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Die Reise Zur Stadt Der Toten

Die Reise Zur Stadt Der Toten

Titel: Die Reise Zur Stadt Der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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seine Schulter.
    »Vielleicht wäre es besser«, murmelte Tyl ihm in Tsla zu, so leise, daß Gwattwe nicht verstehen konnte, was er sagte, »wenn wir jetzt einfach gingen. Die Hochaciten erwarten vielleicht einen großen Angriff. Wenn wir uns ihnen mit Geduld und Vorsicht nähern, gelingt es uns vielleicht, sie zu überraschen. Aber verschweige dem hier unsere Absicht. Wie alle von seiner Art, könnte er auf die Idee kommen, daß es ihm Gewinn brächte, diese Information an jene zu verkaufen, die schon von ihm gestohlen haben. Fehden sind für die Mai wie Spreu im Wind und ebenso dauerhaft wie ihre Versprechungen.«
    Etienne wandte sich wieder dem wartenden Oyt zu. »Da wir allem Anschein nach unser Fahrzeug verloren haben und es nicht zurückgewinnen können, müssen wir flußabwärts zum Groalamasan und unserem Stützpunkt zurückkehren, um uns ein anderes zu verschaffen. Du schuldest uns das, was wir dir bereits bezahlt haben.«
    »Das leugne ich nicht. Geschäft ist Geschäft«, räumte Gwattwe bereitwillig ein.
    »Wir akzeptieren eine Entschädigung in Gestalt zweier flußtüchtiger Segelfahrzeuge, damit wir sicher flußabwärts zurückkehren können.«
    Gwattwe wirkte erleichtert, wenn nicht sogar erfreut. »Das ist fair«, sagte er schnell. »Ihr sollt die Boote haben. Mögt ihr eine sichere Reise flußabwärts haben.«
    Sicher würde sie sein, überlegte Etienne; aber sie hatten nicht die Absicht, flußabwärts zu reisen.
    Da die Tsla keinen Anlaß hatten, den Skar zu befahren, waren sie keine sonderlich guten Matrosen. Homat hingegen fühlte sich wie zu Hause. Mit seiner Hilfe bereitete es den beiden kleinen Booten keine Schwierigkeiten, langsam flußaufwärts zu fahren.
    Sie ankerten ein gutes Stück draußen im Fluß, abseits des von Mauern geschützten Hafens von Hochac. Gelegentlich trieben Fischerboote an ihnen vorbei, und ihre Mannschaften begrüßten die Neuankömmlinge. Etienne und Lyra blieben unter Deck außer Sicht, während Homat die Fragen beantwortete, die man ihnen stellte. Der Anblick der Tsla führte zu neugierigen Blicken, aber viele der Fischer waren von weiter flußaufwärts und ihre Fragen waren nicht drohend. Nur wenige der Neugierigen hatten Hochac zum Heimathafen; für sie war der Anblick von Tsla auf dem Fluß ungewöhnlich, keineswegs aber Anlaß zur Unruhe.
    Langai von Hochac und sein Ratgeber Davahassi mochten vielleicht wissen, daß die fremden Besitzer des gestohlenen Geisterbootes den Tsla einen Besuch abgestattet hatten; aber das reichte noch nicht als Grund aus, um die Außenweltler mit diesen fellbedeckten Fischern in Verbindung zu bringen. Soweit Langai und der Rest von Hochac das wußten, waren Etienne und Lyra Redowl weit entfernt.
    So kamen auch keine Soldaten herausgerudert, um die Fischer zu inspizieren, und die beiden Boote konnten bei Einbruch der Nacht unbehindert ans Ufer gerudert werden. Sobald es dunkel geworden war, schlichen Etienne und Lyra sich auf das Oberdeck und holten Nachtsicht-Teleskope aus ihren Tornistern.
    »Die müssen daran gewöhnt sein, angegriffen zu werden.« Etienne spähte mit zusammengekniffenen Augen durch sein Monokular. »Die Palisaden sind zwar aus Holz und nicht aus Stein, dafür aber auch hoch und gut. Zu hoch, um sie ohne weiteres zu übersteigen. Man kann Stellen erkennen, wo die einzelnen Stämme vom Feuer angesengt sind. Die Palisadenkrone ist flach und mit Glassplittern besetzt. Nett.«
    »Welche Zeichen Eures Geisterftöotes?« fragte Tyl mit leiser Stimme.
    »Ich kann außer den Palisaden nichts erkennen. Aber im Stadtzentrum ist eine Menge Licht zu sehen.« Er betätigte einen Schalter an dem Sichtgerät, und das winzige Tele-Mikrofon verstärkte auch die Geräusche. Homat fuhr zusammen, als es plötzlich um sie herum laut wurde, während die Tsla sich zurückzogen und beschwörende Gesten machten. Lyra beruhigte sie.
    Als Homat dann seine erste Angst überwunden hatte, fragte ihn Etienne: »Was kannst du aus dem Lärm heraushören?«
    Der Mai schob sich zögernd näher heran. »Trommeln, Pfeifen, Flöten, Gesang - das klingt, als würden sie feiern.« Sein Gesicht erhellte sich, als er einen bestimmten Gesang erkannte. »Das ist es: Eine Versammlung, um ihren großen Triumph über die Aibiten und ihren erfolgreichen Diebstahl zu feiern. Zuerst habe ich das nicht erkannt. Viele Wörter sind hier anders als in Po Rabi.«
    »Dann haben wir eine Chance, sie zu überraschen, während sie feiern.«
    »Das glaube ich nicht,

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