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Die Rebellion

Die Rebellion

Titel: Die Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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so weiter. Ich wünschte nur, sie würden uns
ein einziges Mal jemanden schicken, der in der Freßhierarchie
ein wenig weiter oben steht. Ich hatte schon interessantere Unterhaltungen mit unserem Schlamm. Ihr Menschen könnt Euch
verdammt glücklich schätzen, daß unsere Spezies physisch an
das Ökosystem dieses Planeten gebunden ist. Wenn wir von
hier weg könnten, würden wir Euer Imperium innerhalb einer
einzigen Woche übernehmen.«
»Aber Ihr könnt nicht weg, und Ihr werdet gar nichts übernehmen«, entgegnete Frost kühl. »Also vergeßt meine Worte
nicht. Keiner spricht mit Fremden oder Rebellen, oder wir denken uns etwas wirklich Unangenehmes für Eure Welt aus. So,
das wäre alles. Wir gehen. Viel Spaß noch beim Spielen im
Schlamm.«
»Ich sehe keinen Grund für sexuelle Anzüglichkeiten«, erwiderte der Mann aus Schlamm. »Fühlt Euch frei, unsere Welt zu
verlassen, wann immer Ihr wollt. Am liebsten gleich. Auf Wiedersehen.«
Schwejksam wollte sich eben umdrehen und loslaufen, doch
er hielt inne, als er bemerkte, daß Frost reglos dastand. Er
konnte ihr Gesicht hinter dem schwarzen Helm aus Stahl nicht
erkennen, doch er wußte genau, daß sie die Kreatur aus
Schlamm nachdenklich anstarrte. Schwejksam konnte es förmlich spüren. Die mentale Verbindung zwischen ihnen beiden
war plötzlich wieder einmal sehr stark, und er wußte, was ihr
durch den Kopf ging. Frost wollte sehen, wie der Eingeborene
in Wirklichkeit aussah. Sie wollte seine Gestalt und das Wesen
sehen, das sich hinter der Maske aus Schlamm verborgen hatte.
»Hört auf, Frost«, sagte er leise. »Wir müssen es wirklich
nicht wissen.«
»Er respektiert uns nicht«, entgegnete sie. »Er fürchtet uns
nicht einmal. Ich will wissen, warum.«
»Hört auf Euren Partner«, empfahl der Mann – aus Schlamm.
»Ihr wollt es wirklich nicht wissen. Dieses Bild ist alles, was
Ihr zu verstehen imstande seid. Die Wahrheit über mich und
meine Rasse würde Euren beschränkten Verstand zerstören.«
Er unterbrach sich abrupt und starrte Frost mit verkniffenem
Gesicht an. »Was macht Ihr da? Euer Verstand … er entwindet
sich. An Euch ist etwas, das vorher noch nicht da war. Ihr seid
kein Mensch. Was seid Ihr?«
Frost starrte das Wesen an, die Stirn in angestrengte Falten
gelegt, und suchte in sich nach einer Kraft, von der sie nicht
gewußt hatte, daß sie überhaupt da war. Dieses Wesen da, dieser Mann aus Schlamm – irgend etwas war an ihm, etwas Größeres, Mächtigeres … Die schiere Größe machte Frost schwindeln, und ihr Kopf begann zu schmerzen, doch sie wandte den
Blick nicht ab. Es war tief unten im Schlamm, und es kam
langsam durch die Tiefen hinauf zu ihr. Es besaß Länge und
Breite und Tiefe und noch mehr Dimensionen, und vielleicht
würde sein Anblick ausreichen, um sie zu Stein erstarren zu
lassen wie einen Schmetterling, der von Medusas Blick gefangen wurde, aber Frost konnte nicht, wollte nicht wegsehen. Sie
mußte es wissen. Sie mußte wissen, wie … Schwejksam packte
Frost bei den Schultern ihres Hartanzugs, wirbelte sie herum
und schüttelte sie so hart, wie er nur konnte.
»Hört auf! Seht nicht hin! Ich kann sehen, was Ihr seht, und
es ist gefährlich! Wir sind nicht bereit, ein Wesen wie dieses zu
erblicken. Allein der Anblick würde ausreichen, um unsere
Augen erblinden zu lassen und uns wahnsinnig zu machen!
Seht weg, Investigator. Das ist ein Befehl!«
Schwejksams Verstand streckte einen Fühler aus, ohne daß er
so recht wußte, was er tat und vor allem wie, und langsam,
ganz langsam zwang er Frosts inneres Auge, sich zu schließen.
Das Bild dessen, was sich unter dem Schlamm verbarg, löste
sich plötzlich auf, und die starke mentale Verbindung zwischen
Frost und Schwejksam erstarb zu dem üblichen leisen Geräusch im Hinterkopf. Dann waren sie beide wieder in ihren
eigenen Köpfen und sahen nur noch das, was ihre physischen
Augen wahrnahmen. Frost erschauerte unwillkürlich.
»Danke, Kapitän. Ich … ich hatte mich verloren, jedenfalls
für eine Weile.«
»Laßt uns von hier verschwinden, Investigator. Wir haben
ihnen ihre Instruktionen überbracht. Alles andere geht uns einen verdammten Dreck an.«
»Wir dürfen nicht zulassen, daß sie uns vertreiben. Wir müssen ihnen klarmachen, wer hier das Sagen hat.«
»Ich habe das beunruhigende Gefühl, als wüßten sie das bereits«, erwiderte Schwejksam. »Laßt uns gehen.«
    Wieder auf der Brücke der Unerschrocken , wurde

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