Die Rebellion der Maddie Freeman - Kacvinsky, K: Rebellion der Maddie Freeman - Awaken
Mal, wenn er auf den Umzug nach Kalifornien zu sprechen kam, begann Clare zu diskutieren.
»Ihr hattet in Oregon doch immer genug zu tun«, sagte sie zu Noah, »und da seid ihr euren Fans tatsächlich wichtig.«
»Ja schon, aber in Oregon gibt es gerade mal zwanzig Orte, wo wir auftreten können, und hier in Kalifornien über zweihundert«, erinnerte Noah sie.
Während sie sprachen, sah ich das Feuer auf ihren Gesichtern flackern und tanzende Schatten auf den Boden malen.
»Ich werde meinem Bruder sagen, dass er zu einem Konzert von euch gehen muss. Er lebt nämlich in Los Angeles«, erzählte ich Noah. Bei diesen Worten spürte ich Justins Blick und schaute auf. Meine Intuition sagte mir, dass er gerade einen Gedankenblitz gehabt hatte, und am liebsten hätte ich ihn sofort beiseitegezogen, um ihn danach auszufragen. Aber dann flüsterte sein Vater ihm etwas zu, und die beiden waren wieder in ein Gespräch vertieft.
Als das Feuer niederzubrennen begann, verstreuten sich die Leute allmählich. Ich ging nach drinnen, um mir ein Glas Wasser aus der Küche zu holen, blieb aber im Flur stehen, als ich Clares Stimme hörte.
»Was ist eigentlich los mit dir?«, fragte sie. »Pat ist doch dein Cousin.«
»Ich glaube, er mag sie«, hörte ich Justin mit gedämpfter Stimme sagen. Ich stand wie erstarrt an der Wand und war zu überrascht, um mich zu rühren.
»Du hast Gefühle für sie, Justin, warum kannst du das nicht zugeben?« Clare musste sich anstrengen, um nicht laut zu werden.
»Ich gebe es ja zu«, erwiderte er, »aber das heißt nicht, dass ich ein Recht auf sie habe.«
»Du benimmst dich lächerlich. Glaubst du wirklich, sie verliebt sich in Pat, nur weil du das für eine gute Idee hältst?«
»Ich kann nicht für sie da sein, wenn sie mich braucht. Pat schon. Die beiden zusammen ergeben viel mehr Sinn.«
Ich lehnte den Kopf gegen die Wand und starrte an die Decke. Also deshalb hatte er sich heute Abend so zurückgehalten.
»Bei diesem Plan gibt es nur ein kleines Problem. Sie liebt dich, du hirnloser Idiot.«
»Nenn mich nicht so«, hörte ich ihn knurren.
»Sorry, ist hirnloser Esel besser?«
»Klar, um Längen.« Ich hörte Justin einen tiefen Seufzer ausstoßen. »Wenn ich das Beste für sie will, sollte ich sie in Ruhe lassen. Ich möchte nicht, dass sie verletzt wird.«
»Warum hältst du dich nicht mal an deine eigenen Ratschläge?«, fragte sie. »Deine Gedanken sind doch auch total verknotet. Entspann dich und warte ab, was passiert.«
Da ich neben der Badezimmertür stand, ließ ich sie zur Ankündigung laut zuklappen, und die beiden hörten auf zu reden. Ich spazierte in die Küche, als sei ich völlig ahnungslos.
»Hi«, sagte ich.
»Hi«, gab Clare zurück und wandte sich mir mit einem Lächeln zu, das nicht die Augen erreichte. Ich schenkte mir aus der blauen Wasserkanne auf dem Tisch ein Glas voll und schaute Justin hinterher, der den Raum verließ. Clare seufzte und schlenderte ebenfalls nach draußen, um sich dem Rest der Gruppe am Lagerfeuer anzuschließen. Ich stellte das Glas ab und stellte fest, dass meine Hände unkontrolliert zitterten.
Kapitel 23
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Ich nahm mir vor, so zu tun, als sei alles in Ordnung und als wüsste ich nicht, dass Justin sich von mir trennen wollte. Erschöpft schlurfte ich die Treppe zu meinem Zimmer hinauf, hockte mich mit angezogenen Knien auf einen Stuhl am Fenster und zog die Vorhänge zurück, sodass ich das Meer sehen konnte. Das Mondlicht bildete einen silbernen Pfad auf dem Wasser, und ich folgte ihm mit den Augen, als würde der schimmernde Weg mich rufen, um mich ins Land der Träume zu führen. Lange Zeit saß ich so in Gedanken versunken und wie hypnotisiert von den Wellen, die in der Ferne glitzerten.
Die Tür öffnete sich mit einem leisen Knarren und ich schreckte aus meinen Tagträumen hoch. Justin kam ins Zimmer. Das weiße T-Shirt ließ seine Haut dunkel wirken und Rauchgeruch hing in seiner Kleidung. Er setzte sich auf die Bettkante.
Mir gefiel nicht, wie sehr es mir gefiel, ihn dort zu sehen.
»Alle sind schlafen gegangen«, sagte er. Seine Stimme in der Dunkelheit klang gedämpft und heiser.
Ich nickte, ohne vom Fenster fortzuschauen. Justin betrachtete mich schweigend. Da stand ich vom Stuhl auf und kletterte auf seinen Schoß. Zuerst war er überrascht, weil ich die Initiative ergriff, aber dann entspannten sich seine Schultern, und er nahm mich in die Arme. Ich lehnte meinen Kopf an seinen Hals und konzentrierte mich auf
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