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Die Rebellin

Die Rebellin

Titel: Die Rebellin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Kempff
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ohne Widerstand Einlass gewährt, aber geradezu panisch reagiert hatte, als er nach vollzogenem Akt endlich auch über die üppigen Brüste herfallen wollte, die ihn schon bei der ersten Begegnung so erregt hatten.
    Mit der Auswahl ihrer Kleider, von denen einige mehr als nur den Busenansatz zeigen, verspricht sie mehr als sie zu halten bereit ist, dachte er etwas enttäuscht. Da er nur unter Gewaltanwendung mit den prallen Früchten hätte spielen können, hatte er sich zurückgezogen. Jeder kluge Feldherr weiß, dass es mit der Eroberung der Festung nicht getan ist, es geht auch darum, sie zu halten – etwas, was er seinen Soldaten immer wieder einschärfte und ihm selber mit Blick auf Griechenland große Sorgen bereitete.
    Sicher, erhebliche Teile des Landes waren schon befreit, aber er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass sich der Sultan dies noch viel länger gefallen lassen würde. Die Hohe Pforte hatte schließlich viele Verbündete in der arabischen Welt, die mit großer Begeisterung und mit Feuer und Schwert den Christenhunden das Eroberte wieder abjagen würden. Wäre er der Sultan, würde er Mehmet Ali, den hochintelligenten und weisen Vizekönig von Ägypten, mit noch mehr Macht ausstatten, um die rebellierenden Griechen in die Schranken zu weisen. Er würde ihm großzügige Versprechungen machen, zum Beispiel Kreta und Zypern. Außerdem verfügte Mehmet Ali über eine nicht zu unterschätzende Waffe, seinen Adoptivsohn Ibrahim Pascha. Diesem jungen Mann ging ein Ruf von militärischer Exzellenz voraus, den er sich bei der Niederschlagung des Aufstands der Wahabiter in Arabien verdient hatte. Dimitri wusste, dass Ibrahim Pascha zur Zeit eine neue ägyptische Armee nach dem Muster der europäischen Armeen ausbildete und dass die ausgeklügelten Strategien dieses Mannes Griechenland viel gefährlicher werden konnten als die etwas verstaubten Taktiken, die von den Generälen des Sultans angewendet wurden. Wehe den nur mäßig ausgebildeten griechischen Rebellen, wenn Ibrahim Pascha jemals das Kommando führen sollte! Gegen einen so genialen und skrupellosen Feldherren würden griechischer Todesmut und die Begeisterung für den Befreiungskampf nur wenig ausrichten können. Einem solchen Mann könnte es gelingen, eroberte Gebiete für die Hohe Pforte zurückzugewinnen.
    Damit kehrten seine Gedanken wieder zu Mando zurück. Sie war jetzt die seine, aber er würde ihre leise geflüsterte Bitte respektieren und mit eine Wiederholung des Aktes bis zur Eheschließung warten. Hätte sie nur ein wenig Passion gezeigt, wäre es ihm schwerer gefallen, dieses Versprechen zu geben. So aber tröstete er sich mit dem Gedanken, dass er zur Erfüllung seiner Bedürfnisse weiterhin jene Frauen aufsuchen konnte, die dafür da waren. Mädchen aus gutem Hause dienten eben anderen Zwecken.
    Mando hatten zwei Gründe geleitet Dimitris Werben um ihren Körper endlich nachzugeben. Zum einen war ihre Monatsblutung ausgeblieben und sie befürchtete, trotz aller Kräuter, Öle und Vorsichtsmaßnahmen doch schwanger zu sein. Wenn sie sich Ypsilanti hingab, würde er das Kind als das seine akzeptieren und die Hochzeit eben vorverlegen. Zum anderen wollte sie sich von diesem ständigen leisen Druck, den Dimitri auf sie ausübte, befreien. Sie vermutete, dass es dem Soldaten in erster Linie um die Eroberung ging und dass er sie in Ruhe lassen würde, wenn er erlebte, dass sie eine untaugliche Geliebte wäre. Von einer Dame würde er sowieso nichts anderes erwarten.
    Also hatte sie die Verbindungstür, an der Dimitri jede Nacht leise rüttelte, in jener Nacht unverschlossen gelassen. Als er mit einem freudigen Schrei in ihr Zimmer gestürzt war, hatte sie ihn nur schüchtern angelächelt und gebeten die Lampen zu löschen. Dabei ging es ihr weniger darum, ihn nicht sehen zu müssen. An sein Äußeres hatte sie sich inzwischen gewöhnt und außerdem würde er sowieso erwarten, dass sie die Augen schloss. Sie hatte vielmehr Angst, dass er nach vollendeter Tat das Laken untersuchen und spurenfrei finden würde. Lange hatte sie sich darüber den Kopf zerbrochen, wie sie ihn täuschen sollte, hatte erwogen, ein kleines Stück ihres Badeschwamms abzuschneiden, in Blut zu tränken und einzuführen. Was aber, wenn er zufällig das Stückchen Schwamm entdeckte? Sie hatte überlegt sich an einem scharfen Schmuckstück einen Finger anzuritzen. Während er seinen Kopf keuchend in ihrem Nacken vergrub, würde sie das Blut schnell über das Laken

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