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Die Reiter der Sarmaten

Die Reiter der Sarmaten

Titel: Die Reiter der Sarmaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Bradshaw
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Gurt über die Brust. Dann kam der Stirnschild mit seinen feinen Filigranschalen zum Schutz der Augen, goldziselierte Bronze auf bemaltem Schuppenleder.
    Und schließlich meine eigene Rüstung. Ich legte den Mantel ab und hängte ihn an den Sattel. Als erstes zog ich die Lederhose an, die mit sich überlappenden Schuppen aus vergoldetem Eisen belegt war: sehr dicht auf der Außenseite der Unterschenkel und Knie, weniger eng auf den Oberschenkeln und auf der dem Pferd zugewandten Seite. Die drei Schnitte von den Schwerthieben auf meinem linken Bein waren nur auf der Innenseite zu erkennen, wo das neue Stück Leder eingepaßt worden war; die Außenseite sah so glatt, goldschimmernd und undurchdringbar aus wie immer. Als nächstes folgte der den Oberkörper bedeckende Lederpanzer, ebenfalls mit Schuppen aus vergoldetem Eisen dicht belegt. Ich zog den Handgelenkschutz über die Handrücken, dann nahm ich den Mantel vom Sattel, hängte ihn über die Schultern und steckte ihn mit der Spange fest: kein Grund, die Rüstung unnötig dem Regen auszusetzen. Ich setzte den gepanzerten Helm auf, hängte die Bogentasche an die linke Seite des Sattels, schlang mein Schwertgehänge über die Schulter und saß auf; den Speer steckte ich in seinen Halter neben meinem rechten Fuß. Leimanos hatte sich beeilt und war bereits fertig, aber die meisten meiner Männer waren noch eifrig bei der Arbeit.
    Das Klirren der Rüstungen ging unter im dumpfen Rollen der Pauken, und dann zitterte der Boden unter dem Donnern von Pferdehufen. Arshak kam an der Spitze seines Drachen vom hinteren Ende des Paradefeldes herangaloppiert. Über seiner vergoldeten Rüstung trug er wie ich einen Mantel – aber diesmal war es der Mantel mit den Skalpen, und er hatte die Lanze gesenkt und sein langes Schwert gezogen. Der rote Helmbusch aus Pferdehaar wehte, die Tücher der Drachenstandarte, die der ihm folgende Führer seiner Leibwache trug, blähten sich flatternd im Wind, und durch das Stampfen der Hufe und das Rollen der Pauken hörten wir das zischende Sausen des Windes im goldenen Mund des Drachen. Ich hatte vergessen, wie schrecklich und großartig dieses Schauspiel war. Der Paukenschlag änderte seinen Rhythmus; die Schwadronen teilten sich, eine ritt nach links und die nächste nach rechts, dann umgekehrt rechts vor links und so weiter. Sie breiteten sich über das Feld aus, kreisten es in einem eisernen Ring ein. Arshak und seine Leibwache sprengten jetzt direkt auf die steinerne Plattform zu; der Legat stand auf, er sah aus, als würde er sich gleich umdrehen und wegrennen.
    Ich gab Farna die Sporen und galoppierte von der Seite auf die Tribüne zu, innerlich fluchend. Natürlich wußte ich, daß Arshak nur eine Schau abzog – aber der Legat wußte es nicht. Zum Glück sprang Priscus nicht in Panik von der Tribüne.
    Doch dann zog Arshak mit einem so scharfen Ruck die Zügel an, daß sein weißer Nisäer, sich hoch aufbäumend, unmittelbar vor der Tribüne zum Stehen kam. Sobald die Vorderbeine des Pferdes wieder den Boden berührten, stieß Arshak die Füße aus den Steigbügeln, sprang und stand hoch aufgerichtet auf dem Sattel, die Augen fast in gleicher Höhe mit denen des Legaten. Er nahm den Helm mit einer schwungvollen Bewegung ab, neigte den blondhaarigen Kopf vor Priscus und legte ihm sein Schwert zu Füßen. Salutierend sagte er: »Arshak, Sohn des Sauromates, Zepterträger, Azatan, Fürst-Kommandeur des Zweiten Drachen der sarmatischen Jazygen, zu Euren Diensten, edler Julius Priscus.«
    Priscus atmete hörbar aus, bückte sich und nahm das Schwert auf. »Danke«, sagte er.
    Arshak grinste. Ich hatte vergessen, wie er war, wie er sein konnte – seine arrogante Überheblichkeit, seine Lust an der glanzvollen Inszenierung und der Zurschaustellung seiner Macht und Stärke. Er hatte alles, was er durch sein charmantes Auftreten am Morgen gewonnen hatte, wieder zunichte gemacht, als er sich in seinem mit Skalpen bedeckten Mantel vor dem Legaten in Szene setzte, aber mein eigenes Herz schlug höher beim Anblick dieses grandiosen Spektakels.
    »Zeigt mir einen Feind, edler Legat«, erklärte er stolz, »und ich werde Euch seinen Kopf bringen, noch bevor die Sonne unter dem Horizont ist.«
    »Es gibt keine Feinde Roms hier in Dubris«, antwortete Priscus kühl. Langsam reichte er das Schwert Arshak zurück. »Haltet es trocken und benutzt es nur, wenn es Euch befohlen wird.«
    Arshak verbeugte sich, steckte das Schwert in die Scheide und

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