Die Reise nach Gadaron (German Edition)
Eisenwolf schien verunsichert.
´Sehr gut`, dachte Kona, ´jetzt habe ich frei Bahn. `
Er ging zum Angriff über und schoss dem Dämon einen Schwall seines Höllenfeuers entgegen. Das hätte die meisten von Konas Gegnern auf die Bretter geschickt. Doch den , mit seiner eisernen Haut geschützten Wolf, ließ es nur etwas zurückweichen.
´Dann habe ich es also doch mit einem Dämon der obersten Klasse zu tun`, dachte Kona, ´dann muss ich mir wohl ein bisschen mehr Mühe geben. `
„Zerberus“, rief er seinem vierbeinigen Freund zu, „geh in Deckung! Das hier könnte ungemütlich werden.“
Er war sich nicht sicher, ob Zerberus genau verstanden hatte, was er gesagt hatte. Abe r er schien verstanden zu haben, worum es ging, und lief zwischen zwei Häusern in Deckung. Gerade noch rechtzeitig, denn der Eisenwolf wollte sich nicht in sein Schicksal ergeben. Er stürmte auf Kona zu. Erneut schoss der einen Feuerschwall ab, traf dabei jedoch nicht seinen Gegner, sondern den Boden vor ihm. Kona katapultierte sich nun in einem hohen Bogen über den Eisenwolf hinweg. Er stand jetzt hinter dem Dämon, der schrie empört und machte sich sofort bereit, Kona erneut anzugreifen. Doch der ließ es gar nicht soweit kommen.
´Gut, durch seine Panzerung komme ich nicht hindurch. Dann versuche ich mal etwas anderes. `
Erneut rief er seine Kräfte. Doch diesmal brausten sie nicht aus Kona selbst hervor, sondern schossen als Stichflamme aus dem Boden, genau vor dem Eisenwolf. Der schien irritiert und starrte die Flamme n an, als könne er nicht begreifen, woher das mannshohe Feuer stammte.
´Nicht schlecht`, dachte Kona selbstgefällig, ´aber um sicher zu gehen, sollte ich lieber die doppelte Stärke nehmen. ` Wieder ließ er eine zwei Meter hohe Flamme aus dem Boden wachsen, diesmal hinter dem Wolf. ´Jetzt habe ich ihn! `
Er gab den Sklaven in seinem Feuer Anweisungen.
Die Flammen, die Kona beschworen hatte, setzten sich in Bewegung. Sie drehten sich in einer Kreisbewegung um den Eisenwolf, immer schneller, bis er von einem Gitter, aus rasend schnell drehendem Feuer umgeben war. ´Und jetzt, Feuer frei! `
Mit einem taifunartigen Fauchen entlud sich das Feuer, das durch die Umdrehungen immer mehr an Energie gewonnen hatte, und explodierte in einem Feuersturm. Die Schockwelle war so gewaltig, dass Kona von den Füßen gerissen wurde und fünf Meter weiter im Schlamm landete.
Ohne aufzustehen, griff Kona in seine Manteltasche und zog die Metalldose mit seinen Zigaretten hervor. Er nahm eine heraus und entzündete sie lässig mit einer Flamme aus seinem Finger.
´Puh` , dachte Kona während er einen Zug nahm, ´das war doch härter, als ich gedacht habe. `
„Ich glaube, ich hatte dir gesagt, dass du keinen großen Wirbel um deine Person machen solltest!“
Danko stand über ihm und sah ihn mit einem so bösen Blick an, dass Kona sich in seine Schulzeit zurück versetzt fühlte, als er von seiner Lehrerin gemaßregelt wurde. Nur, dass ihn das schon damals nicht sehr beeindruckt hatte. „Also, eigentlich war das für meine Verhältnisse noch ziemlich schwach.“
„Wahrscheinlich bist du auch noch stolz darauf!“
„Hat es funktioniert oder nicht? Wie geht’s dem Dämon?“
„Ist nicht mehr viel von ihm übrig“, gab Danko zähneknirschend zu.
„Dann habe ich meine Aufgabe erfüllt! Und wie steht’s mit dir?“
„Ich habe herausbekommen, was ich wissen wollte. Und noch einiges mehr. Aber lass uns hier verschwinden, bevor einer dieser Amateurjäger versucht, an uns eine Trophäe zu gewinnen.“
„Einverstanden“, meinte Kona und pfiff zweimal durch die Finger, worauf Zerberus durch die Häuser angelaufen kam.
„Gut“, brummte Dank, „hauen wir ab.“
*
Sie verließen die Siedlung durch dasselbe Tor, durch das sie herein gekommen waren. Der Torwächter lag noch immer bewusstlos daneben. Offenbar hatte er von dem ganzen Wirbel nichts mitbekommen.
Zwanzig Minuten später saßen sie wieder auf dem Rücken von Wanuda und flogen in die Richtung, die Danko vorgegeben hatte.
„Wohin fliegen wir nun?“, fragte Kona schon zum dritten Mal. „Jetzt rück doch endlich mit der Sprache raus!“
„Ist ja gut!“, gab Dank genervt zurück. „Ich sag’s dir ja. Also, mein Informant wollte mir den Standort eines überaus wertvollen Artefakts nennen. Nur war er da nicht besonders genau.“
„Wieso? Hat er dich angelogen?“
„So würde ich das nicht nennen. Er hat mir zwei Orte genannt, die zutreffen
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