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Die Rebellion

Die Rebellion

Titel: Die Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Eurem
Leben die Wahrheit. Was hier auf Technos III geschieht, könnte jedem von Euch zustoßen. Wenn irgendein Aristo Euren
Planeten haben will, dann kann er ihn sich nehmen, und niemand wird ihn daran hindern. Wenn er dann beschließt, Euch
alle zu Tode zu schinden, dann wird niemand eine protestierende Stimme erheben, solange nur alle daran verdienen. Die
Imperatorin rafft mehr und mehr Macht an sich und verlangt
mehr und mehr von ihren Untertanen, alles im Namen einer
Invasion fremder Mächte, die vielleicht niemals stattfinden
wird. Das Parlament kann Löwenstein nicht aufhalten. Es ist
faul und korrupt geworden, genau wie unsere Aristokraten.
Was Ihr auch immer besitzt, sie können es Euch wegnehmen.
An was auch immer Ihr glaubt, sie können es zerstören. Und
sie werden es tun, wenn niemand sie aufhält.
    Ich bitte Euch nicht, loszurennen und unserer Rebellion beizutreten. Noch nicht. Vergeßt nur nicht, was Ihr heute gesehen
und gehört habt, und denkt darüber nach. Hört nicht auf die
Lügen, die das Imperium Euch über uns Rebellen erzählt. Wir
sind genau wie Ihr, mit der einzigen Ausnahme, daß wir unser
Leben einer einfachen Wahrheit gewidmet haben. Daß nämlich
alle Menschen, ob Klone oder Esper oder Normalgeborene,
gleich geschaffen sind und das gleiche Recht haben, über ihr
Schicksal zu bestimmen. Ihr könnt uns helfen. Wenn Ihr wollt
…«
    Und in diesem Augenblick wurden im gesamten Imperium
die Schirme dunkel. Statik summte und knisterte eine Weile,
bevor die lokalen Sender das Programm übernahmen und eilig
andere Sendungen zeigten. Später würde man die Unterbrechung des Programms als einen weiteren Streich der Kyberratten abtun. Nichts davon wäre echt gewesen. Niemand mußte
sich wegen irgend etwas Gedanken machen. Die Zuschauer
würden die wirklichen Umstände auf Technos III bald mit eigenen Augen sehen können, da die Wolfs den Kameras großzügig erlaubten, bei der Fertigstellung des ersten neuen Antriebsaggregats im Rahmen einer Zeremonie in genau zwei
Tagen dabeizusein.
    Zurück auf Technos III , an der Oberfläche außerhalb des Fabrikkomplexes, senkte Kardinal Kassar mit befriedigtem Grinsen den Disruptor. Ein einziger Schuß hatte ausgereicht, um die
Hauptsendeantenne der Fabrik in Stücke zu schießen und alle
hinausgehenden Sendungen zu unterbinden. Er blickte sich
selbstzufrieden um, als Daniel und Stephanie über den Abhang
herangestürmt kamen, dicht gefolgt von Toby und diesem
schrecklichen Flynn. Kassar grinste ihnen zu und winkte herrisch in Richtung der zerstörten Antenne.
    »Ich möchte meinen, das wird die Rebellen in Zukunft daran
hindern, weiterhin ihre vergifteten Lügen durch Eure Antenne
nach draußen zu senden. Offen gesagt, ich bin höchst überrascht, daß niemand Sicherungen gegen derartigen Mißbrauch
eingebaut hat.«
    »Rein zufällig irrt Ihr Euch«, entgegnete Stephanie in einem
so kalten Ton, daß ein Schneemann beim Klang ihrer Stimme
erzittert wäre. »Wenn die Rebellen ein paar Augenblicke länger auf Sendung geblieben wären, hätten meine Sicherheitsleute die Quelle ihres Signals zurückverfolgen können, und wir
wären imstande gewesen, Männer loszuschicken und ihr Material zu zerstören. Aber dank Eurer Heldentat haben wir nicht
nur keine Idee, von wo aus die Rebellen gesendet haben, sondern Ihr habt auch soeben unsere einzige Verbindung mit der
Außenwelt zerschossen. All unsere anderen Antennen waren
mit dieser hier zusammengeschaltet. Ohne sie haben wir keinerlei Verbindung mehr mit dem Imperium. Was bedeutet, daß
die Zeremonie, die auf persönlichen Befehl der Herrscherin in
zwei Tagen live übertragen werden sollte, nicht mehr stattfinden kann. Es sei denn, Eure Leute finden einen Weg, die verdammte Sendeantenne wieder zusammenzubauen.«
    »Ah«, sagte Kassar. »Jaaah …«
»Vielleicht darf ich auch darauf hinweisen«, meldete sich
Toby zu Wort, der den Augenblick vielleicht ein wenig zu sehr
genoß, »daß ich, hättet Ihr die Antenne nicht zerschossen, sicherlich imstande gewesen wäre, in wenigen Stunden eine Gegendarstellung zu bringen und jeden Schaden zu beheben, ganz
gleich, was die Sendung angerichtet haben mag. Eine verdammte Menge Leute werden ziemlich unerfreut über Euch
sein, Kardinal, wenn Eure Männer die Antenne nicht wieder
zum Funktionieren bringen, und zwar verflucht schnell.«
Kassar blickte auf die zerfetzten Einzelteile der Antenne, die
über den Metallabhang zerstreut

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