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Die Rebellion

Die Rebellion

Titel: Die Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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stachelbewehrte Kette. Ohnesorg und Ruby Reise stellten sich automatisch nebeneinander auf, die Schwerter bereit, und überließen
Sturm sich selbst. Sturm starrte auf ihre schweigenden Rücken
und hob unsicher das eigene Schwert. Das Stapfen kam näher
und näher. Ohnesorgs freie Hand schwebte über dem Disruptor
an seiner Hüfte, doch er zog die Waffe nicht. Die Vorstellung
eines querschlagenden Energiestrahls in diesem beengten
Raum gefiel ihm überhaupt nicht. Er hoffte nur, die Soldaten
der Wolfs würden genauso darüber denken wie er. Die Wand
zu seiner Rechten brach plötzlich vom Boden bis zur Decke
auseinander, und Männer in gepanzerten Kampfanzügen drängten in den Tunnel. Sie bewegten sich überraschend schnell unter dem leisen Wimmern der unterstützenden Servomechanismen und gingen mit massiven Äxten und Langschwertern, die
so schwer waren, daß sie nur mit Hilfe der servounterstützten
Kampfanzüge handhabbar waren, auf die dicht zusammengedrängte Gruppe von Rebellen los.
Die beiden Parteien prallten aufeinander. Die Rebellen
schossen zwischen den langsameren Wolf-Soldaten hindurch,
umkreisten sie und suchten mit blitzenden Schwertern und Äxten die Schwachstellen ihrer Gegner. Es war nicht viel Platz
zum Manövrieren in dem engen Tunnel. Statt dessen gab es ein
ständiges Hin- und Herwogen einer kochenden Masse von
Körpern, die gegeneinander brandeten und gerade eben lange
genug auf einem Fleck stehenblieben, um einen Schlag gegen
einen Gegner zu führen, bevor sie sofort wieder davonschlüpften. Wer fiel oder niedergetrampelt wurde, besaß
kaum eine Chance, wieder auf die Beine zu kommen. Schwerter und Äxte prallten wirkungslos von den dicken Kampfpanzern der Wolf-Söldner ab, doch es gab auch Schwachstellen,
verletzliche Gelenke und Verbindungen, wenn man wußte, wo
man danach suchen mußte. Dennoch konnten die gepanzerten
Söldner ein Dutzend Treffer einstecken und unverletzt weiter
vorrücken, während ein einziger Schlag mit ihren servounterstützten Waffen einen Rebellen glatt in zwei Teile hieb. Und es
gab weit mehr gepanzerte Soldaten als Rebellen.
Einer nach dem anderen fielen die Ausgestoßenen, und weiter und weiter wurden die Überlebenden in den Tunnel zurückgedrängt. Drei der Gepanzerten waren ebenfalls gefallen, außer
Gefecht gesetzt von Treffern am Hals oder in die Augen, aber
das waren erst drei von vielen. Die Ausgestoßenen kämpften
verbissen weiter, fest entschlossen und unverzagt. Ihre lange
Anpassung an die extremen Bedingungen von Technos III hatte
sie zu mehr als einfachen Menschen gemacht, und sie waren
weit besser an die Bedingungen unter der Erde gewöhnt. Sie
umschwärmten die Gepanzerten, duckten sich mit beinahe unmenschlichem Geschick unter ihren Schlägen hinweg oder
wichen zur Seite aus, und während der ganzen Zeit ließen sie
niemals in ihren Angriffen nach. Und langsam, ganz langsam,
Schritt um Schritt verlangsamte sich der Rückzug.
Mitten im dichtesten Gewühl stand Ruby Reise und schwang
das Schwert mit beiden Händen. Ihre Klinge zischte in einem
engen Bogen herum und durchtrennte sauber den Hals eines
gepanzerten Soldaten. Der behelmte Kopf hüpfte über das
Meer wogender Schultern davon, bevor er endlich zu Boden
polterte. Auf dem blutigen Gesicht hinter dem Visier war noch
immer der gefrorene Ausdruck des Erstaunens zu sehen. Ohnesorg lachte laut und brüllte seine Anerkennung hinaus. Er hieb
mit dem Schwert nach einem Söldner, doch die Klinge prallte
wirkungslos von seinem plötzlich hochgerissenen Arm ab. Die
Wucht des Schlages prellte Ohnesorg das Schwert aus der
Hand, und die Waffe verschwand im Chaos aus kämpfenden
Leibern. Der Wolf-Söldner grinste und riß das Schwert zum
tödlichen Streich hoch. Ruby sah es und schrie auf, aber sie
war zu weit weg, um Jakob zu helfen. Blinde Wut flackerte in
Ohnesorg auf, und er schlug seinem Gegenüber mit aller Kraft
die geballte Faust gegen den Brustpanzer. Sie durchbrach die
Platte und drang in die Brust des Mannes ein. Der Soldat schrie
entsetzlich, als Ohnesorgs Hand sich um sein Herz schloß und
es herausriß. Ohnesorg hielt das noch schlagende Herz triumphierend erhoben. Blut strömte über seinen Arm, während er
laut schallend lachte.
Für einen kurzen Augenblick schien die Schlacht zu erlahmen. Jeder blieb wie angewurzelt an Ort und Stelle stehen, und
alles blickte zu Ohnesorg. Dann ging es wieder weiter, doch
diesmal waren es die Rebellen, die

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