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Die Rettung

Titel: Die Rettung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julianne Lee
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zweiten Lammfell ein Paar Handschuhe anzufertigen. Für wen sie bestimmt sein sollten, wusste er selbst noch nicht. Während er bei Kerzenschein an seinem Tisch bei der Arbeit saß, überlegte er, dass er sie ja an jemanden im Tal verkaufen oder Seumas mitgeben konnte, wenn er das nächste Mal nach Glen Dochart ging. Doch während er mit seiner Ahle winzige Löcher in das Leder stanzte, begriff er allmählich, dass er die Handschuhe für Sarah machte. Ein gleichermaßen belustigender wie erschreckender Gedanke.
    »Sag mir nicht, dass du mich auch mit einem Zauber belegt hast, Tink«, flüsterte er in den leeren Raum hinein. Aber natürlich war Sinann noch immer wie vom Erdboden verschluckt, und er erhielt keine Antwort. Also ahmte er das Zwitscherstimmchen der Fee nach. »Och, glaubst du wirklich, ich müsste so einen lüsternen Burschen wie dich auch noch mit einem Zauberbann belegen?« Er lachte herzhaft über seinen Witz, ehe er selbst antwortete: »Vergiss es, Tink, es ist nicht so, wie du denkst.« Dann imitierte er wieder die Fee. »Du bist ja nur ein Mann, du kannst eben nichts dafür.« Nach einer Weile fuhr er seufzend mit seiner Näharbeit fort. Er konnte nur hoffen, dass er wirklich nicht ebenso unfreiwillig verzaubert worden war wie Sarah. Am besten fragte er Sinann direkt, sobald sie sich wieder blicken ließ.
    Als die Handschuhe fertig waren, band er sie mit einer roten Kordel zusammen und legte sie eines Morgens, als er von seinem Morgentraining ins Haus zurückkam, neben Sarahs Frühstücksschale. Sarah starrte sie ungläubig an, während er seinen Platz am anderen Ende des Tisches einnahm und Sile auf seinen Schoß hob.
    Eóin schnatterte aufgeregt auf seine Mutter ein; Ciaran kletterte auf seine Bank, um besser sehen zu können.
    Gregor sagte nur: »Och.«
    Sile wand sich in Dylans Armen, bis er sie absetzte, dann rannte sie zu Sarah hinüber.
    »Was hat das zu bedeuten?«, fragte Eóin neugierig. »Wollt ihr heiraten?«
    »Bestimmt nicht.« Die barsche Antwort war heraus, bevor Dylan überlegen konnte, was er augenblicklich bedauerte.
    »Gut«, meinte Gregor.
    Eóin versetzte seinem Bruder einen Rippenstoß. »Sag doch so was nicht.«
    Sarah griff mit hochrotem Gesicht nach ihrem Löffel. Dylan bemerkte so munter, wie es ihm möglich war: »Sie hat mir noch keinen Antrag gemacht. Wie kann ich so eine Frage beantworten, wenn ich die Absichten der Dame nicht kenne? Ein Mann muss schließlich seine Würde wahren.«
    Die Jungen brachen in lautes Gelächter aus. Auch Sile kicherte, obwohl sie noch nicht begreifen konnte, was eigentlich so lustig war. Selbst Sarah lächelte ein wenig und betastete die rote Kordel.
    »Ein kleines Zeichen der Dankbarkeit für alles, was du für uns getan hast«, erklärte Dylan. Sarah nickte; sie hatte verstanden., was er ihr sagen wollte.
    Behutsam löste sie die Kordel und probierte die Handschuhe an. Sie saßen wie angegossen. Das dehnbare Leder würde sich bald der Form ihrer Hand anpassen, und das Fell innen hielt im Winter angenehm warm.
    Nach dem Frühstück wurde es Zeit, an die Arbeit zu gehen. Dylan erhob sich und zog seinen Mantel über. Dann nahm er ein kleines Bündel, in dem die Hühnereier lagen, die er am Morgen gesammelt hatte, ließ sie in sein Hemd gleiten und schob ein Axtblatt in seine Manteltasche.
    Sarah begleitete ihn zur Tür, wo sie eine Hand auf seinen Arm legte. Er drehte sich zu ihr um. Als er den altvertrauten anbetenden Ausdruck in ihren Augen sah, fragte er sich, ob er nicht einen Fehler gemacht hatte. Er weckte Hoffnungen in ihr, die er nicht erfüllen konnte, daraus konnte nichts Gutes erwachsen. Sinann hätte ihn vor dieser Dummheit bewahrt, wenn sie in seiner Nähe gewesen wäre. Verdammt, er fing an, die lästige Fee zu vermissen.
    »Danke«, sagte Sarah weich. »Aber das hättest du nicht tun sollen.«
    Dylan hätte gerne erwidert, es sei doch nur eine Kleinigkeit gewesen, aber das stimmte nicht, und sie wusste es. Solche Handschuhe waren in den Highlands zu kostbar, um sie so mir nichts, dir nichts zu verschenken. Außerdem hatte er mit seinem Geschenk tatsächlich eine bestimmte Absicht verfolgt, wie er erst jetzt begriff - sicherlich keine spätere Heirat, aber doch mehr als eine bloße Anerkennung ihrer Arbeit. So sagte er nur: »Du bist gut zu den Kindern, Sarah. Wir wüssten nicht, was wir ohne dich machen sollten.«
    Der Ausdruck ihrer Augen veränderte sich. Dylan wusste, dass sie ihn gerne gefragt hätte, ob er sich wirklich

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