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Die Rebellion

Die Rebellion

Titel: Die Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Blick nach vorn, in der Hoffnung, eine weitere Unterhaltung mit der Alten zu vermeiden.
Ohnesorg mußte ein Grinsen unterdrücken. Sturm war in seinen jungen Tagen ein richtiger Schürzenjäger gewesen. Neben
Jakob seufzte Ruby schwer, und Ohnesorg wandte ihr seine
Aufmerksamkeit zu. Sie schnitt eine Grimasse, und ihre
Mundwinkel bogen sich schmollend nach unten.
    »Ich hasse es, zu Fuß zu gehen«, sagte sie beiläufig. »Ich bin
Kopfgeldjägerin und keine Gesundheitsfanatikerin. Wo stecken
nur all diese Tunnelratten und tödlichen Kreaturen? Ich könnte
dringend ein wenig Abwechslung gebrauchen. Ich bin schließlich nicht als Tourist nach Technos III gekommen. Wann kann
ich endlich wieder jemanden oder etwas töten?«
    »Ich mag sie«, meldete sich Dürr & Hager #32 zu Wort. »Sie
ist aus dem richtigen Holz geschnitzt.«
Die Rebellen marschierten weiter. Und weiter. Sturm hatte
immer größere Schwierigkeiten, das Tempo mitzuhalten, selbst
mit der aufmunternden Gespenster-Alice an seiner Seite. Ohnesorg hatte Schuldgefühle. Mit jedem Tag sah er jünger aus und
fühlte sich auch so, und Sturm wirkte älter. Einst waren sie
Waffenbrüder gewesen, doch inzwischen sahen sie eher aus
wie Vater und Sohn. Sturm hatte bisher noch nichts gesagt,
aber Ohnesorg wußte, daß sein alter Freund sich der wachsenden Unterschiede zwischen ihnen beiden bewußt war. Ohnesorg versuchte, sich deswegen nicht zu sehr den Kopf zu zerbrechen. Ihm gefiel die Vorstellung nicht, daß er vielleicht zu
einer ganz anderen Person werden könnte. Auch dann nicht,
wenn er sich zum ersten Mal seit Jahren wieder lebendig fühlte. Jakob ließ sich zurückfallen und ging neben Sturm her, und
im gleichen Augenblick überlegte er, ob aus Freundschaft oder
Mitleid.
»Warum mußten wir nur jemals herkommen?« fragte ihn
Sturm leise. »Krieg ist eine Sache für junge Männer. Wir sind
zu alt dafür, Jakob. Wir sollten in einer Taverne an einem
warmen Feuer sitzen und unglaubliche Geschichten aus unserer
Jugend erzählen. Wir haben uns das verdient. Wir haben genug
Blut vergossen und genügend Schlachten geschlagen. Warum
geht das jetzt alles wieder von vorne los?«
»Weil der Krieg noch nicht vorüber ist«, erwiderte Jakob
Ohnesorg. »Wir haben einen Eid geschworen, erinnerst du
dich? Wir schworen auf unser Blut und unsere Ehre, daß wir
gegen das Imperium kämpfen, bis es entweder fällt oder wir tot
sind.«
»Das ist ein Eid, wie junge Männer ihn schwören«, sagte
Sturm. »Junge Männer, die nichts über den Krieg, die Politik
oder die Realitäten wissen, die im Imperium herrschen.«
»Willst du damit sagen, daß du nicht mehr an unsere Sache
glaubst?«
»Natürlich nicht! Ich bin hier, oder etwa nicht? Ich sage nur,
daß es an der Zeit ist, jemand anderen die Fahne tragen zu lassen. Jemanden, der jünger ist, dem die Kälte in den Knochen
nichts ausmacht und der nicht jeden Morgen aufwacht und sich
beinahe die Lungen aus dem Leib hustet. Wir haben unseren
Teil getan. Und ich bin zu alt, um auf einer fremden Welt neben fremden Leuten zu sterben, während ich darum kämpfe,
ein paar Klone aus einer Fabrik zu befreien!«
»Du wirst bald neue Kraft finden«, entgegnete Ohnesorg ohne rechte Überzeugung. »Dann wirst du dich wieder besser
fühlen.«
»Hör verdammt noch mal auf, so gönnerhaft mit mir zu reden, Ohnesorg«, brauste Sturm auf. Danach schritten die beiden Freunde für eine Weile schweigend nebeneinander her …
… bis der Ausgestoßene an der Spitze unvermittelt stehenblieb und die Hand hob, um den hinter ihm Gehenden ein Zeichen zu geben. Alles stand leise im Lichtschein der Laternen
beisammen, starrte in die Finsternis voraus und lauschte angestrengt.
Sturm blickte sich besorgt um, doch Ohnesorg und die Gespenster-Alice waren zu sehr mit Lauschen beschäftigt, um auf
ihn zu achten. Ohnesorg runzelte die Stirn und konzentrierte
sich. Dann griff er mit seinen veränderten Sinnen hinaus. Von
irgendwo voraus im Tunnel konnte er ein leises, regelmäßiges
Stapfen hören, das sich immer und immer wieder selbst überlagerte.
»Was ist das?« fragte er leise. »Was kommt da auf uns zu?«
»Tunnelratten der Wolfs«, antwortete die Gespenster-Alice.
»Sie besitzen Geräte, mit denen sie Bewegungen in der näheren
Umgebung feststellen können. Sie sind bereits ziemlich nah.
Macht Euch bereit.«
Im gleichen Augenblick hatte jeder eine Waffe in der Hand.
Meist Schwerter oder Äxte und hin und wieder eine

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