Die Regeln der Arbeit
und skeptisch. Die Annahme, dass andere einfach andere Regeln haben, ohne dass Sie wissen, welche, bewirkt, dass Sie aufgeschlossen und aufmerksam sind, vorsichtig, aber erwartungsvoll, ansprechbar, aber nicht vertrauensselig, reaktionsbereit, aber nicht einfältig.
Es ist ein bisschen wie ein Experte in Sachen Kriegskunst:
Sie sind auf der Hut und immer bereit, aber nicht angespannt oder aggressiv.
Sie bleiben flexibel und beweglich wie eine Katze und können jedem Wurfgeschoss ausweichen, ohne eine Kampfposition einnehmen zu müssen.
Sie sind für alle Widrigkeiten gerüstet, denn Sie sind geerdet und haben Ihre Mitte gefunden.
Niemand mag ein schwarzes Schaf, eine weiße Krähe oder einen Fisch, der nicht mit dem Schwarm, sondern in die entgegengesetzte Richtung schwimmt. Dieser Abschnitt erklärt Ihnen, wie Sie ein Teil des Ganzen werden, wie Sie in der Masse aufgehen', um nicht als Außenseiter außen vor zu sein. Sie dürfen herausragen, um ein Rudelführer` zu sein, besser und tüchtiger als die anderen zu sein, aber Sie sollten immer noch „einer von uns" sein und das Spiel mitspielen können.
Jedes Unternehmen,jede Firma,jede Branche,jede noch so kleine Bürogemeinschaft hat ihre eigene Unternehmenskultur. Das Wissen, worin diese Unternehmenskultur besteht, ist Ihr Wettbewerbsvorteil - Ihr Schlüssel zum Erfolg.
Die Kultur zeichnet sich aus durch die Art und Weise, wie die Mitarbeiter ihre Arbeit machen. Die Unternehmenskultur wird zuweilen vom Unternehmen selbst bestimmt, aber meistens mehr von den Leuten, die es ausmachen - sie wächst organisch und ohne festen Plan oder Strategie. Wenn Sie diese Kultur nicht kennen - oder sie nicht praktisch anwenden -, ziehen Sie früher oder später den Kürzeren und werden leicht ausgenützt oder nicht mehr ernst genommen.
Denken Sie immer daran: Ungefähr7o Prozent aller Entlassungen erfolgen nicht deswegen, weil jemand seinen Job nicht richtig gemacht hat, sondern weil er oder sie die Gesetze der Firmenkultur nicht verstanden hat, also einfach nicht ins Team passt.
Ich gebe Ihnen ein Beispiel. Ein großes, angesehenes Design-Studio namens BMD suchte neue Mitarbeiter. Als Bruce Mau, die Eigentümer des Unternehmens, neue Mitarbeiter suchte, schrieb er ein Quiz mit ungefähr 4o Fragen, darunter auch diese: „Wer machte einen Film, der nur aus der Farbe Blau bestand?" (Derek Jarman, natürlich.)
Bruce stellte seine Anzeige unter die Überschrift: „Meiden Sie Felder. Springen Sie über Zäune." Mit dieser Anzeige köderte er einige der besten, begabtesten Top-Designer, für ihn zu arbeiten - besser gesagt, mit ihm zu arbeiten, denn das trifft seinen Umgangsstil mit seinen Mitarbeitern eher.
Welche Unternehmenskultur, meinen Sie, kultiviert Bruce? Wie würden Sie dahin einpassen? Was würde Bruce wohl von Ihnen erwarten?
Sie müssen sich nicht in die Unternehmenskultur einkaufen, Sie müssen auch nicht an sie glauben - Sie müssen lediglich hineinpassen. Wenn alle in der Firma Golf spielen, dann tun Sie es auch. Ich weiß, Sie mögen Golf nicht, aber tun Sie es trotzdem, wenn es das ist, was man braucht, um dazuzugehören. Natürlich ist es Ihr gutes Recht, sich zu fragen, ob Sie überhaupt dazugehören wollen. Sie können sich fragen, ob Sie wirklich Golfspielen wollen, nur um dabei zu sein. Aberwenn Sie ein Regelbefolger sind und wirklich weiterkommen und erfolgreich werden wollen und wenn Sie Teil einer bestimmten Firma sein wollen, in der Golfen zur gemeinsamen Unternehmenskultur gehört, dann müssen Sie sich dem anpassen und auch Golf spielen.
„SIE MÜSSEN SICH NICHT IN DIE UNTERNEHMENSKULTUR EINKAUFEN, SIE MÜSSEN AUCH NICHT AN SIE GLAUBEN - SIE MÜSSEN LEDIGLICH HINEINPASSEN."
Sich anzupassen bedeutet, fähig zu sein, der Unternehmenskultur zu folgen, und die Sprache ist ein wichtiger Teil derselben. Sie können das Spiel verlieren, wenn Sie nicht den richtigen Jargon benützen oder zur falschen Zeit die Computer-Fachspracheverwenden. Wenn alle um Sie herum seltsam sprechen, dann tun Sie es eben auch. Nein, es geht jetzt nicht darum, zu diskutieren, ob Sie einer seltsamen Firma angehören wollen oder nicht - das müssen Sie mit sich allein ausmachen, zum Beispiel, wenn Sie mal nicht schlafen können.
Wenn Ihr Boss für Personal, Produkte und Bilanzen irgendwelches Fachchinesisch benutzt, dann tun Sie es auch. Es ist nicht Ihre Aufgabe, ihn zu erziehen, ihn eines Besseren zu belehren, ihm etwas mehr Klasse zu geben, ihn
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