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Die Rettung Raphael Santiagos: Die Chroniken des Magnus Bane (6) (German Edition)

Die Rettung Raphael Santiagos: Die Chroniken des Magnus Bane (6) (German Edition)

Titel: Die Rettung Raphael Santiagos: Die Chroniken des Magnus Bane (6) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare , Sarah Rees Brennan
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behilflich sein könnte.«
    Magnus hatte gelächelt. »Ich komme schon allein damit klar. Vertrau mir.«
    »Oh, das tue ich. Meistens jedenfalls«, hatte Etta erwidert. »Auch wenn meine Mama sich sehr bemüht hat, mir ein besseres Urteilsvermögen mit auf den Weg zu geben.«
    Magnus hatte nur wenige Minuten mit Etta telefoniert, aber als er aus der Zelle getreten war, hatte er Raphael auf dem Pflaster kauernd vorgefunden. Als Magnus sich ihm genähert hatte, hatte er gefaucht und seine weißen, messerscharfen Fangzähne gebleckt. Wie eine Katze, die ihre Beute verteidigte. Der Mann in seinen Armen war bewusstlos, sein makelloser weißer Hemdkragen tiefrot gefärbt. Magnus hatte ihn dem fauchenden Vampir entwunden und in einer Seitenstraße an die Wand gelehnt. Er hoffte, dass der Mann glauben würde, er sei überfallen worden, wenn er wieder erwachte.
    Als er zum Bürgersteig zurückgekehrt war, hatte Raphael immer noch auf dem Boden gehockt, die klauenartigen Finger an die Brust gedrückt und einen Rest Blut im Mundwinkel. Magnus hatte die Verzweiflung wie ein Loch in seinem Herzen gespürt. Das Wesen vor ihm war nicht einfach nur ein leidendes Kind. Es war ein Monster mit dem Gesicht eines Caravaggio-Engels.
    »Du hättest mich sterben lassen sollen«, sagte Raphael jetzt leise vom Sofa aus. Seine Stimme klang hohl.
    »Das konnte ich nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich deiner Mutter versprochen habe, dich heimzubringen«, antwortete Magnus.
    Wie schon im Hotel Dumont verstummte Raphael bei der Erwähnung seiner Mutter. Magnus betrachtete sein Gesicht. Raphael hatte den offenen, verletzten Ausdruck eines Kindes, das gerade eine Ohrfeige bekommen hatte: Schmerz und Verwirrung lagen darin und eine vollkommene Überforderung angesichts dieser Gefühle.
    »Glaubst du ernsthaft, sie würde wollen, dass ich nach Hause komme?«, fragte Raphael. »In diesem Zustand?
    Seine Stimme bebte und seine Unterlippe, an der immer noch das Blut des Mannes klebte, zitterte. Energisch rieb er sich mit der Hand übers Gesicht und Magnus konnte einmal mehr die eiserne Disziplin beobachten, mit der er sich im Bruchteil einer Sekunde zusammenriss.
    »Sieh mich an«, fuhr Raphael fort. »Willst du mir erzählen, sie würde mich so ins Haus lassen?«
    Nein, das wollte Magnus nicht. Ihm fiel ein, wie Guadalupe von Monstern gesprochen hatte, die in der Dunkelheit lauerten und Jagd auf Unschuldige machten. Er versuchte, sich vorzustellen, wie sie – die Frau, die ihrem Sohn ein Kruzifix geschenkt hatte – auf einen Sohn reagieren würde, an dessen Händen Blut klebte. Alte Erinnerungen überfielen ihn, wie sein eigener Stiefvater ihn gezwungen hatte, ein Gebet nach dem anderen so lange zu wiederholen, bis die eigentlich heiligen Worte in seinem Mund einen bitteren Geschmack bekommen hatten. Wie seine Mutter ihn nicht mehr hatte berühren können, nachdem sie herausgefunden hatte, was er war. Und wie sein Stiefvater versucht hatte, ihn zu ertränken. Trotzdem hatten sie ihn einst geliebt und er hatte sie geliebt.
    Liebe konnte nicht alles überwinden. Manchmal hielt Liebe nicht ewig. Selbst wenn einem alles, was man besaß, genommen werden würde, so bliebe die Liebe übrig. Und dann konnte einem auch die Liebe noch genommen werden.
    Doch Magnus wusste auch, dass die Liebe ein letzter Hoffnungsschimmer sein konnte. Der dringend benötigte Rettungsanker. Auch ein Licht, das erlosch, hatte zuvor hell geleuchtet.
    Magnus konnte Raphael nicht versprechen, dass seine Mutter ihn weiter lieben würde. Da Raphael aber seine Mutter noch liebte, wollte Magnus ihm gerne helfen. Er wusste vielleicht sogar, wie.
    Er machte einen Schritt auf Raphael zu und sah, wie dessen Augen aufblitzten. Die schnelle, entschlossene Bewegung hatte ihn offenbar aufgeschreckt.
    »Was, wenn sie es nie erfährt?«
    Raphael blinzelte langsam. Sein Zögern hatte etwas Reptilienhaftes. »Wie meinst du das?«, fragte er misstrauisch.
    Magnus schob die Hand in die Tasche und holte das glitzernde Etwas hervor. Es lag funkelnd in der Innenfläche seiner gewölbten Hand.
    »Was, wenn du zu ihr gehst«, fuhr Magnus fort, »und dabei das Kreuz trägst, das sie dir geschenkt hat?«
    Er ließ das Kreuz fallen und Raphael fing es instinktiv auf. Als es seine Handfläche berührte, zuckte Raphael zusammen. Aus dem Zucken wurde ein Schaudern, das durch seinen ganzen Körper lief, während das Gesicht vor Schmerz starr wurde.
    »Schon gut, Raphael«, sagte Magnus sanft.
    Zu Magnus’

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