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Die Reiter der Sarmaten

Die Reiter der Sarmaten

Titel: Die Reiter der Sarmaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Bradshaw
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irgendeines Gegenstandes. Der Mann, der der Tür am nächsten war, schrie, ohne daß ein Laut aus seinem Mund kam, und warf sich nach hinten; seine Kameraden fingen ihn auf und zogen ihn weg, seine Hände waren verbrannt und das Haar versengt, er keuchte und würgte.
    »Wenn jemand noch da drin ist, dann ist er tot«, erklärte der Zenturio, als wir uns aus der Nähe des Hauses zurückzogen. Er sah mich an. »Was war das, was du gesagt hast? Ist dies das Haus deines Kommandeurs?«
    »Es war für mich vorgesehen«, sagte ich, ungläubig starrend, »aber ich habe es nicht benutzt.« Ich sah den Zenturio an. »Jemand hat die Tür blockiert. Es lag etwas quer vor der Innenseite.«
    »Irgend jemand hat diese verdammte Geschichte präzise geplant!« stellte er fest. »Ich habe nie ein gutes Steinhaus so wie Zunder brennen sehen, und der Bursche, der als erster hier war, hat gesagt, der Rauch habe nach Lampenöl gerochen. Und die Fensterläden waren von außen verriegelt. Habe ich dich … habe ich Euch richtig verstanden, daß Ihr in dem Haus vermutet wurdet?«
    Ich nickte und starrte auf das Haus. Das Dach stürzte in diesem Augenblick ein, die Legionäre schleuderten immer noch einen Eimer Wasser nach dem anderen in die Flammen. »Mein Sklave ist möglicherweise da drin.« – Lebendig verbrannt. Durch Feuer ermordet und verbrannt, dachte ich.
    »Aber sonst niemand? Bloß ein Sklave?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Nun, den Göttern sei Dank dafür!«
    In der dichten Menschenmenge, die sich in der Zwischenzeit auf der Straße angesammelt hatte, gab es Bewegung, jemand rief Befehle, und ich erkannte Priscus, der sich einen Weg durch das Gedränge bahnte. Sein karminroter Mantel hing ihm schief von der Schulter, und die Sandalen waren nicht zugeschnürt. Er starrte in die Flammen. Ich ging auf ihn zu. Der Zenturio von der Sechsten folgte mir zunächst, schob sich dann aber, als die Mauer der Neugierigen zu dicht wurde, an mir vorbei und machte mit seinem Stock eine Gasse frei.
    Priscus hörte ihn kommen und drehte sich mit grimmigem Gesicht um – dann sah er mich und riß verblüfft die Augen auf.
    »Ariantes!« rief er, kam mit ausgestreckten Armen auf mich zu und schüttelte mir beide Hände. »Den Göttern sei Dank! Wie seid Ihr aus diesem … diesem Phlegethon herausgekommen?«
    Ich hatte keine Ahnung, wer oder was Phlegethon war, aber der Sinn war klar genug. »Ich bin nicht in dem Haus gewesen, Legat, ich ziehe meinen Wagen vor. Aber mein Sklave ist vielleicht da drin.«
    »Nun, ich muß sagen, für dieses eine Mal habe ich gegen Euren barbarischen Brauch nichts einzuwenden!« rief Priscus. Die Erwähnung des Sklaven ignorierte er.
    »Publius Verinus«, wandte er sich an den Zenturio, »was ist hier geschehen?«
    »Ein klarer Fall von Brandstiftung, Legat«, berichtete der Zenturio. »Einer meiner Männer kam in der Nacht vom Ausgang zurück und bemerkte im Vorbeigehen Rauch – er habe nach Öl gerochen, sagte er. Durch die Spalte in den Fensterläden sah er Feuer, und er versuchte, die Tür zu öffnen, aber sie war versperrt. Bis er den Alarm ausgelöst hatte, stand das ganze Haus in Flammen. Als wir die Tür einschlugen, stellten wir fest, daß sie von innen blockiert gewesen war. Außerdem waren die Fensterläden außen verriegelt.« Er sah mich scharf an. »Irgend jemand wollte den Kommandeur hier unbedingt töten.«
    Eine Mauer des Hauses stürzte krachend ein. Aber das Feuer schien jetzt unter dem ständigen Wasserstrom zu verlöschen. Alles, was im Haus brennbar war, mußte zu Asche geworden sein. Ich hoffte, daß dies nicht auch für Eukairios zutraf.
    Priscus sah mich ebenfalls scharf an. »Wer will Euch umbringen?«
    Einen Augenblick kämpfte ich mit mir. Der Name seiner Frau war in meiner Kehle, er erstickte mich fast. Ich hatte einen Freund, der vielleicht gerade auf grausige Weise umgekommen war und dessen Leben als so unwichtig galt, daß man nicht einmal davon Notiz nahm. Nichts wünschte ich so heftig, wie ihn zu rächen. Aber ich konnte Bodicas Namen nicht aussprechen: Noch hatte ich keinen Beweis. Und außerdem wußte ich auch nicht sicher, daß Eukairios tot war. Er war früher gelegentlich über Nacht im Haus von Freunden geblieben, vielleicht schlief er auch jetzt friedlich irgendwo außerhalb der Festungsmauern in der Stadt.
    »Es gab da … einen Gegenstand, der in der Nähe von Corstopitum gefunden wurde«, sagte ich schließlich. Irgend jemand würde das Priscus mit Sicherheit

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