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Die Reise Zur Stadt Der Toten

Die Reise Zur Stadt Der Toten

Titel: Die Reise Zur Stadt Der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Werk mit leiser Effizienz. Es gab keine Schreie und keine Todesfälle, wenn auch ein einzelner, kurzer Warnruf in all dem Geschrei und Gesang unterging.
    Um so überraschter waren sie, als sich ein Pfeil in Swds Seite bohrte. Sein kurzer, dicker Pelz absorbierte einen Teil der Wucht des Pfeiles, aber nicht genug. Der Getroffene taumelte gegen Tyl, und beide mühten sich mit dem Schaft ab, während sie hinter einem großen Haus Deckung suchten.
    Der Bogenschütze stand auf einem Podest vor einem Gebäude auf der anderen Straßenseite. Jetzt fuchtelte er mit seinem Bogen herum und sprang laut schreiend auf und ab. Zu Etiennes großem Ärger trat Homat aus der Deckung hervor und erwiderte den Strom von Flüchen des Hochaciten. Persönlich mochte ihn das vielleicht befriedigen, aber in taktischer Hinsicht war es ziemlich ungeschickt. Die Feiernden auf dem Platz hörten das Geschrei und drehten sich um, sahen die seltsam gemischte Gruppe von Eindringlingen und waren geistesgegenwärtig genug, sich augenblicklich zu verteilen und laute Warnrufe auszustoßen.
    Ein paar von ihnen griffen nach ihren Waffen und begannen vorzurücken. Pfeil und Bogen und Speere mochten primitiv sein, waren aber, wie der unglückselige Swd bestätigen konnte, häufig ebenso wirksam wie jede moderne Waffe. Der Unterschied zwischen einem Asynapten und einem Pfeil bestand in der Bequemlichkeit der Handhabung, nicht aber in der tödlichen Wirkung. Wenn man dazu noch in Betracht zog, daß sie binnen Sekunden von einer erdrückenden Überzahl umgeben sein würden, dann war in Homats trotziger Haltung wenig Spaßiges zu finden.
    Etienne wünschte sich, er wäre näher, und hielt sich jetzt die Hände an den Mund und schrie, so laut er konnte: »Kommando Rot-Zehn ausführen!« dann senkte er die Mündung seines Asynapten und feuerte auf die Füße des nächsten Hochaciten, der herangerannt kam. Der Mai stieß einen japsenden Schrei aus und fiel aufs Gesicht, von den Knien abwärts gelähmt.
    Das brachte den Ansturm ein paar Sekunden lang zum Stillstand; lange genug, daß ein Poltern und Dröhnen vom Zentralplatz hörbar werden konnte. Der Rest der angreifenden Dorfbewohner machte kehrt und starrte auf die Stelle, von der der Lärm kam.
    Von unten von den Freudenfeuern beleuchtet, bot das Tragflächenboot einen höchst eindrucksvollen Anblick, als es sich auf seinen Repellern vier Meter in die Luft erhob und den hölzernen Käfig mit sich in die Höhe zog. Es vollführte eine langsame Pirouette, bis sein Bug in die Richtung wies, aus der das Kommando gekommen war, nahm Sichtkontakt mit Etienne auf und bewegte sich auf ihn zu. Dabei bliesen die nach unten gerichteten Luftdüsen, auf denen das Boot schwebte, nach allen Richtungen Glut und brennende Holzsplitter aus den Freudenfeuern zwischen die Eingeborenen. Der Holzkäfig fing an auseinanderzubrechen, so daß Bretter und Planken auf die davonrennenden Mai herunterprasselten.

10. Kapitel
    Diejenigen Hochaciten, die noch nüchtern waren, fingen an, von Geistern und Teufeln zu schreien, während sie ihre Waffen wegwarfen und in aller Hast Deckung suchten. Homat beeilte sich, wieder zu seinen Begleitern zurückzukommen; seine Augen waren geweitet und konnten sich nicht von dem Geisterboot lösen, das langsam auf sie zuschwebte.
    Lyra mußte ihn anstoßen, um ihn in Richtung auf das Palisadentor in Bewegung zu setzen. »Zurück zum Hafen, alle - solange die noch unter Schock stehen!«
    So schnell wie möglich, doch ohne dabei den Eindruck eines hastigen Rückzugs zu erwecken, eilten die Eindringlinge zum Hafen zurück. Hier und dort spähten zwar Gesichter heraus, wenn sie an Häusern vorbeikamen; aber ein Feuerstoß aus einer Asynapt-Pistole reichte jedesmal aus, daß sich Türen und Fenster schnell wieder schlossen.
    Sie erreichten das enge Tor und drängten sich hinaus. Da die Steigfähigkeit des Tragflächenboots nicht ganz dazu ausreichte, die Palisadenkrone zu überwinden, erzeugte es ein befriedigend laut krachendes und knirschendes Geräusch, als es einige der mächtigen Palisadenstämme zersplitterte.
    Etienne und die Tsla blieben hinten, um den Pier zu sichern, während Lyra das Boot über die Wasserfläche dirigierte, ehe sie den Befehl ihres Mannes widerrief. Das Tragflächenboot setzte sanft auf den Skar auf. Gebückt, um nicht an die intakt gebliebenen Überreste des Käfigs zu stoßen, ging sie an Bord.
    Etienne, der noch an der Stadtmauer wartete, hörte erleichtert das Dröhnen der Maschine

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