, meinem Vater als Page zu dienen.«
    »Als Page? Aber wie alt ist er denn?«
    »Vierzehn Jahre, Euer Majestät. Aber…«
    »Ist es nicht viel zu riskant, das Siegel der Macht in der Nähe des Herzogs von Alekant zu lassen, und dann auch noch unter dem Schutz eines Kindes?«
    »Sehr häufig sieht man das am wenigsten, was man vor Augen hat«, warf Joran ein und schloss vor Wohlbehagen die Augen, als Elisas Hand ihn zwischen den Ohren streichelte.
    »Dieses Kind, wie Ihr sagt, hat bereits zwei Männer getötet– einen davon, um meiner Schwester und mir das Leben zu retten. Ich verdanke es seinem Mut, dass ich den letzten Brief meines Vaters erhalten habe, seiner Intelligenz, dass ich mit Elisa entkommen bin, und schließlich seiner Treue die wertvollen Informationen, die wir über Kortas Vorgehen erhalten. Er riskiert seit zwei Tagen jeden Augenblick sein Leben, da die Scylenkrieger auf die Burg zurückgekehrt sind. Glaubt Ihr, dass ich an seiner Rechtschaffenheit zweifeln

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