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Die Reise nach Orb - ein Steampunk-Roman (German Edition)

Die Reise nach Orb - ein Steampunk-Roman (German Edition)

Titel: Die Reise nach Orb - ein Steampunk-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anton Bärtschi
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kontrollieren. Es ist ein Trick, den ich von meiner Großmutter gelernt habe. Er schützt auf dem Planeten, von dem ich komme, vor dem bösen Blick. Und hier hat er mir das Leben gerettet. Natürlich wartete ich auf eine Gelegenheit zur Flucht. Als mich die Schremp dann als Unterhändler auf die gestrandete Luftinsel schickten und ich Eliane und Martin begegnete, war meine Zeit gekommen. Ich tötete den Schremp mit einem Messerwurf. Das war nur möglich, weil ich in diesem Augenblick von ihm unbeobachtet war, hinter ihm stand und er glaubte, ich befände mich im hypnotisierten Zustand. Sonst sind die Kerle ja viel zu schnell und man bekommt sie nicht zu fassen.«
    »Wieso hast du denn überhaupt zugelassen, dass die Tür zur Sicherheitszentrale aufgesprengt und ich vom Schremp übernommen wurde?«, fragte Eliane misstrauisch. »Du hättest den Schremp doch früher erledigen können.«
    »Ich wusste doch nicht, dass ihr beide an Bord der Insel seid.«
    »Du bist ein Opportunist, Thomas«, fauchte ihn Eliane an. »Ein sehr undurchsichtiger Opportunist.«
    Thomas grinste wie ein ertapptes Kaninchen.
    »Erzählen Sie uns doch bitte etwas über Alexandra«, mischte sich die Kommandantin in das Gespräch. »Sie scheinen sie ja recht gut zu kennen.«
    »Ach was, sie ist bloß eine spezielle Bekannte«, versuchte sich Thomas herauszuwinden. Doch die Kommandantin ließ nicht locker.
    »Sie haben eine Agentin des Geheimdienstes von Stahldorf als Schuldsklavin gehalten? Ich denke nicht, dass dies das Hohe Gericht von Stahldorf als besonders freundlichen Akt sehen würde. Und dann haben Sie die Lady an die Schremp verkauft – als Proviant.«
    »Alexandria hat mich dazu angestiftet.«
    »Sie heißt Alexandra«, warf Eliane ein.
    »Wenn Sie möchten, dass wir Ihre Geschichte glauben, dann müssen Sie uns das schon näher erläutern, mein Herr«, sagte die Kommandantin.
    »Gut, sei’s drum. Ich sehe, ihr misstraut mir, und da wir vermutlich noch ein Stück des Weges zusammen gehen werde, muss ich dieses Misstrauen beseitigen. Aber ich möchte, dass das Folgende strikt unter uns bleibt und dass meine beiden Begleiter das, was ich jetzt sagen werde, nicht zu Ohren bekommen.«
    Ungefragt erhoben sich die beiden Homunkuli vom Tisch und verließen kommentarlos die Messe.
    »Alexandra, wie sie sich hier nennt, heißt dort, wo wir beide herkommen, Alexandria. Wir stammen von einem Planeten, den wir Nexus nennen, und ich war dort ihr Ehesklave.«
    »Du warst ihr Sklave?«, staunte Martin. »Sklaverei scheint ja im Universum ein gängiges Modell zu sein.«
    »Bei uns ist das auf jeden Fall so. Die Frauen sind das starke Geschlecht, wir haben ein Matriarchat.«
    »Das macht Sinn«, warf Eliane ein.
    »Als wir beide auf unerklärliche Weise hierher verschlagen wurden, begann sich Alexandria zu verändern. Sie wurde immer männlicher. Gleichzeitig konnte ich mich, losgelöst von den Fesseln des Matriarchats, entfalten und entdeckte Fähigkeiten in mir, die ich vorher nicht für möglich gehalten hätte. Eines Tages, wir lebten damals noch in Tiffany, schlug mir Alexandria vor, die Rollen zu tauschen. Sie wolle meine Ehesklavin werden, erklärte sie mir. Zuerst habe ich mich geweigert, denn es war für mich unnatürlich, doch dann bekam ich Geschmack am Rollentausch. Wir sind dann auf der Suche nach lukrativen Geschäften nach Stahldorf gezogen, wo wir eine Stadt im Aufbruch vorgefunden haben. Es waren chaotische Zeiten und wir haben uns auf unsere Weise durchgemogelt. Alexandria wurde von einem Agenten des Hohen Gerichts als Spionin angeworben. Wir sollten nach Stonehenge gehen und dort mit dem Hohen Rat Kontakt aufnehmen. Das haben wir auch getan und unsere Wege trennten sich danach für einige Zeit. Ich habe die Welt mit einem selbstgebauten Luftschiff erkundet und mit Schuldsklaven gehandelt, Alexandria ist in Stonehenge geblieben. Als sich unsere Wege eines Tages wieder kreuzten, sind wir beide dann nach Stahldorf geflogen, und ich kam auf die dumme Idee, durch den stillgelegten Felskamin in die Stadt zu gelangen, wo wir dann prompt Schiffbruch erlitten. Den Kessel kannte ich bereits und auch die Existenz der Oberstadt war mir bekannt, obschon ich noch nie dort gewesen war, doch wir wollten in die Unterstadt.«
    »Da hast du uns aber schön angeschummelt«, sagte Martin. »Aber wieso habt ihr nicht mit dem Hohen Gericht Kontakt aufgenommen? Alexandra war ja in seinem Auftrag unterwegs?«
    Thomas lächelte unschuldig und erklärte:
    »Wir

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