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Die Rettung

Titel: Die Rettung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julianne Lee
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im Herzen eines Rotrocks.«
    Dylan stieß ein unbestimmtes Grunzen aus. Er hoffte, sie würde das Thema fallen lassen, aber natürlich erfüllte sich dieser Wunsch nicht.
    Ein ironischer Unterton schwang in Sinanns Stimme mit, als sie fortfuhr: »Mir ist aufgefallen, wie herzlich sie sich von dir verabschiedet hat. Zum Glück für dich hatte sie kein Messer in der Hand, sonst hätte sie dich vermutlich auf deiner eigenen Türschwelle erdolcht.«
    Dylan schnaubte gereizt. »So wütend war sie nun auch wieder nicht. Ich werde mit ihr reden, wenn ich zurückkomme. Es ist höchste Zeit für ein klärendes Gespräch im Hinblick auf Cait.«
    »Bist du sicher, dass Sarah bei deiner Rückkehr überhaupt noch da ist?«
    Jetzt runzelte er die Stirn. »Wieso nicht? Natürlich wartet Sarah auf mich. Du hast sie mit einem Zauber belegt, hast du das vergessen? Sie muss auf mich warten, sie kann gar nicht anders.«
    Die Fee schüttelte den Kopf. »Sie hat sich nur deshalb bislang nicht von dem Zauber befreit, weil sie es selbst nicht wollte. Erinnere dich, wie mühelos du Morrighans üblen Zauber abschütteln konntest, als dir die Folgen bewusst geworden sind. Wie viel leichter muss es dann für Sarah sein, sich aus meinem Zauberbann zu lösen, die Willenskraft dazu hat sie ja zur Genüge. Aber jetzt, wo du sie in dein Bett gezogen und sie anschließend so gedemütigt hast, sieht sie dich vielleicht mit anderen Augen ...«
    »Ich habe sie doch nicht gedemütigt. Sie hat zufällig ein Gebet mit angehört, mehr nicht.«
    »Ich habe das Gebet gleichfalls gehört. Für mich klang es so, als würdest du den Tod geradezu herbeisehnen, um wieder mit der Frau vereint zu sein, die du liebst.«
    Dylan wollte ihr gerade eine unwirsche Antwort geben, doch dann besann er sich und dachte stattdessen kurz nach. Er wünschte sich wirklich, wieder mit Cait vereint zu sein, aber erst, wenn seine Zeit gekommen war. Während er sich die Worte ins Gedächtnis rief, die er in jener Nacht gebraucht hatte, sah er allerdings ein, dass Sarah unweigerlich zu einem falschen Schluss hatte kommen müssen.
    Sinann ließ nicht locker. »Aus dem Bett der einen Frau zu steigen und dann darum zu beten, im Tod wieder mit der anderen vereint zu werden ... das halte ich gelinde gesagt für ziemlich undiplomatisch.«
    Dylan überlegte fieberhaft, ob er in jener Nacht auf irgendeine Art hatte erkennen lassen, dass Sarah ihm nicht gleichgültig war, aber ihm fiel nichts ein. Es war ihm schon immer schwer gefallen, seine Gefühle in Worte zu kleiden. Da er Sinann gegenüber nichts zu seiner Rechtfertigung vorbringen konnte, stützte er das Kinn auf das Knie und drehte einen Stängel Heidekraut zwischen den Fingern hin und her.
    Die Fee beugte sich vor. »Sieh zu, dass du diese Schlacht überlebst, damit du Sarah davon überzeugen kannst, dass du sie nicht nur ausgenutzt und mit ihren Gefühlen gespielt hast.«
    Dylan blickte sie an, dann seufzte er tief. »Ich möchte nicht mehr darüber sprechen.« Der Kampf rückte näher, und er musste sich allmählich darauf vorbereiten.
    »Ich wollte doch nur ...«
    »Tink!« Dylan kniff die Augen zusammen. Sein Puls hämmerte; er musste unbedingt zur Ruhe kommen. Sinann verstummte, und Dylan begann, jeden bewussten Gedanken an die Zukunft auszuschalten. Im Geiste nahm er Abschied von seinen Kindern und aLlem, was ihm etwas bedeutete, und konzentrierte sich einzig und allein auf das, was vor ihm lag. Schon bald hatte er die reale Welt um sich herum durch schiere Willenskraft ausgelöscht. Es. gab nur noch ihn und diesen Tag, an dem viele Menschen eines gewaltsamen Todes sterben würden.
    Am frühen Nachmittag entdeckten die Jakobiten englische Truppen, die sich einen Weg durch die Schlucht bahnten. Eine Welle der Erregung durchlief die Reihen der Clansleute, die sich kampfbereit erhoben und nach ihren Waffen griffen. Dylan schob den Arm durch die Schlaufen an der Rückseite seines Schildes, während er mit den anderen Mathesons an der Nordseite des Hanges darauf wartete, dass der Feind näher rückte. Coinneach, der links neben ihm stand, trat sichtlich nervös von einem Bein auf das andere. Ein junger MacGregor, ein Prahlhans reinsten Wassers, wiederholte bis zum Überdruss, dass er persönlich jeden Feind abschlachten würde, der sich in seine Nähe wagte. Endlich versetzte ihm einer seiner Kameraden einen Rippenstoß und befahl ihm, den Mund zu halten.
    Dylan hob den Arm mit dem Schild, um sich an das Gewicht zu gewöhnen. Er hatte

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