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Die Rebellion der Maddie Freeman - Kacvinsky, K: Rebellion der Maddie Freeman - Awaken

Die Rebellion der Maddie Freeman - Kacvinsky, K: Rebellion der Maddie Freeman - Awaken

Titel: Die Rebellion der Maddie Freeman - Kacvinsky, K: Rebellion der Maddie Freeman - Awaken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Kacvinsky
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schüttelte den Kopf, um meine Gedanken klar zu bekommen, und allmählich fiel mir alles wieder ein. Es war kein Traum gewesen. Mir war tatsächlich die Flucht gelungen und jetzt versteckte ich mich in … wie hieß der Ort noch? Bayview? Ich schaute auf die blaue Wolldecke, die mit ziemlicher Sicherheit noch nicht auf dem Bett gelegen hatte, als ich eingeschlafen war. Außerdem hatte jemand ein gefaltetes weißes Handtuch und ein Waschlappen für mich auf der Kommode bereitgelegt.
    Ich öffnete den Kleiderschrank und warf einen Blick auf die Auswahl, die mir zur Verfügung stand. Schließlich entschied ichmich für ein dunkelrotes T-Shirt, das vom häufigen Waschen schön weich geworden war. Ich hielt mir prüfend eine Jeans vor die Beine und die Größe schien ungefähr richtig zu sein.
    Nach einer langen heißen Dusche schlenderte ich in Richtung Küche und rubbelte mir dabei mit einem Handtuch die Haare trocken. Als ich durch die Tür trat, sah ich Justin am Tisch sitzen, und hatte sofort wieder Schmetterlinge im Bauch. Er schaute von seinem Flipscreen hoch und fragte, ob ich Hunger hätte. Mein Magen gab grummelnde Geräusche von sich, aber während ich Justin ansah, sandte mein Körper zu widersprüchliche Signale, um sie zu deuten. Ich ließ das Handtuch auf einen leeren Stuhl fallen und runzelte über mich selbst die Stirn, weil ich keine Lust hatte, so von jemandem abhängig zu sein.
    »Ich kann mir schon selbst was zu essen machen. Und du brauchst mir auch keine Waschsachen hinzulegen und mich zuzudecken«, sagte ich.
    Er grinste. »Also eigentlich war das Stacey, die Freiwillige, die sich um das Haus kümmert.«
    »Oh«, sagte ich und wurde rot.
    »Sie ist hergekommen, um die Vorräte aufzufüllen. Allerdings habe ich sie gebeten, nach dir zu sehen.« Er stand auf und fuhr fort: »Im Übrigen habe ich nicht vor, dir das Essen zu machen. Ich werde es dir beibringen.«
    »Was … beibringen?«
    Er wandte sich um und sah mich an. »Wie man für sich selbst sorgt.«
    Statt darauf einzugehen, schaute ich mich um und fragte: »Wo ist Eric?«
    »Vor einer Weile weggefahren.«
    Bei dieser Nachricht musste ich ein Lächeln unterdrücken und mein Herz schien in der Brust applaudierend auf und ab zu hüpfen. Ich war allein mit Justin. Ganz allein in einem Haus am Meer. Abgeschieden. Ungestört. Augenblicklich verwandelte sich meinLeben von einer Tragödie in den siebten Himmel. Schon verrückt, welche psychologischen Auswirkungen eine einzige Person haben konnte. Und ganz schön peinlich.
    Justin lehnte sich gegen den Küchentresen, und ich sah die zwei Grübchen an seinen Mundwinkeln auftauchen, die kleinen Halbmonden ähnelten. »Okay, wie oft hast du in deinem Leben schon gekocht?«
    Darüber musste ich angestrengt nachdenken, was gar nicht einfach war, während er mich ansah.
    »Meine Großmutter hat mich beim Backen helfen lassen, wenn wir sie in den Ferien besucht haben«, sagte ich. »Aber sie ist gestorben, als ich zehn war. Also bin ich ein bisschen außer Übung.«
    Er forderte mich mit einer Geste auf fortzufahren, doch mehr gab es nicht zu erzählen. Worauf wartete er noch?
    »Was genau hast du gemacht?«, fragte er.
    Ich zuckte mit den Achseln. »Eigentlich kann ich mich nur erinnern, dass ich einmal Butter in einer Pfanne geschmolzen habe.«
    Er nickte. »Na gut. Solange du hier bist, gilt folgende Regel: Es werden nur echte Nahrungsmittel gegessen, kein in der Fabrik angemischter, mit Vitaminen angereicherter, genetisch veränderter, chemisch aufgepeppter Mist, den man den Leuten als Essen unterschiebt.« Er holte tief Luft.
    »Wow. Anscheinend bist du gegen alles, was modern und bequem ist.«
    Er schüttelte den Kopf. »Bequemlichkeit ist nicht das Problem. Was mich stört, ist die Besessenheit, mit der die Leute heutzutage Zeit sparen wollen. Alles ist zu einem Wettrennen geworden. Mir ist nur nicht klar, wen wir dabei eigentlich überholen wollen.« Er machte eine wegwerfende Handbewegung. »Mit dem Thema sollte ich lieber gar nicht erst anfangen. Aber jedenfalls wirst du bei mir kein als Essen getarntes Stück Pappe vorgesetzt bekommen, von dem irgendein überbezahlter Nahrungsmittelchemiker behauptet, es sei voller Vitamine.«
    Ich hob eine Augenbraue. »Kritisierst du etwa die Kochkünste meiner Mutter?«
    »Absolut.«
    Interessiert schaute ich zu, wie er die Einkaufstaschen leerte und Essenssachen auf den Tisch häufte. Er zeigte mir einige Zutaten, die sich für ein Sandwich eigneten: Wurst,

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