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Die Reise in die Dunkelheit

Die Reise in die Dunkelheit

Titel: Die Reise in die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrej Djakow
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Woche im Lazarett behält. Ist was passiert?«
    »Kann man so sagen …«
    Der Stalker erzählte hastig und verworren. Er hatte es eilig, die Suche fortzusetzen. Pachom unterbrach ihn nicht und stellte keine Fragen. Er runzelte nur ab und zu die Stirn und schaute wehmütig auf die leere Bragaflasche.
    Nachdem Taran vom Kampf mit dem Schwarzen Vernichter, von Kantemirow und vom geheimnisvollen »Objekt 30« erzählt hatte, verstummte er und schaute seinen Freund erwartungsvoll an.
    Der Waffenhändler ließ sich Zeit mit einem Kommentar. Vermutlich glaubte er nicht an die Existenz der geheimen Bunkeranlage und überlegte, wie er sich möglichst diplomatisch zu diesen abenteuerlichen Geschichten äußern könnte . A ls er dann doch zu sprechen begann, hatte der Stalker für einen Moment den Eindruck, als läge ein Anflug von Angst in der Stimme des riesenhaften Händlers . A uch seine Augen flackerten nervös hin und her.
    »Ich gebe dir einen guten Rat: Lass die Finger von dieser dubiosen Sache. Wenn das ›Objekt 30‹ tatsächlich existiert und die Jungs von dort imstande sind, mal eben eine ganze Insel platt zu machen, dann ist es bestimmt keine gute Idee, sich mit ihnen anzulegen. Die machen dich fertig, ohne mit der Wimper zu zucken.« Der Waffenhändler stand auf und begann in seiner engen Hütte auf und ab zu tigern. »Nehmen wir mal an, dass der Schwarze Vernichter all diejenigen liquidiert, die Wind von der geheimen Bunkeranlage bekommen haben. Dann muss es doch auch jemanden geben, der ihm diese Informationen steckt. Das bedeutet, dass sie die ganze Metro überwachen.«
    »Du weißt doch, dass mich das nicht schreckt. Wenn sie es waren, die den Terroranschlag verübt haben, dann werde ich sie aus ihrem verdammten Loch herausholen. Zumal der Eingang hier ganz in der Nähe sein muss, irgendwo in den Stollen des Roten Wegs.«
    »Wie kommst du denn darauf? Außer Sträflingsscheiße und Grundwasser gibt es hier nichts!«
    »Wenn es so wäre, säße Gleb längst hier bei dir und tränke Tee.« Über die Miene des Stalkers zogen schwarze Gewitterwolken. »Er hat irgendwas rausgefunden. Das spüre ich …«
    »Er spürt es … Nehmen wir mal an, dass Eden irgendwo dort unten liegt …« Pachom beugte sich zu Taran und senkte verschwörerisch die Stimme. »Wer weiß, wie weit seine Bewohner gehen würden, um ihr Geheimnis zu bewahren? Hast du keine Angst um den Jungen? Die Stummel haben schon versucht, ihn zu entführen. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass das ihre eigene Idee war.«
    Darauf war Taran noch gar nicht gekommen. Im Lichte der jüngsten Ereignisse erschienen Sitting Bulls Erklärungsversuche in der Tat wie ein naives Lügenmärchen.
    Erst jetzt, als er sich Pachoms Mutmaßung durch den Kopf gehen ließ, fiel dem Stalker ein interessantes Detail auf, das ihm in der Hitze des Wortwechsels zunächst entgangen war.
    »Die Stummel bereiten mir im Moment weniger Kopfzerbrechen als die Tatsache, wie auffallend gut du informiert bist. Was weißt du über das ›Objekt 30‹?«, fragte Taran den Waffenhändler und fixierte ihn streng.
    »Wie kommst du darauf, dass ich …«
    »Spiel hier nicht den Ahnungslosen, Pachom. Ich hatte dir nicht gesagt, dass sie ihre geheime Stadt Eden nennen. Du hast dich verplappert. Jetzt rück raus mit der Wahrheit.«
    Mit einer Miene höchster Entrüstung öffnete der Waffenhändler den Mund, doch dann hielt er inne. Ihm wurde klar, dass es keinen Sinn hatte, alles abzustreiten. Stattdessen lehnte er sich erschöpft gegen die Bretterwand, als sei eine Zentnerlast von ihm abgefallen.
    »Ich versuche doch nur, dich von einem unüberlegten Schritt abzubringen«, schleimte Pachom. »Ja, ich weiß über Eden Bescheid. Glaubst du, mit dem Verkauf rostiger Flinten könnte man es zu Wohlstand bringen?«
    »Lenk nicht vom Thema ab, Pachom. Sag mir, was du weißt. Haben sie den Anschlag auf die Insel verübt?«
    »Woher soll ich das wissen? Vielleicht waren sie es tatsächlich … Hör zu, ich erzähle dir das wenige, was ich selbst beurteilen kann. Und eins lass dir gesagt sein, Stalker: Wenn Gleb nicht wäre, würdest du kein Wort von mir erfahren, freundschaftliche Beziehungen hin oder her . A ber der Junge hat keine Ahnung, in welche Bredouille er hineingeraten ist! Wir müssen ihn da schnellstens rausholen, bevor er das Objekt erreicht. Sonst ist es zu spät.« Der Waffenhändler blickte besorgt zur Uhr. »Aber vorher musst du noch etwas Wichtiges erledigen …«
    Während der

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