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Die Rebellion

Die Rebellion

Titel: Die Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Löwensteins lauter Befehl vom
Thron her. »Ich habe eine bessere Idee.«
Razor und Frost warfen sich zur Seite, und Energiestrahlen
aus Mund und Augen des Androiden zuckten in die Richtung,
wo sie vor einem Sekundenbruchteil noch gestanden hatten.
David und Kit warfen einen raschen Blick zum Thron und wichen schleunigst vor dem Androiden zurück, als sie erkannten,
was Löwenstein vorhatte. Der Schläfer von Grendel stand still
und regungslos an der Seite der Imperatorin, wie von einer
unsichtbaren Leine gehalten. Das Joch summte kurz, und das
Wesen schoß vor und stürzte sich auf den Androiden. Energiestrahlen zuckten aus seinen Augen und sengten das falsche
Gesicht der Furie weg. Darunter kam der nackte grinsende
Stahlschädel zum Vorschein. Siliziumdornen wuchsen aus dem
purpurnen Körperpanzer des Schläfers, und dann krachten die
beiden nichtmenschlichen Kreaturen aufeinander und maßen
ihre Kräfte.
Der Schläfer packte den Kopf der Furie mit beiden Händen
und riß ihn einfach ab, doch der Furie schien das überhaupt
nichts auszumachen. Ihre Hand schoß vor, und die stählerne
Klinge darin drang in den Unterleib des Schläfers ein und kam
auf der Rückseite wieder hervor. Dunkles Blut schoß aus der
Wunde und rann an den Beinen hinunter, aber der Schläfer
wich nicht zurück. Er beugte sich über den ungeschützten Nakken der Furie, und ein Energiestrahl schoß aus seinem Mund
durch die offene Wunde tief ins Innere des stählernen Leibs der
Maschine. Die Furie ruderte wild mit dem freien Arm und riß
den anderen, der noch immer das Schwert hielt, nach oben. Die
Klinge zerschnitt den Oberkörper des Schläfers in zwei Teile.
Einen Augenblick lang standen sie beieinander, als sammelte
jeder die Kraft für eine letzte, ultimative Anstrengung, dann
fielen sie gleichzeitig tot in den Schnee.
Lange Zeit sprach niemand ein Wort. Frost und Razor schoben sich vorsichtig heran und musterten die reglosen Körper.
Frost stieß die Furie mit der Stiefelspitze an, doch sie rührte
sich nicht mehr. David und Kit kamen herbei und riskierten
ebenfalls einen Blick. Sie mußten sich gegenseitig stützen, so
erschöpft waren sie. Ringsum rappelten sich die Höflinge langsam und mißtrauisch wieder auf die Beine und wischten Blut
und Schnee von ihren Kleidern.
»Ich frage mich, was aus dem echten LeBihan geworden ist«,
sagte David.
»Tot«, erwiderte Razor.
»Seid Ihr da sicher?« erkundigte sich Kit.
»Jedenfalls wäre es besser für ihn«, entgegnete Frost. »Das
Ding trug immerhin seine echte Haut.«
»Verdammt«, sagte Löwenstein träge und musterte die beiden nichtmenschlichen Körper. »Jetzt muß ich mir einen neuen
Schläfer kommen lassen. Entspannt Euch, liebe Untertanen.
Die Schau ist vorbei. Das war die einzige Furie, oder etwa
nicht, Lektronen?«
»Das war die einzige Furie«, antwortete die körperlose
Stimme. »Allerdings war es nicht die einzige Abweichung von
der Norm. Der Vikar Roger Geffen aus Kardinal Kassars Gefolge ist definitiv nicht menschlich. Ich kann nicht genau sagen, wer oder was er ist, aber nach meinen Sensoren zu urteilen, sind seine Körperstruktur und seine Organe mit Sicherheit
nicht menschlicher Herkunft. Ich kann nur vermuten, daß er ein
Fremdwesen ist, das sich als Mensch ausgibt.«
»Packt die Kreatur lebend!« kreischte Löwenstein. »Verdammt! Diesmal will ich ein paar Antworten hören!«
»Tut mir leid«, sagte Geffen. Er sah aus wie ein ganz normaler Akolyth in einer ganz normalen formellen Robe. »Aber ich
kann nicht bleiben. Ich habe noch einige andere Dinge zu erledigen. Land und Leute kennenlernen. Ihr wißt sicher, was ich
meine.«
Seine Arme und Beine verlängerten sich plötzlich, und der
Kopf schoß auf einem langgestreckten Hals nach oben. Geffens
Körper veränderte rasch die Form, absorbierte die Kleidung
nach innen, und auf dem dicker werdenden Kopf kamen und
gingen immer neue Gesichter. Von allen Seiten drängten Leute
heran. Das fremde Wesen wich zurück, fiel in sich zusammen
und spritzte auseinander wie eine Flüssigkeit. Einige der Höflinge versuchten, etwas davon aufzusammeln, doch die Einzelteile rannen durch ihre Finger wie Quecksilber, vereinigten
sich unvermittelt wieder zu einer einzigen Masse und sprudelten in die Luft. Razor und Frost versuchten mit ihren Schwertern danach zu stechen, doch das Fleisch der fremden Kreatur
bot den Klingen keine Angriffsfläche. Es teilte sich einfach und
floß hinterher ohne

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