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Die rebellischen Roboter: Science-fiction-Roman

Titel: Die rebellischen Roboter: Science-fiction-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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Verkaufsidee wert sein mag, der Gedanke, sie für die Weltraumforschung zu verwenden, ist mindestens ebensoviel wert – wenn nicht mehr. Finden Sie nicht?« Er schaute sich fragend um.
»Der Gedanke der Weltraumerforschung stammt von der Bundesregierung«, sagte ich.
»Dann eben meine Modifizierung«, sagte er. »Ich finde, der Handel ist fair.«
»Ich verstehe nicht, was Sie meinen, Mr. Barrows«, sagte Pris. »Ihre Idee, das Simulacrum, das einem Menschen so ähnlich sieht, daß man es nicht davon unterscheiden kann… und unsere, es auf den Mond zu bringen, in ein modernes kalifornisches Ranchhaus mit zwei Schlafzimmern, und es Familie Edwards zu nennen.«
»Das war Louis' Idee!« rief Maury verzweifelt. »Nicht wahr, Louis?«
»Ja«, sagte ich. Jedenfalls nahm ich es an. Wir müssen hier raus, dachte ich. Wir werden immer weiter an die Wand getrieben.
»Wie schmeckt Ihnen der Drink?« sagte Barrows zum Lincoln.
    »Nicht schlecht. Aber die Sinne werden gedämpft.« Er nippte aber weiter.

    Das fehlt uns noch, dachte ich. Gedämpfte Sinne!

    X
    An diesem Punkt gelang es uns, für diese Nacht Schluß zu machen.
»Hat mich sehr gefreut, Mr. Barrows«, sagte ich und streckte ihm die Hand hin.
»Ganz meinerseits.« Er gab mir die Hand, dann Maury und Pris. Der Lincoln stand ein wenig abseits und schaute traurig zu… Barrows bot ihm nicht die Hand, er verabschiedete sich auch nicht von ihm.
Wir gingen die dunkle Straße zurück zum Büro und sogen die Nachtluft tief in uns ein.
Im Büro holten wir sofort den Whisky heraus und füllten die Becher.
»Wir sind in Schwierigkeiten«, sagte Maury.
Wir anderen nickten.
»Was meinen Sie?« fragte Maury das Simulacrum. »Welche Ansicht haben Sie über ihn?«
»Er ist wie ein Krebs, der sich durch Seitwärtskriechen vorwärtsbewegt«, erwiderte der Lincoln.
»Und das heißt?« fragte Pris.
»Ich weiß, was er meint«, sagte Maury. »Der Mann hat uns so in die Enge getrieben, daß wir nicht mehr wissen, was wir tun. Wir sind Naivlinge. Naivlinge! Und du und ich…« Er sah mich an. »Wir nennen uns Verkäufer. Dabei sind wir ausgequetscht worden; wenn wir nicht den Rückzug angetreten hätten, würde ihm jetzt hier alles gehören.«
    »Mein Vater«, begann ich.
    »Dein Vater!« sagte Maury bitter. »Er ist dümmer als wir. Wenn wir uns nur nie mit diesem Barrows eingelassen hätten. Jetzt werden wir ihn nie mehr los – nicht, bis er hat, was er will.«
»Wir brauchen ja nicht mit ihm zu verhandeln«, meinte Pris.
»Wir können ihn nach Seattle zurückschicken«, schlug ich vor.
»Macht keine Witze! Wir können ihm gar nichts sagen – er wird morgen früh munter an die Tür klopfen, uns verfolgen, uns mürbe machen – «
»Ich glaube, Barrows ist verzweifelt«, sagte ich. »Sein ehrgeiziger Plan scheitert, die Kolonisierung des Mondes. Habt ihr nicht auch das Gefühl? Wir haben es nicht mit einem mächtigen, erfolgreichen Mann zu tun. Er hat alles in den Landkauf auf dem Mond gesteckt, um Kuppeln zu bauen, damit Wärme und Luft nicht entweichen können – und er kann die Leute nicht dazu bewegen, daß sie sich dort niederlassen. Er tut mir leid.«
Alle starrten mich an.
»Barrows hat sich diesen Betrug als letzten Versuch einfallen lassen«, fuhr ich fort, »diesen Schwindel mit Siedlungen voller Simulacra, die sich als menschliche Kolonisten ausgeben. Das ist ein Plan, der nur der Verzweiflung entspringen kann. Er kann selbst nicht damit rechnen, daß er irgend jemanden zu täuschen vermag. Der Staat würde das sofort bemerken.«
»Und wie?« fragte Maury.
»Das Gesundheitsministerium überprüft jede auswanderungswillige Person. Wie will Barrows sie auch nur von der Erde wegbringen?« – »Hört mal«, sagte Maury. »Es geht uns nichts an, wie sinnvoll sein Plan ist. Wir können das nicht beurteilen. Das wird nur die Zeit klären, und wenn wir nicht mit ihm ins Geschäft kommen, klärt auch sie es nicht.« .
    »Das finde ich auch«, sagte Pris. »Wir sollten uns darauf beschränken, zu entscheiden, was für uns herausspringt.« »Gar nichts, wenn er erwischt wird und ins Gefängnis kommt«, entgegnete ich. »Und das wird der Fall sein. Das verdient er auch. Ich sage euch, wir müssen uns zurückziehen, wir dürfen mit diesem Mann überhaupt keine Geschäfte machen. Es ist unsicher, riskant, unehrlich und ausgesprochen dumm. Unsere eigenen Ideen sind schon verrückt genug.«
    »Könnte Mr. Stanton hier sein?« sagte der Lincoln.
»Was?« fragte Maury.
»Ich glaube, es wäre

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