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Die Rebellion

Die Rebellion

Titel: Die Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Gesicht.
Unsere Vorräte gehen zur Neige. Blutplasma, Betäubungsmittel, Medikamente. Die Schwesternschaft tut, was in ihrer
Macht steht, aber heutzutage gibt es überall im Imperium
Kämpfe, und unsere Ressourcen sind sehr dünn gestreut. An
manchen Tagen ist das hier kein Hospital, sondern ein
Schlachthof.«
»Seit wann dauern die bewaffneten Auseinandersetzungen
denn an, Bea?« fragte Toby mit vertraulicher Stimme, als gäbe
es nur sie beide.
»Seit Generationen«, antwortete Beatrice grimmig. »Menschen wurden hier geboren, lebten ihre Leben und starben hier,
und sie kannten nichts anderes als den Krieg. Natürlich ist er
eskaliert, seit die Wolfs die Fabrik übernommen haben. Wegen
der bevorstehenden Zeremonie steht für beide Seiten im Augenblick besonders viel auf dem Spiel. Trotzdem war es nur
das wachsende Interesse der Öffentlichkeit, das uns wegen der
Vorgänge hier alarmierte und die Schwesternschaft überzeugte,
eine Mission zu entsenden. Wenn sie wüßten, was hier wirklich
geschieht, würden sie mehr Hilfe schicken. Ich weiß, daß sie
das tun würden. Aber die Wolfs kontrollieren jede Kontaktaufnahme mit der Außenwelt.«
»Von welcher Sorte Krieg sprechen wir hier, Bea?« fragte
Toby und brachte sie wieder zum Thema zurück.
»Ziemlich primitiv. Sie führen einen Grabenkrieg. Seit Dekaden immer das gleiche Schema. Beide Seiten graben Tunnel,
doch die überlebende Fauna von Technos III lebt unterirdisch,
und sie mag keine Konkurrenten. Ein längerer Kampf an der
Oberfläche ist wegen des Wetters so gut wie unmöglich. Es
ändert sich so unberechenbar, daß Artilleriebeschuß undurchführbar ist. Das gleiche gilt für Luftunterstützung. Und wenn
der Wind erst bläst, dann fliegt so viel Dreck und Metall durch
die Luft, daß die Schüsse des Feindes selbst auf kürzeste Distanz abgelenkt werden. Also kämpft man Mann gegen Mann,
Stahl gegen Stahl, stürmt aus seinen Gräben und trägt es im
Niemandsland zwischen der Fabrik der Wolfs und den Positionen der Rebellen aus. Die Front wogt ununterbrochen hin und
her, aber nichts ändert sich wirklich. Beide Seiten sind sich
ebenbürtig …, obwohl das Eintreffen der Kirchentruppen einen
entscheidenden Vorteil darstellen sollte.«
»Jesuitenkommandos haben mit ihren Elitetruppen den Widerstand schon auf vielen Planeten beseitigt«, bestätigte Toby.
» Technos III ist kein gewöhnlicher Planet«, erwiderte Bea
tonlos. »Die Rebellen hier kämpfen seit Generationen. Soweit
die Aufzeichnungen zurückreichen. Und sie haben immer wieder Neues dazugelernt und sind besser geworden. Verdammt,
sie züchten seit Jahrhunderten Krieger heran. Und dann ist da
noch das Wetter. Man muß übermenschlich sein, wenn man
hier auch nur überleben will. Und genau das ist das Problem
mit dem Krieg auf Technos III. Seht Euch doch in diesem Zelt
um! Es gibt nur einen einzigen Grund, warum wir nicht in
Verwundeten ersticken: Die meisten von ihnen halten gar nicht
lange genug durch, um bis hierher zu kommen. Sie sterben
wegen der Hitze oder der Kälte, wegen der Eisstürme oder der
Orkane. Trotzdem kommen ständig genug neue Fälle, um uns
in Atem zu halten, selbst wenn wir keine Medikamente und
kein Blutplasma mehr besitzen und die Patienten festhalten
müssen, während die Chirurgen sie auseinanderschneiden und
wieder zusammennähen in der schwachen Hoffnung, daß der
Schock sie nicht auf der Stelle umbringt.«
Toby beugte sich ein wenig vor und unterbrach die Schwester sanft. Sie begann sich zu wiederholen, und er mußte dafür
sorgen, daß sie nicht abschweifte. Er war hin- und hergerissen
zwischen dem Verlangen, so viel gutes Material zu gekommen
wie nur irgend möglich, und dem Wissen, daß mit jeder Minute, die er hier verbrachte, die Gefahr stieg, daß irgend jemand
in der Fabrik seine und Flynns Abwesenheit bemerkte und
zwei und zwei zusammenzählte. »Wieviel Personal befindet
sich bei Euch, Bea? Wie viele Helfer?«
»Wir haben zwei Chirurgen und fünf Schwestern zur Versorgung der Kranken. Wir hatten noch einen dritten Chirurgen,
doch er zerbrach unter dem Druck, und ich mußte ihn zurückschicken. Er wollte nicht gehen. Er weinte sogar, als wir ihn
zum Transporter brachten, aber er war mit den Nerven viel zu
sehr herunter, selbst für unsere Maßstäbe. Ich warte noch immer auf einen Ersatzmann. Technos III steht auf keiner Dringlichkeitsliste sehr weit oben. Für die meisten Leute ist es nur
ein Name. Auch ich bin nur

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