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Die Reise der Jona

Die Reise der Jona

Titel: Die Reise der Jona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
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Brik den Raum und marschierte hinüber zur Waffenkontrollkonsole, während Hardesty zu seinen Offizieren am Holotisch herunterkam. Korie blickte ihn fragend an. Wollen Sie übernehmen?
    »Machen Sie weiter«, sagte Hardesty.
    Korie wandte sich an Hodel. »Sobald wir das Zielgebiet erreicht haben, gehen Sie auf null Komma null null zwo herunter. Lassen Sie uns ein bißchen herumfahren und sehen, was los ist. Halten Sie den Alarm auf allen Stationen aufrecht.«
    »Wollen Sie auf Stufe Gelb?« fragte Tor.
    »Nein. Noch nicht.«
    »Schiff stabil«, meldete Hodel. »Null Komma null null zwo.«
    »Wir nähern uns dem Rendezvouspunkt«, meldete Jonesy. Er überprüfte seinen eigenen Schirm unter dem Holotisch. »Immer noch keine Signatur.« Er warf einen besorgten Blick zu Tor. Sie ignorierte ihn.
    »Mister Hodel, bereitmachen zum Kollabieren der Blase.« Korie blickte zu Hardesty. »Mit Ihrer Erlaubnis, Sir. Es gibt keinen Hinweis auf die Burke. Wir haben sowohl Lang- als auch Kurzstreckenabtastungen durchgeführt. Keine Spur von einem Welleneffekt. Da draußen ist nichts.«
    »Und Sie meinen, die Burke versteckt sich?«
    Korie nickte. »Sie sollte uns mittlerweile entdeckt und ihre Anwesenheit verraten haben. Ich möchte in den Normalraum zurück und nachsehen, ob sie dort herumkreuzt. Vielleicht gibt es einen guten Grund, aus dem sie Verstecken spielt.«
    Hardesty dachte nach. »In Ordnung, machen Sie das.«
    Korie drehte sich zu Hodel um: »Hyperraumblase kollabieren.«
    »Kollabiert.«
    Die große Hyperraumblase rings um das Raumschiff faltete sich innerhalb eines winzigen Augenblicks zusammen, und die LS-1187 befand sich wieder im Normalraum. Aber ihre Unterlichtgeschwindigkeit war noch recht hoch.
    »Normalraum bestätigt«, meldete Hodel. Er drehte sich zu seiner Hauptkonsole um. »Beginnen jetzt mit Bremsmanöver. Einhundertfünfzig g?«
    »Wenn Mister Leen keine Einwände hat?« Korie grinste. Er hatte die letzten Worte so laut gesprochen, daß jeder in der Kommandozentrale mithören konnte. »In Ordnung, wir bleiben in Alarmbereitschaft. Wenn sich jemand an uns heranzuschleichen versucht, haben wir weniger als dreißig Sekunden, um wieder in die Sicherheit des Hyperraums zu wechseln.«
    Tor blickte von ihrem Schirm auf. »Ich habe die Burke gefunden.« Sie runzelte die Stirn, während sie Einzelheiten ablas. »Das ergibt keinen Sinn. Die Burke liegt am verabredeten Treffpunkt, genau, wo sie sein sollte – aber sie ist absolut ruhig.«
    »Zweihundertsechzig Megaklicks und sinkend«, meldete Jonesy. Er blickte über seinen Schirm hinweg zu Tor, und sein Gesicht drückte Verwirrung aus. »Ist sie zerstört?«
    Korie sah zu Hardesty. »Da läuft irgend etwas nicht nach Plan…« Er drückte einen Knopf, und das Hologramm blitzte auf und zeigte die Abfangvektoren.
    »Soll ich sie anrufen?« fragte Tor.
    Korie wußte nicht weiter. »Sie muß mitbekommen haben, daß wir hier sind.«
    »Meinen Sie, das Schiff ist tot?«
    »Ich meine gar nichts. Es ist noch zu früh.« Er blickte zu Hardesty. »Sir?«
    Die Stimme des Kapitäns klang beinahe so unbeteiligt wie die von Harlie. »Bisher sind Sie nach dem Lehrbuch vorgegangen, Mister Korie. Und das ist auch vollkommen richtig so. Das Flottenkommando weiß genau, warum es diese Prozeduren will.«
    »Aber?« fragte Korie.
    »Nichts aber«, erwiderte Hardesty.
    Korie erhob sich vom seinem Platz am Holotisch und blickte dem Kapitän direkt in die Augen. »Wenn ich Sie richtig verstehe, Sir, dann argumentieren Sie genau andersherum als zu dem Zeitpunkt, an dem wir unsere Mission begannen.«
    »Tatsächlich?«
    Korie rekonstruierte die Unterhaltung in seinem Kopf so genau, wie er konnte. »Vielleicht auch nicht.«
    »Was meinen Sie, Mister Korie? Reden Sie.«
    »Es gibt einen Grund für alles, was im Lehrbuch steht. Die Verfahren sind alle aus tatsächlichen Ereignissen abgeleitet…«, zitierte Korie.
    »Ich hätte es selbst nicht besser sagen können«, entgegnete Hardesty.
    »Aber das Buch reicht nicht aus«, fuhr Korie fort. »Es kann eine Situation nicht vorhersehen, die noch nicht eingetreten ist. Und deswegen verfährt man nach Vorschrift… bis man in eine Situation gerät, die nicht in den Büchern behandelt wird. Und dann improvisiert man.«
    »Beinahe richtig. Das Flottenkommando bevorzugt den Begriff ›erfinden‹.«
    »Jawohl Sir. Ich werde es mir merken.« Er blickte zu Tor. »In Ordnung. Senden Sie ein kodiertes Signal. Wenn wir bis auf dreißig Lichtsekunden heran

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