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Die Rebellion

Die Rebellion

Titel: Die Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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einfach verschwinden.«
»Also schön«, sagte Schwejksam, entschlossen, sich nicht
vollkommen verwirren zu lassen. »Wie treten wir mit ihnen in
Verbindung?«
»Überhaupt nicht«, erwiderte Frost. »Wir sind noch nicht
einmal sicher, ob sie von unserer Existenz wissen. Was vielleicht ganz gut so ist. Warum sollten wir sie auf dumme Gedanken bringen?«
Schwejksam musterte Frost von der Seite und hob eine Augenbraue. »Und das Imperium ist zufrieden, wenn wir sie einfach in Ruhe lassen?«
»Es hat den Anschein. Sie besitzen nichts, was wir gebrauchen könnten, geschweige denn wirklich benötigen würden.«
»Und was, zur Hölle, machen wir dann hier?« brauste
Schwejksam auf.
»Wir behalten sie im Auge. Wir haben nicht die leiseste Ahnung, wozu sie imstande sind. Sie sind Leben ohne Form, und
das könnte auch bedeuten, Leben ohne Grenzen, wie wir sie
verstehen. Wer weiß, zu was sie fähig sind, wenn sie uns entdecken? Wenn sie sich entscheiden würden, diese Welt zu verlassen und zu einer bewohnten Welt überzusiedeln, könnten
wir in gewaltigen Schwierigkeiten stecken. Diese Lichtblitze
enthalten gewaltige elektrische Energien, und wir sind ziemlich
sicher, daß dort unten auch noch andere Kräfte existieren. Zusammengefaßt: Wir besitzen nichts, womit wir sie aufhalten
könnten, wenn sie beschließen, böse auf uns zu sein. Welchen
Sinn macht eine Waffe gegen jemanden, der keine physische
Existenz besitzt?«
»Großartig«, seufzte Schwejksam. »Einfach großartig. Noch
etwas, über das wir uns den Kopf zerbrechen müssen. Also
schön, wir können nicht mit ihnen sprechen, wir können sie
nicht bedrohen, und wir wissen nicht einmal mit Sicherheit, ob
sie unsere Existenz bemerken.«
»Ihr habt es erfaßt«, bestätigte Frost. »Wir können nichts
weiter unternehmen, als ein paar hundert Drohnen in die Atmosphäre zu schicken, um die Dinger im Auge zu behalten, und
dann verschwinden wir wieder.«
»Kommt zur Flotte und seht das Universum, hieß es immer«,
sagte Schwejksam schwer. »Erlebt neue und interessante Lebensformen … und lauft vor ihnen weg. Navigator, bringen Sie
uns hier raus. Mir brummt der verdammte Schädel.«

Der letzte Planet auf ihrer Patrouille war Epsilon IX , und das
bedeutete Hartanzüge. Die Gravitation betrug fünffach Standard, die Atmosphäre bestand aus einer Mischung hochgiftiger
Gase, und der Druck war ähnlich unerträglich wie am Grund
eines tiefen Ozeangrabens. Und was am schlimmsten war: Die
gesamte Oberfläche schien aus einer einzigen Schmiere zu bestehen; dickem, schleimigem Schlamm, der sich von Pol zu Pol
erstreckte. An manchen Stellen war der Schlamm kilometertief,
und das waren dann die Ozeane. An anderen Stellen wiederum
bedeckte er den Boden nur einige Zentimeter bis einen Meter,
und das nannte man dann Land. Es war das reine Chaos. Hin
und wieder wuchsen über Nacht Hügel aus dem Schlamm und
verbrachten den anschließenden Tag damit, langsam wieder in
sich zusammenzufallen.
    Hier und dort konnte man gewaltige künstliche Gebilde finden, die vielleicht Maschinen oder Gebäude darstellen sollten,
vielleicht aber auch nicht. Die eingeborene intelligente Spezies
hatte die Gebilde erschaffen, als ihr danach gewesen war, doch
sie hatte sich geweigert zu erklären, woher das Material
stammte oder welchen Zweck die Bauwerke erfüllten. Der
Schlamm selbst enthielt ein paar äußerst seltene und wertvolle
Spurenelemente, und diese wurden von einer eigens dazu konstruierten automatischen Verhüttungsanlage des Imperiums
extrahiert. Menschen konnten auf Epsilon IX nicht leben, auch
nicht innerhalb einer vollkommen abgeschirmten Basis; von
Menschen errichtete Konstruktionen versanken unweigerlich
nach einiger Zeit im Schlamm. Sie mußten andauernd wieder
geborgen werden, und das verschlang zuviel Geld.
    Die Verhüttungsanlage funktionierte nur deswegen, weil die
Eingeborenen sich darum kümmerten. Niemand wußte etwas
Genaueres über die Spezies. Sie schienen die einzigen Lebewesen auf dem gesamten Planeten zu sein, und das stellte einige
sehr interessante oder auch – je nach Blickwinkel – unappetitliche Fragen in den Raum. Zum Beispiel danach, wovon sie
lebten. Die Wesen besaßen eine mysteriöse Verbindung zu
dem planetenweiten Schlamm, die ihnen gestattete, zu gedeihen und sich zu vermehren, doch sie waren nicht besonders gut
darin, eine Erklärung hierfür oder für eines der anderen zahlreichen Rätsel abzuliefern. Sie blieben

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